Chachalon hat geschrieben:So, heute morgen mal Zeitung gelesen... nach Auswertungen von Luftbildaufnahmen geht die Polizei von 200.000 Besuchern auf dem Gelände aus... wie geht denn sowas? Wollen die da womöglich ein paar Köpfe aus der Schlinge ziehen, so unter dem Motto "Das Gelände war ja gar nicht überfüllt?"
Gestern wurde in einem TV-Bericht von Spezialisten Luftbilder ausgewertet, und deren Schätzungen beliefen sich auf circa 115.000 Personen auf dem Gelände an sich.
Es wurden ja auch einige Luftbilder in der Presse veröffentlicht, und wenn ich mir die so ansehe muss ich sagen: Auf dem Loveparade-Gelände an sich war es gar nicht überfüllt, da gab es noch jede Menge Kapazitäten!
Aber das Problem war ja bekanntermaßen der Zugang, nicht das LP-Gelände auf diesem Güterbahnhof. Und es hat ja eine (tragische) Logik, dass auf dem Gelände noch Platz ist wenn sich im Tunnel und auf der Rampe alles staut - die Leute dort konnten ja gar nicht aufs Gelände!
Erstaunlich finde ich es auch bei den ganzen Videobildern, dass 20-30 Meter von der tragischen Stelle unterhalb der Treppe noch relativ viel Platz war! Während an der Treppe Leute tragisch zu Tode gequetscht wurden, konnten sich die Menschen nur wenige Meter weiter einigermaßen vorwärts bewegen und ihre Bewegungsrichtung selber bestimmen.
Eine gute Erklärung bietet der <a href='http://www.faz.net/s/RubCCB49507459C498F8E6FA9E990486D14/Doc~E22C5B69612CB48868FF4F9A0C0568144~ATpl~Ecommon~Scontent.html' target='_blank'>Augenzeugenbericht in der FAZ</a>:
Jürgen G. änderte wieder seine Richtung. Doch er orientierte sich dieses Mal, gegen 16.35 Uhr, weg von der Treppe, hin zum östlichen Rand der Rampe. Als er in die Nähe des Mastes gelangte, den Besucher waghalsig hinaufkletterten, sah er oben plötzlich Polizisten, die ihm und anderen klar machten, er solle weiter die Rampe entlang gehen, und zwar am rechten Rand. (...) die Rampe [war] immer noch recht leer. Jetzt erst verstand Jürgen G., warum er recht unbedrängt von dort unten die Rampe hochgehen konnte. Die Menschen konnten nicht sehen, dass die Rampe die beste Fluchtmöglichkeit war.