Kreationisten in Deutschland!?

Beitragvon Malefiz » 19. Sep 2006, 20:36

meine güte!
ich bin noch mittendrin im themenabend von ARTE und bin jetzt schon völlig auf der palme! soviel schwachsinn, der von den christlichen fundies verzapft wird, ist schier unerträglich. erst ein film über kreativismus vs. evolutionstheorie, dann exorzismus an kindern in afrika (u.a. operationen der bauchhöhle in ner schmuddeligen hütte unter gruseligsten umständen und begründungen dazu dann noch ne pampe aus chillischote in die augen gerieben *erbrech*) und nun noch der dritte schocker von irgendwelchen abgedrehten jesus-armisten! :wacko:

:angry:
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Beitragvon Gast » 19. Sep 2006, 22:52

Tja, als Anfang könnten sich einige vielleicht mit den Arbeiten von Nicolaus Cusanus auseinandersetzen ;)
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Beitragvon Niggels » 19. Sep 2006, 23:25

Scheisse, die Sendung auf Arte wollte ich mir auch anschauen, hab's aber verpennt. :(

Zum Thema empfehle ich u.a. die <a href='http://www.martin-neukamm.de' target='_blank'>Homepage von Martin Neukamm</a> auf der man etwas Rüstzeug für Diskussionen mit kreationistischen Schäfchen bekommt. :D

Besonders interessant ist z.B. dieser Artikel:
<a href='http://www.martin-neukamm.de/grundtyp.html' target='_blank'>Die kreationistische Grundtypenbiologie in der Kritik</a>

<!--QuoteBegin-Saint of Spinner+--></div><table border='0' align='center' width='95%' cellpadding='3' cellspacing='1'><tr><td>Zitat (Saint of Spinner)</td></tr><tr><td id='QUOTE'><!--QuoteEBegin-->Die Formel von Hawkins finde ich (dummer kleiner Mensch ich) angebracht, da ein renomierter (wenn natürlich auch nicht frei von Kritik) Wissenschaftler sich die Arbeit gemacht hat, zu errechnen wis logisch der Glaube an eine Evolution, oder an einem Gott ist. Das Ergebnis war (platt ausgedrückt), daß die Evolution von sovielen einzigartigen (sowohl in dem was passiert sein mußte, als aber auch die Tatsache das das Universum bei vielen Dingen nur einen einzigen Versuch hatte [wenn ich Lust habe werde ich die These der singularität, Sprungmutation und Koevolution gerne gleich noch aufgreifen) Zufällen abhängig war, daß ihre Wahrscheinlichkeit so nah an null tangiert, daß sie eigentlich unhaltbar ist.[/quote]
Oh, über diese Formel von Hawkins würde ich gerne mehr wissen, da kannste gerne weitere Ausführungen machen, wenn Du Lust hast.

Vor allem ist mir nicht klar, bei welchen Dingen das Universum "nur einen einzigen Versuch hatte".

Und welche seriöse Grundlage überhaupt eine Formel, die die Logik des Glaubens errechnen will, überhaupt hat.

Das Problem an Gott ist Glaube. Da Glaube ja nicht Wissen bedeutet und oft als Nichtwissen deklariert wird, muß man als Wissenschaftler selbstverständlich Abstand von diesem Wesen nehmen.

Die Aussage ist imho nicht haltbar, da allein die Existenz zahlreicher tiefgläubiger Wissenschaftler oder der Wissenschaftsförderung durch kirchliche Institutionen (sogar im ach so finsteren Mittelalter!) dagegen sprechen könnten, gelle? ;)

Das Wissenschaft und Religion unvereinbahr wären ist, soweit ich das mitbekommen habe, eh ein relativ junges Phänomen der Neuzeit, und dieser "Kampf" wird auch wohl eher von den extremen anti-religiösen bzw. anti-wissenschaftlichen Flügeln ausgetragen. Für alle anderen ist das relativ irrellevant.

