von eclipse » 16. Mär 2007, 14:02
Ich habs zwar schon durchgelesen, aber ich muß das hier unbedingt mal empfehlen:
"Dame sticht Bube" von Christine Grän
Kennt keine Sau, ist nie auf einer Bestsellerliste erschienen, aber das ist das beste Buch, das ich je gelesen habe.
Es ist gleichzeitig Biographie, spannender Roman und philosophisches Werk, gewürzt mit jeder Menge beißendem Zynismus.
Es geht um eine Rechtmedizinerin (, wobei die Dame auch einen anderen Beruf haben könnte, denn um ihre Arbeit geht es nur nebenbei - aber es paßt natürlich hervorragend!). Es beginnt mit einer Kindheit in einem ländlichen österreichischen Kaff, die Familie streitet sich ständig, die Verwandten lästern, und sie fällt schon früh durch ihre Andersartigkeit auf.
Sie geht für eine Zeit nach London, wo ihre alte reiche Tante wohnt, zusammen mit drei sehr unterschiedlichen jungen Damen (eine irische Terroristin, eine Negroide, die gegen Rassismus kämpft und ein naives blondes Dummchen, das am liebsten rosa trägt), die sich später als Prostituierte entpuppen. Dann geht sie nach Wien zum Studieren, wo sie dann ihre ersten Männererfahrungen macht und weiterhin seltsame Bekanntschaften "sammelt". Zum Beispiel Elly, die Schlangentänzerin, die zusammen mit ihrem Python in einem Hotel wohnt und nur nachts für ihre Auftritte das Haus verläßt. Oder eine Kommilitonin von ihr, die in die Wiener Society gerät und eine völlig abstruse Entwicklung durchmacht.
Die Protagonistin paßt nirgends so recht hinein, als allerletztes in die Ärztewelt (ich kenn da übrigens noch jemanden... ). Sie macht ihren Studienabschluß, beginnt ihren Job als Rechtsmedizinerin und heiratet ihre große Liebe, die sie früher schon einmal verlassen hat, weil er sie betrogen hat. Sie bekommt ein Kind, dann wird die Ehe immer schwieriger... naja, und ich verrate nicht zuviel wenn ich sage, daß sie ihren Mann am Ende umbringt (das steht auch auf dem Klappentext). Das tolle daran ist, daß man darauf wartet... und 10 Seiten vor Ende des Buches gibt es noch immer keinen Hinweis auf ihre Mordpläne... und am Ende geht einem dann ein gaaaaanz großes Licht auf!
Man muß das Buch eigentlich mehrmals lesen, denn da ist so viel Tiefgang drin, den man einfach so überliest, wenn man nicht völlig aufmerksam ist. Für den einen ist es ganz einfach ein spannender Roman - für mich ist es viiiiel mehr als das. Also: Allerfetteste Empfehlung!!
Ich hab das Teil schon mehrfach verschenkt, und alle, die es gelesen haben, fanden es großartig.
So, nu muß ich aber mal wieder an die Arbeit...
<span style='font-family:Arial'><span style='font-size:10pt;line-height:100%'><span style='color:yellow'>Ein kleines Nickerchen am Steuer schützt vorm Älterwerden...!</span></span></span><br><br><span style='font-family:Arial'><span style='font-size:10pt;line-height:100%'><span style='color:red'>Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht.</span></span></span><br><br><span style='font-family:Arial'><span style='font-size:7pt;line-height:100%'>"I refuse to prove that I exist," says God, "for proof denies faith, and without faith I am nothing." <br>"But," says Man, "the Babel fish is a dead giveaway isn't it? It could not have evolved by chance. It proves that you exist, and so therefore, by your own arguments, you don't. Q.E.D."<br><br>"Oh dear," says God, "I hadn't thought of that," and promptly vanishes in a puff of logic.<br><br>"Oh, that was easy," says Man, and for an encore goes on to prove that black is white and white is black and gets himself killed on the next zebra crossing.<br>(D. Adams)<br></span></span>