Skandalös: Britischer Freibrief für Chimären

Beitragvon asye_usu » 20. Mai 2008, 17:31

Ja, am Ende bekommen hier die entsprechend betuchten Alkis ne neue gezüchtete Leber und anderswo haben se nix mehr zu fressen, weil da hübsche gentechnisch veränderte Planzen für die Futtermittel- (für unseren übersteigerten Fleischkonsum) oder die Biospritindustrie wachsen.
:krank:
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Beitragvon H. Van Der Decken » 20. Mai 2008, 17:33

Subtuppel hat geschrieben: @ fliegender Holländer:
Solange weltweit ausschließlich moralisch vollkommen pervertierte Subjekte zu bestimmen haben wer was kriegt, wird es keine sinnvollen Gesetze mehr geben, und die die es gibt werden halt ignoriert ;)

Wenn das so ist kann man ja gleich den Kopf in den Sand stecken.
Am Besten bis zum nächsten Weltuntergang Party feiern.
Saufen bis Ragnarök :trink: :grim:
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Beitragvon H. Van Der Decken » 20. Mai 2008, 17:42

asye_usu hat geschrieben: Ja, am Ende bekommen hier die entsprechend betuchten Alkis ne neue gezüchtete Leber und anderswo haben se nix mehr zu fressen, weil da hübsche gentechnisch veränderte Planzen für die Futtermittel- (für unseren übersteigerten Fleischkonsum) oder die Biospritindustrie wachsen.
:krank:

Vielleicht können se ja demnächst die Schnitzel gleich in der Petrischale ohne Umweg übers Schwein züchten... :blink:
Das wäre doch ein echter Fortschrit.
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Beitragvon Subtuppel » 20. Mai 2008, 17:49

H. Van Der Decken hat geschrieben:
asye_usu hat geschrieben: Ja, am Ende bekommen hier die entsprechend betuchten Alkis ne neue gezüchtete Leber und anderswo haben se nix mehr zu fressen, weil da hübsche gentechnisch veränderte Planzen für die Futtermittel- (für unseren übersteigerten Fleischkonsum)  oder die Biospritindustrie wachsen. 
:krank:

Vielleicht können se ja demnächst die Schnitzel gleich in der Petrischale ohne Umweg übers Schwein züchten... :blink:
Das wäre doch ein echter Fortschrit.

Du wirst lachen, das geht bereits in Ansätzen.
Ist nur noch duetlich zu teuer für den Verkauf und schmeckt noch nicht und sieht auch nicht aus wie Steak ;)
Das funktioniert auch indem die nötigen Stammzellen ohne das entsprechende Tier im Labor in Nährlösungen herangezogen werden, per Stromströssen die Muskelfasern "bewegt" bzw. "trainiert" werdem usw...
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Beitragvon Corinna » 20. Mai 2008, 17:54

asye_usu hat geschrieben: Ähh, das ist jetzt aber sehr stark pauschalisiert. Bin selbst sog. "Naturwissenschaftler" und sehe nicht, dass es hier keine Stellen gibt. Mag allerdings sicher auf den Bereich ankommen. Von den Leuten die ich kenne (freilich nicht für alle Branchen repräsentativ) sind jedenfalls nur 2 dauerhaft im Ausland (Quote damit deutlich unter 1%, temporäre Postdocaufenthalte natürlich nicht mit einbezogen) und das nicht weil sie hier keine Stelle gefunden hätten.

Die Kausalität ist auch etwas eigenartig. Weil es keine Stellen gibt sind also ethische Bedenken zweitrangig?! :rolleyes:

Also ich hab' da andere Erfahrungen gemacht und auch von vielen anderes gehört, aber wahrscheinlich kommt es wirklich auf die Fachrichtung an.