Zudem gibt es für mich keinen Evolutionswissenschaftler. Denn die Evolution setzt sich aus Chemie, Physik, Astronomie, Biologie, Päläontologie..... zusammen. Quasi fast alles was Naturwissenschaftlich ist. Das die Naturwissenschaft sich selbst schleift sollte klar sein.... finde ich zumindest.

:rofl2: Ich bitte um Entschuldigung, aber das Argument ist nun wirklich kruder Unsinn!

Möchtest Du andeuten, dass etwas keine richtige Wissenschaft ist, weil es interdisziplinäre Elemente hat? :lol:
Dann wäre ja Wissenschaft an sich non-existent! ;)

Und natürlich sind Evolutionswissenschaftler in erster Linie Biologen! Paläontologie ist natürlich eine komplementäre Disziplin, die viele Beobachtungen und stützende Argumente liefert. Aber Chemie und Physik spielen meines Wissens eine eher untergeordnete Rolle in der Evolutionsbiologie, und was Astronomie in der Aufzählung zu suchen hat musst Du noch erklären (falls wir allein bei der biologischen Evolution bleiben wollen).

Den kruden Unsinn der Kreationisten kann übrigens im Grunde genommen schon jeder Rosenzüchter, jeder Landwirt und jeder Züchter von edlen Hunderassen widerlegen, denn diese betreiben Evolutionsbiologie im Kleinstmaßstab.
Wäre überhaupt interessant zu erfahren, wie die Entstehung der Haustierrassen in die Theorien der Kreationisten reinpassen? Schließlich gibt es unglaublich viele Beispiele von Haustierrassen und Nutzpflanzen, wo der Mensch grundlegende Mechanismen der Evolutionsbiologie beobachtet, dokumentiert und sogar so weit verstanden hat, dass er aktiv in den Prozess eingreifen konnte, um neue Rassen für bestimmte Zwecke heran zu züchten. :P

Und dann lassen sich diese Mechanismen der Evolutionsbiologie ja auch im Labor beobachten, nämlich an Lebewesen mit sehr kurzer Generationenfolge (Fruchtfliegen zetbee).

Ich kann nur hoffen, dass den religiös verblendeten Kreationisten hier in D Einhalt geboten wird. Noch köcheln die hier ja auf kleinster Sparflamme...
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Beitragvon ketzer » 20. Sep 2006, 00:49

Ok, da hier die wichtigsten Argumente meiner unmaßgeblichen Meinung nach schon ausgetauscht wurden und in unseren Kreisen warscheinlich sowieso kein echter Verfechter kreationistischen Gedankenguts zu finden ist und sogar die Katholische Kirche mitlerweile ein wissenschaftliches Weltbild vertritt..
nur noch das:

Am Achten Tag Erschuf GOTT Das Bier.

Und seitdem hat man nichts mehr von ihm gehört...
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Beitragvon caret » 20. Sep 2006, 00:49

SaintOfSpinner hat geschrieben:Die Formel von Hawkins finde ich (dummer kleiner Mensch ich) angebracht, da ein renomierter (wenn natürlich auch nicht frei von Kritik) Wissenschaftler sich die Arbeit gemacht hat, zu errechnen wis logisch der Glaube an eine Evolution, oder an einem Gott ist. Das Ergebnis war (platt ausgedrückt), daß die Evolution von sovielen einzigartigen (sowohl in dem was passiert sein mußte, als aber auch die Tatsache das das Universum bei vielen Dingen nur einen einzigen Versuch hatte [wenn ich Lust habe werde ich die These der singularität, Sprungmutation und Koevolution gerne gleich noch aufgreifen) Zufällen abhängig war, daß ihre Wahrscheinlichkeit so nah an null tangiert, daß sie eigentlich unhaltbar ist.

