Death Metal Band <> Eignung als Lehrer

Beitragvon Subtuppel » 6. Mai 2010, 21:06

Wär vermutlich in der Region unproblematischer als NPD-Funktionär Lehrer zu werden. In Gegenden wo nach wie vor ein widerwärtiger hochrangiger Nazi und dann Ausbeuter als Märtyrer verehrt wird, muss einen sowas leider nicht einmal wundern.

Ganz davon ab: GERADE der Staat als Arbeitgeber hat darauf zu achten, dass niemand aufgrund in der Persönlichkeit liegender Unterschiede zur "Masse" benachteiligt/diskriminiert wird, aber leider ist das in Fällen wo jemand nicht körperlich behindert oder wenigstens weiblich ist meist nur graue Theorie...
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Beitragvon Niggels » 6. Mai 2010, 21:21

Subtuppel hat geschrieben: GERADE der Staat als Arbeitgeber hat darauf zu achten, dass niemand aufgrund in der Persönlichkeit liegender Unterschiede zur "Masse" benachteiligt/diskriminiert wird

Der Staat hat aber auch noch andere Aufgaben, wie z.B. den Schutz der Jugend.

Aber das würde jetzt in eine ganz andere Richtung führen - der Staat hat mit dieser Angelegenheit, soweit ich das sehe, gar nicht so viel zu tun. Das ist doch hauptsächlich das Werk einer hysterischen Fachleiterin für Ethik und der Rektorin des Referendars wegen ihrer Voreingenommenheit, ihrer Vorurteile, ihrer Ignoranz und ihrer persönlichen(!) Probleme mit diesem leicht schrägen Referendar. Der Referendar wurde ja auch nicht vom Dienst suspendiert, sondern er hat im "beiderseitigen Einvernehmen" den sog. Lösungsvorschlag akzeptiert. Ohne die Rumzickereien und Intrigen der Fachleiterin und der Rektorin wäre wahrscheinlich nix passiert.

Nicht, dass es das nun bedeutend besser machen würde, aber trotzdem... ;)
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Beitragvon caret » 6. Mai 2010, 21:57

Also ich finde schon, dass das der Arbeitgeber in diesem Fall durchaus ein berechtigtes Interesse daran hat was der Mensch da in seiner Freizeit tut. Expizite Gewalt- und Sexualdarbietungen sind - egal wie man dazu steht - ethisch hochbrisante Themen. Und wie sich die Band präsentiert, ist das sicherlich unter ethischen Gesichtspunkten grenzwertig. Nun wollte der gute Mann ja auch nicht Sportlehrer werden, sondern eben in diesem Bereich unterrichten. Da ist es sicherlich angebracht seine Berufseignung zu diskutieren. Ihn ohne eine solche Diskussion allein aufgund der Beurteilung einer einzigen Person hinterrücks so abzusägen ist allerdings sicherlich nicht o.k. gewesen,
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Beitragvon Subtuppel » 7. Mai 2010, 04:39

Niggels hat geschrieben:
Subtuppel hat geschrieben: GERADE der Staat als Arbeitgeber hat darauf zu achten, dass niemand aufgrund in der Persönlichkeit liegender Unterschiede zur "Masse" benachteiligt/diskriminiert wird
Das ist doch hauptsächlich das Werk einer hysterischen Fachleiterin für Ethik und der Rektorin des Referendars wegen ihrer Voreingenommenheit, ihrer Vorurteile, ihrer Ignoranz und ihrer persönlichen(!) Probleme mit diesem leicht schrägen Referendar.

"Der Staat" ist ganz oft nur eine einzelne Person mit entsprechenden Befugnissen die dennoch einfach nur so handelt wie es ihr in den Kram passt.
Ich will damit auch nicht sagen, dass es keine anderen schützenswerten Werte gibt, die in diesem Fall entgegenstehen könnten...