Klar sollte man die Ethik nicht außen vor lassen. Aber die Grenzen zieht doch da jeder anders. Ich für meinen Teil finde es weniger bedenklich an Chimären zu forschen so lange sie nach 14 Tagen abgetötet werden. Da kann man noch nicht von leben reden. Ich weiß, dass auch da wieder viele anderer Meinung sind, aber wie gesagt, jeder zieht da wohl andere Grenzen.
Ich denke auch, solange soetwas in der Öffentlichkeit passiert, ist es eher unbedenklich. Und die Forschung ist eh nicht aufzuhalten, im Gegenteil, sie wird immer einen kleinen Schritt weiter gehen, und es wird immer Menschen geben, die dagegen protestieren.
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Beitragvon H. Van Der Decken » 20. Mai 2008, 17:58

Wenn sie nicht leben würden würde das wohl wenig Sinn ergeben.
Fraglich ist doch eher, daß man nach 14 Tagen Zellhaufenexistens auf dieser Welt schon von einem (menschlichem) Individuum sprechen kann.
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Beitragvon Semiramis » 20. Mai 2008, 19:37

*groll*
Ja, das kann man! Ich habe das früher auch noch nicht soooo eng gesehen, auch wenn ich mich dran erinnere, bereits zu Schulzeiten hitzig darüber debattiert zu haben, wann Leben beginnt. Auch mein Töchterlein war ein Zellhaufen, da wr nix zu sehen von einem menschlichen Organismus. Als ich sie zum ersten Mal auf dem Bildchen sah, war sie fünf Wochen alt. Und schon in dem Moment war mir ohne jeden Hauch von Zweifel bewußt, daß da Leben entsteht. Und daß es ein Wunder ist. Wo bleibt bei dieser Züchterei denn noch die Ehrfurcht davor? In einer Welt, in der Mütter ihre Babys umbringen, wundert mich aber bald eh nix mehr.
Nichts desto weniger: Das, was da zusammengezüchtet wird, lebt. Und daran gibts nix zu rütteln. Ob es eine Seele oder irgendeine Art von Bewußtsein hat, so... als Zellhaufen... nunja. Aber prinzipiell hat alles, was lebt eine Existenzberechtigung. Aber künstlich gezüchtete Chimären... da spielt Mensch mal wieder Gott oder - naturwissenschaftlich - Evoluzzer (cooles Wort!) und DAS widerstrebt mir zutiefst. Da ist der Weg auch nicht weit zu sowas wie Designerbabys. Eingriffe in die menschlichen und tierischen Keimzellen sind ja schon Schande genug, aber die beiden mischen? Und daran herumbasteln? Und dann nach zwei Wochen alles fein säuberlich abtöten? Das widert mich an. Wenn DAS Wissenschaft ist... wenn DAS Fortschritt und die Zukunft ist... dann gute Nacht! :angry:

Ich seh im Zusammenfügen von Menschlichem und Tierischem keinerlei Sinn. Punkt. Das ist wider die Natur, das ist pervers. :angry:
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Beitragvon Semiramis » 20. Mai 2008, 19:57

Neu:

Hintergrund: Embryo aus Mensch und Tier
London (dpa) - Das britische Parlament hat zwei umstrittene Forschungsansätze genehmigt: die Produktion von Tier-Mensch-Embryonen und die Auswahl von «Retter-Geschwistern».

Bei der Bildung von Chimären setzen Forscher das Erbgut einer menschlichen Zelle in die entkernte Eizelle eines Tieres ein. Das Erbgut des entstehenden Embryos besteht zu 99,9 Prozent aus den Genen des Menschen. Doch die Eizelle der Tiere liefert diesem Embryo die Zellkraftwerke (Mitochondrien), die eigenes Erbgut besitzen. Die Experten wollen den Embryo nicht zu einem Baby heranwachsen lassen, sondern ihm embryonale Stammzellen entnehmen und damit forschen.