Da gehst du, bzw. Hawkins aber davon aus, dass es eine Art Masterplan gibt der befolgt wird und alles Sein so wie es ist aus einer logischen Abfolge von Ereignissen entstanden ist, die auf ein definiertes Endziel hinsteuert. Das muss aber nicht sein! Es kann einfach sein, dass wir, dass alles, einfach blanker Zufall ist/sind. Wenn ich mir einen Würfel nehme und eine beliebige Folge würfele, z.B. 2, 5, 1, 6, 1, 3 stelle ich mir nachher auch nicht die Frage warum ich jetzt genau diese Folge gewürfelt habe und nicht z.B. die 2, 5, 1, 6, 1, 2. Da brauche ich keinen Gott um zu verstehen was ein Zufallsexperiment ist. Man KANN argumentieren, das da ein Gott ist, der alles so macht wie es ist, aber man kann auch sagen es ist einfach Zufall. Das wir sind, ist Zufall. Wäre der Würfel anders gefallen, da wären wir eben nicht.

SaintOfSpinner hat geschrieben:Das Problem an Gott ist Glaube. Da Glaube ja nicht Wissen bedeutet und oft als Nichtwissen deklariert wird, muß man als Wissenschaftler selbstverständlich Abstand von diesem Wesen nehmen.

Wissenschaft und Religion sind keine Gegensätze! Das sieht man eben schon allein daran, dass so viele der bedeutendsten Wissenschaftler (Einstein, Hawkins, ...) tief religiös sind. Es geht dabe auch nicht darum ob die Evolutionstheorie oder Schöpfungsgeschichte korrekt sind oder nicht. Man kann auch einfach sagen:"Egal wie es ist oder wie es war. Es ist alles Gott gewollt und Gott hat den Masterplan." Noch mal: Wissenschaft und Religion sind keine Gegensätze! Wissenschaft kommt immer an eine systembedingte Grenze. Wir erden nie erfahren was den Urknall ausgelöst hat. Die einen finden sich damit ab, die anderen sagen es war Schiksal und wieder andere sagen dass da letztendlich doch Gott irgendwie die Finger im Spiel hat. Wer will da urteilen welche Ansicht die bessere ist. Alle drei Ansichten sind an der Stelle o.k.

SaintOfSpinner hat geschrieben:Wenn nie eine these unumstößlich ist, warum WISSEN wir dann das sich unser Universum ausdehnt? Warum WISSEN wir dann das es keinen Schöpfergott geben kann? Warum WISSEN wir dann das unsere Erde eine Kugel ist? Warum WISSEN wir das alles um uns herum keinen Plan, kein Ziel, keinen Sinn hat, sondern nur per Zufall, quasi ein gigantischer Unfall (gemäß der Ursuppentheorie [wiederlegt von Chemikern, trotzdem wird sie noch an den Schulen gelehrt]) des Universums ist?

Langsam. Noch beruht jegliche Wischenschaft ob Physik, Mechanik, Mathematik, usw. immer auf einer Hand voll zugrundeliegender Axiome. Zitat Wiki:"Ein Axiom ist ein als gültig anerkannter Grundsatz (insbesondere einer Theorie), der nicht bewiesen werden muss." Alles was wir wissen oder zu wissen glauben ist eine logische Herleitung aufbauend auf diese Grundaxiome. Das Problem: Axiome sind eben nicht beweisbar. Man macht sich welche und guckt dann ob die resultierenden Ableitungen auf die Natur passen. Wenn sie passen sind es gute Axiome wenn nicht dann eben nicht. Newton definierte als Axiome die Bewegungsgleichungen für die Mechanik. Passen ja auch ganz gut. Bis eben Einstein daher kam und feststellte, dass die für die grobe Mechanik o.k. sind aber eben nicht für die Quantenmechanik. Also muss ein Satz neuer Axiome her (nix ist schneller als Licht usw,) By the way: Stichwort Dualität des Lichtes: Es gibt Versuche die beweisen, das Licht eine elektromagnetische Welle (=Energie) ist und auch welche die beweisen, das Licht Teilcheneigenschaften (=Materie) hat. Das wir allgemein so akzeptiert obwohl da von der Vorstellung her ein dicker Knick in der Logik ist. Gibt halt im Moment nix besseres als Kombination aus Teilchen- und Wellentheorie.
Was Wissenschaft also glaubt zu wissen, beruht immer auch einer unbeweisbaren Grundlage. Mein alter Matheprof pflegte immer zu sagen:" Sie können eine ganze in sich schlüssige Mathematik auf der Annamhe 1+1=3 aufbauen.".