Wenn man sich allerdings mal so das tägliche Fernsehprogramm, die Unterhaltungsindustrie und Bushido etc. anschaut, dann sollte man bei vernünftiger Abwägung zu dem Schluss gelangen, dass kein Schüler mehr durch einen Death-Metal-Video-Clip zu schocken ist, geschweige denn davon noch signifikant verdorben werden kann. Woraus dann folgern dürfte, dass schlicht und einfach des persönliche Unbehagen und mitnichten sowas wie Jugendschutz den Ausschlag für das Handeln gab.
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Beitragvon Niggels » 7. Mai 2010, 05:20

Subtuppel hat geschrieben:"Der Staat" ist ganz oft nur eine einzelne Person mit entsprechenden Befugnissen die dennoch einfach nur so handelt wie es ihr in den Kram passt.

Trotzdem wurde hier nicht aufgrund eines Gesetzes gehandelt, und es gab keinen Gerichtsbeschluss o.ä., dass Herr Gurrath nicht mehr für den Referendardienst zugelassen wäre.

Er hat freiwillig dem "Lösungsvorschlag" seiner Vorgesetzten zugestimmt - wahrscheinlich weil er zu Tode genervt war und deshalb aufgab. Aber er wurde nicht dazu verurteilt. Vielleicht hätte er es mal auf ein Gerichtsverfahren ankommen lassen sollen...

Ich will damit auch nicht sagen, dass es keine anderen schützenswerten Werte gibt, die in diesem Fall entgegenstehen könnten...

Eben!

Wenn man sich allerdings mal so das tägliche Fernsehprogramm, die Unterhaltungsindustrie und Bushido etc. anschaut, dann sollte man bei vernünftiger Abwägung zu dem Schluss gelangen, dass kein Schüler mehr durch einen Death-Metal-Video-Clip zu schocken ist, geschweige denn davon noch signifikant verdorben werden kann. Woraus dann folgern dürfte, dass schlicht und einfach des persönliche Unbehagen und mitnichten sowas wie Jugendschutz den Ausschlag für das Handeln gab.

Dass die Kids es doch eh machen ist oft ein recht schwaches Argument. ;) Dann könnte man ja gleich Schnaps für 14jährige freigeben. :unsure: Ich habe auch bislang weder im normalen TV-Programm noch in Bushido-Videos zwei Lesben in voller Action inkl. Dildospiele gesehen. Wobei ich jetzt nicht alle Bushido-Videos kenne. ;)

Wie auch immer, die meisten Kids von heute werden durch so einen Videoclip nicht mehr zu schocken sein. Die werden sich eher gut unterhalten fühelen und es witzig finden. Dennoch ist die Frage, ob ein (angehender) Lehrer solche Inhalte öffentlich zugänglich machen sollte, völlig legitim. Und es ist ja nicht nur das Video, sondern auch die Songtexte und gewisse Statements auf der Homepage. Man kann nicht vom jedem gutbürgerlichen Mitmenschen verlangen, dass er versteht, dass das einfach zum Duktus des Death Metal gehört. Oder dass er diese Erklärung versteht und als ausreichend ansieht, um den Death Metal-Musiker im Lehrberuf zu belassen. Wer als Teilnehmer einer Subkultur provozieren will darf sich eigentlich nicht beklagen, wenn das mit dem provozieren in der Tat klappt! ;)

Ich stimme Dir aber trotz meiner vorherigen allgemeinen Überlegungen voll und ganz zu, dass in diesem speziellen Fall das persönliche Unbehagen der zwei Damen hier ausschlaggebend war! Mich würde echt interessieren, wie ein Gericht über die Sache entscheiden würde...hoffentlich kommt es da noch zu einem Verfahren!
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Beitragvon asye_usu » 7. Mai 2010, 07:11