Solche Experimente erfolgten nach Auskunft der jeweiligen Wissenschaftler in den USA, in Südkorea und in China und 2008 mit Sondergenehmigung in Großbritannien. Vorteil: Bei diesem Verfahren werden keine Eizellen von Frauen benötigt. Eizellen von Tieren sind in nahezu unbegrenzter Zahl aus Schlachthöfen zu bekommen. Nachteil: Aufgrund des tierischen Erbmaterials befürchten viele Forscher, dass die Stammzellen bei der Therapie vom Patienten abgestoßen werden.
Daneben hat das britische Parlament die Produktion sogenannter Retter-Geschwister befürwortet. Ist ein Kind unheilbar krank, dürfen Eltern und Ärzte durch künstliche Befruchtung mehrere Embryonen erzeugen und denjenigen auswählen, der dem erkrankten Kind genetisch am ähnlichsten ist. Dieses erhält dann zur Therapie Zellen aus der Nabelschnur oder dem Knochenmark des ausgewählten jüngeren Retter-Geschwisters. Beide Verfahren sind in Deutschland verboten.

© Die Welt
erschienen am 20.05.2008 um 17:54 Uhr
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Letzteres erscheint mir gerade noch diskutabel. Diese Nabelschnurblutgeschichte ist ja auch hierzulande allmählich im Kommen. Ich habe meines nicht einlagern lassen. Das ist, wenn man das für sich macht, ziemlich teuer. Leider. Aber ich hab drüber nachgedacht.

Und oben steht auch mein Hauptargument:
Nachteil: Aufgrund des tierischen Erbmaterials befürchten viele Forscher, dass die Stammzellen bei der Therapie vom Patienten abgestoßen werden.

Eeeeeben. Tierisch. NICHT menschlich. Was hat es für einen Sinn? Da kommt doch nix heraus. Und wenn, dann ist es eben ein unsicheres Ergebnis. Und dafür so einen Aufwand? *argh*
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Beitragvon Wishmaster » 20. Mai 2008, 21:52

Den Punkt, den ich hier sehe, ohne auf die Moral oder den Sinn zu sprechen zu kommen, ist der zeitliche Aspekt.

Wenn sie es nicht dieses Jahr gemacht hätten, so hätten wir wahrscheinlich nächstes Jahr diesen Threat eröffnet und diskutiert. Das hört sich jetzt zwar pauschalisiert an, doch denke ich, dass es so gekommen wäre. Es ist nur eine Frage der Zeit und Umstände.

Die "Großen" arbeiten schon daran und wir wollen das jetzt auch...
ich find das übelst goil vorallem das ganze nietenzeuchs
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Beitragvon Xenocide » 21. Mai 2008, 17:15

Es stimmt, der Zeitpunkt ist unerheblich. Solche Forschungen sind unvermeidlich. Sie dauern nun schon seit Jahrzehnten an (seit die DNA entschlüsselt würde) und wird wohl nie enden. Kein Forschungszweig wird jeh zum erliegen kommen, bevor nicht eindeutig bewiesen ist, dass aus der zu erforschenden Technik nichts mehr zu holen ist. Sonst hätte die Forschung ja auch gar keinen Sinn ^^.
Das dabei auch ehtisch und moralisch fragwürdige Forschungszweige zustande kommen ist klar. In wie weit man solche Forschungen gutheißen kann ist immer eine rein subjektive Sache. Man kann natürlich auf diese Forschungen verschiedene Ethikmodelle anwenden und nach ihnen bewerten, aber Ethik ist und bleibt IMMER subjektiv!

Ich persönliche frage mich allerdings auch stark, warum man unbedingt mit tierischen Eizellen forschen muss. Gut, sie sind im Überfliss vorhanden und vielleicht auch geeignet um Grundwissen über die Stammzellenforschung zu erhalten, aber wenn es ans Konkretisieren gewisser Forschungsziele geht, und diese Ziele einem Menschen zu Gute kommen sollen, finde ich es wirklich unangebracht, dann noch weiter mit tierischem Erbgut zu experimentieren. Ich würde keine tierische DNA in mir haben wollen. Zumal ich mir nun wirklich nicht vorstellen kann, dass ein menschlicher Körper dies annehmen würde.