Um dann noch mal ganz deutlich zu werden: der Fall zeigt wie reaktionär die Gesellschaft in weiten Teilen auch heutzutage noch ist. Ob man die künstlerische Arbeit des Typen jetzt für nachvollziehbar hält oder das (wie ich) als billige Effekthascherei einstuft ändert nun mal nichts daran, dass hier gegen Persönlichkeitsrechte verstoßen wird. Erinnert wirklich an Bücherverbrennung. Absolut erschreckend. Bei tatsächlichen Tätern (im Schuldienst) wird jahrelang weggesehen, hier wird jemand ohne rechtliche Gründe abgeurteilt. Das Vorgehen wäre nur zu rechtfertigen wenn er nicht zwischen seiner "künstlerischen" Arbeit und dem Schulalltag trennt.
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Beitragvon Niggels » 7. Mai 2010, 08:28

<a href='http://www.metal-hammer.de/Debauchery_Image_Gymnasium_Metal' target='_blank'>Bericht MetalHammer</a>

Auch mit sehr vielen Kommentaren zum Artikel.
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Beitragvon Niggels » 7. Mai 2010, 08:40

<a href='http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2479651_0_9223_-hegelgymnasium-gewaltsongs-kosten-schulkarriere.html' target='_blank'>Bericht Stuttgarter Zeitung</a>

<a href='http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/art1158742,472389' target='_blank'>Bericht Südwest-Presse</a>
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Beitragvon Niggels » 8. Mai 2010, 12:47

asye_usu hat geschrieben:Das Vorgehen wäre nur zu rechtfertigen wenn er nicht zwischen seiner "künstlerischen" Arbeit und dem Schulalltag trennt.

Was meinst Du eigentlich damit? Wenn er im Unterricht kunstblutverschmierte Jungfrauen zersägen würde? :rolleyes: ;)

Wir sollten nicht vergessen, dass wir hier nicht über irgendeinen Job reden, den der Herr nicht mehr weiter machen kann, sondern über den Lehrerberuf. Bei dem gibt es einen gewissen staatlichen Bildungs- und Erziehungsauftrag. Das Problem ist ja, dass der Herr (ex)Referendar seinem Hobby ja nicht einfach in den eigenen vier Wänden frönt, sondern in der Öffentlichkeit. Somit ist m.E. eine Trennung zwischen der Kunst und dem Beruf nicht mehr gegeben, zumindestens nicht mehr voll und ganz. Und ja, bei einem Bürokaufmann oder Handwerker würde meine Beurteilung anders ausfallen. Beim Lehrerberuf - zumal wenn eine Verbeamtung angestrebt wird - gelten nunmal besondere Maßstäbe. Und die wurden nicht erst für den Einzelfall des Herrn Gurrath erfunden.

Für alle, die es noch nicht gesehen haben (und die es sich zwecks Meinungsbildung antun möchten ;) ), hier mal der Link zu dem Videomaterial, dass Gurrath mit seinem Projekt Debauchery ins Netz stellt:

<a href='http://www.debauchery.de/video/index.html' target='_blank'>http://www.debauchery.de/video/index.html</a>

Aber Vorsicht, ist nichts für schwache Nerven und so. ;)
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Beitragvon Niggels » 8. Mai 2010, 13:40

Aktuelles Interview mit Thomas Gurrath:

<a href='http://metalnews.de/?metalid=04&action=show&intid=822' target='_blank'>http://metalnews.de/?metalid=04&action=show&intid=822</a>
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Beitragvon Subtuppel » 25. Jul 2010, 00:31

Um das nochmal aufzuwärmen:

hab mich vorhin ne ganze Weile mit dem Jung unterhalten, wirklich ein gaaanz böser. hat glück, dass er zumindest derzeit auch ganz gut nur von der musik leben kann ;)

Morgen mehr davon, bis dahin:
Lustigerweise haben sie nun Cooper gecovert: "School's out", hihi:

<a href='http://www.afm-records.de/de/news/news-480-Debauchery.html' target='_blank'>http://www.afm-records.de/de/news/news-480-Debauchery.html</a>
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Beitragvon Sagaart » 25. Jul 2010, 11:31

...interessant...:)...
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