Diese Sache mit den Retter-Geschwistern halte ich auch für äußerst fragwürdig. Da wird ein Embryo (und damit ein Leben) erzeugt, um ein anderes zu retten. An sich keine schlecht Idee, solange der künstlich erzeugte Embryo weiterlebt und auch geäwhrleitet ist, dass der daraush eranwachsende Mensch ein normales Leben führen kann. Denn sonst würde man ja das neu gezeugt Leben wieder töten, um ein anderes zu retten. Und das finde ich total bescheuert :wut: .

Was das Thema Designerbabys angeht...wie eine solche Gesellschaft (und auch generell eine Gesellschaft von perfektionierter Genmanipulation) aussieht, wurde ja auch schon hinreichend in diversen Filmen dargestellt. Als Bespiel möchte ich hier mal "Gattaca" aufführen. Wer diesen Film nicht kennt: anschauen! Es lohnt sich ;)
<span style='font-family:Geneva'><span style='color:gray'><span style='font-size:14pt;line-height:100%'>Manche schwimmen mit, manche gegen den Strom<br>Doch ich frag:<br>Schwimmen wir noch oder leben wir schon?</span><br><br><span style='font-size:11pt;line-height:100%'>(Dendemann - Endlich Nichtschwimmer)</span></span></span>
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Beitragvon Semiramis » 21. Mai 2008, 19:08

Xenocide hat geschrieben: Als Bespiel möchte ich hier mal "Gattaca" aufführen. Wer diesen Film nicht kennt: anschauen! Es lohnt sich ;)

An genau diesen Film habe ich dabei gedacht! :)
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Beitragvon Semiramis » 22. Mai 2008, 13:10

Und das ist der Senf, den die obersten Moralapostel dazugeben, nämlich <a href='http://www.rp-online.de/public/article/wissen/gesundheit/569928/Herstellung-von-Mischembryonen-abscheulich.html' target='_blank'>der Vatikan</a>
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Beitragvon Niggels » 22. Mai 2008, 13:23

Soweit ich das verstanden habe, geht es nicht darum menschliche und tierische DNA zu vermischen, sondern darum eine entkernte tierische Eizelle als "Behälter" für menschliche DNA zu verwenden, da tierische Eizellen en masse verfügbar sind. Ansonsten müsste man ja eine entkernte menschliche Eizelle nehmen!

Es soll also nicht ein Minotaurus oder eine Mensch-Maus-Masthodon-Mischung heran gezüchtet werden. ;)

Insofern finde ich die Hysterie unangemessen. Es geht bei diesem speziellen Punkt nur darum, welcher Herkunft der "Proteinbeutel" für die menschliche DNA ist. :unsure:

Wie man die Forschung an menschlicher DNA und die Heranzüchtung von menschlichen Zellhaufen bewertet, ist da eine andere Frage!
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Beitragvon Semiramis » 22. Mai 2008, 14:11

Mit den Grundbausteinen des Lebens allgemein, den Keimzellen, herumzubasteln, nur, um sie nach zwei Wochen abzutöten (und das haufenweise) - und das mit juristischer Legitimation - bleibt für mich ein Horrorszenario, Wissenschaft hin oder her.
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Beitragvon Niggels » 22. Mai 2008, 14:21

Semiramis hat geschrieben: Mit den Grundbausteinen des Lebens allgemein, den Keimzellen, herumzubasteln, nur, um sie nach zwei Wochen abzutöten (und das haufenweise) - und das mit juristischer Legitimation - bleibt für mich ein Horrorszenario, Wissenschaft hin oder her.

Ja - aber das ist ja jetzt auch eine viel grundlegendere Frage als die, ob nu bei diesem Prozess entkernte Eizellen tierischen oder menschlichen Ursprungs benutzt werden. Die Aufregung über dieses Detail lenkt m.E. von der eigentlichen Problematik zu sehr ab.
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