Zur Evolutionstheorie: Da möchte ich mal den Harald Lesch (Alpha Centauri) heranziehen, der mal zur Relativitätstheorie gesagt hat:"Natürlich kann sie falsch sein, aber wenn sie es ist, dann ist sie einfach verdammt gut falsch. Nämlich so gut, dass wir in 60 Jahren Forschung nichts gefunden haben was die Natur besser abbilden könnte." Und genau das trifft eben auch auf die Evolutionstheorie zu. Um auf die Kreationisten zurückzukommen: Die Evolutionstheorie muss nicht unbedingt richtig sein. Sie kann aber aufbauend auf den bisherigen Kenntnissen mehr Dinge logisch erklären als die Schöpfungstheorie.
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Beitragvon ketzer » 20. Sep 2006, 00:53

Dasa ist jetzt aber eine Antwort auf eine ganz andere Frage:
Gibt es Gott?

Die Frage, die dieKreationisten beschäftigt, ist aber eine ganz andere:
Ist die Bibel wörtlich zu nehmen?
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Beitragvon caret » 20. Sep 2006, 07:31

ketzer hat geschrieben:Das ist jetzt aber eine Antwort auf eine ganz andere Frage:
Gibt es Gott?

<ironie>
Ui, dann sollte ich meinen Beitrag sofort in Buchform vermarkten. Ich wäre der erste der es beantworten kann.
</ironie>

ketzer hat geschrieben:Die Frage, die dieKreationisten beschäftigt, ist aber eine ganz andere:
Ist die Bibel wörtlich zu nehmen?

Vor allem nehmen sie die Schöpfungsgeschichte wörtlich und verneinen die Evolutionstheorie. Da möchte ich mich selbst zu zitieren:
<!--QuoteBegin-caret+--></div><table border='0' align='center' width='95%' cellpadding='3' cellspacing='1'><tr><td>Zitat (caret)</td></tr><tr><td id='QUOTE'><!--QuoteEBegin-->
Zur Evolutionstheorie: Da möchte ich mal den Harald Lesch (Alpha Centauri) heranziehen, der mal zur Relativitätstheorie gesagt hat:"Natürlich kann sie falsch sein, aber wenn sie es ist, dann ist sie einfach verdammt gut falsch. Nämlich so gut, dass wir in 60 Jahren Forschung nichts gefunden haben was die Natur besser abbilden könnte." Und genau das trifft eben auch auf die Evolutionstheorie zu. Um auf die Kreationisten zurückzukommen: Die Evolutionstheorie muss nicht unbedingt richtig sein. Sie kann aber aufbauend auf den bisherigen Kenntnissen mehr Dinge logisch erklären als die Schöpfungstheorie.
[/quote]
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Beitragvon asye_usu » 20. Sep 2006, 08:24

Also das folgende Zitat aus dem Spiegel-Artikel fand ich schon beeindruckend (im erschreckenden Sinn)

Aus dem Spiegel-Artikel: <span style='color:red'>"Und immerhin 29 Prozent glauben nicht, dass Affe und Mensch einen gemeinsamen Vorfahren haben. </span>" :wacko:

Denn zumindest das läßt sich ja beweisen. Es sei denn Gott hat sich die Mühe gemacht zur Beschäftigung des menschlichen Geistes haufenweise Fossilien zu fälschen.... :huh:


@Niggels: wenn man die Evolution als Gesamtvorgang inclusive Entstehung des Universums betrachtet, ist die Beteiligung der Chemie und Physik (insbesondere Astrophysik) schon von Bedeutung. Ich glaube so hatte Saint das gemeint. So hab ich das jedenfalls verstanden. :unsure:
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Beitragvon SaintOfSpinner » 20. Sep 2006, 11:20

@Niggels: wenn man die Evolution als Gesamtvorgang inclusive Entstehung des Universums betrachtet, ist die Beteiligung der Chemie und Physik (insbesondere Astrophysik) schon von Bedeutung. Ich glaube so hatte Saint das gemeint. So hab ich das jedenfalls verstanden. 


Jau.

Zitat 
Das Problem an Gott ist Glaube. Da Glaube ja nicht Wissen bedeutet und oft als Nichtwissen deklariert wird, muß man als Wissenschaftler selbstverständlich Abstand von diesem Wesen nehmen.


Die Aussage ist imho nicht haltbar, da allein die Existenz zahlreicher tiefgläubiger Wissenschaftler oder der Wissenschaftsförderung durch kirchliche Institutionen (sogar im ach so finsteren Mittelalter!) dagegen sprechen könnten, gelle?

Das Wissenschaft und Religion unvereinbahr wären ist, soweit ich das mitbekommen habe, eh ein relativ junges Phänomen der Neuzeit, und dieser "Kampf" wird auch wohl eher von den extremen anti-religiösen bzw. anti-wissenschaftlichen Flügeln ausgetragen. Für alle anderen ist das relativ irrellevant.


Um Himmels Willen Niggels!!! Jetzt sag nicht das ich wie ein 12 verpickelter Onlinejunky hinter (für mich eindeutig) jeder ironischen Aussage *ironie* schreiben muß! Vor allem Glaube ich das die meisten hier den Verstand haben sollten zu lesen und sich vielleicht sogar darüber gedanken machen, was die Person wie gemeint hat.... Oder überschätze ich Dich?


Möchtest Du andeuten, dass etwas keine richtige Wissenschaft ist, weil es interdisziplinäre Elemente hat?
Dann wäre ja Wissenschaft an sich non-existent!


Auch da kann ich Dir nut mutwilliges Nichtverstehen vorwerfen. Das war nicht einmal mehr halbwegs meine Aussage (Text vielleicht noch einmal durchlesen und überlegen wer ihn geschrieben hat und im welchen Zusammenhang. Gegebenfalls sogar mit dem Wille eine Intention gehabt zu haben)

Chemie und Physik spielen meines Wissens eine eher untergeordnete Rolle in der Evolutionsbiologie, und was Astronomie in der Aufzählung zu suchen hat musst Du noch erklären



Ging es nur um die biologische Evolution, oder um den Evolution-kontra-Gott-Gedanke? Vielleicht irre ich mich, aber das wir uns auf irgendetwas beschränken wollten habe ich nicht gemerkt. Wäre auch dumm, denn die interessante Frage des Ursprunges, lässt sich nicht mit Biologie erklären, oder?

Kreationisten haben ein einziges Problem (deswegen kann man so leicht auf sie rumtrampeln): sie versuchen alles WORTWÖRTLICH zu nehmen und gleiten damit in tiefste Lächerlichkeit ab. Trotzdem kann ich eine Aussage von (ich glaube) Malefiz, daß es unglaublich ist das es Mesnchen gibt die NICHT an die Evolutionstheorie glauben nicht einfach so stehen lassen. Denn viele haben darüber wrklich nachgedacht und gute Gründe nicht daran zu glauben.

Da gehst du, bzw. Hawkins aber davon aus, dass es eine Art Masterplan gibt der befolgt wird und alles Sein so wie es ist aus einer logischen Abfolge von Ereignissen entstanden ist, die auf ein definiertes Endziel hinsteuert


Nein, sondern einfach nur das die Entstehung eines geordneten Planetensystems (da hat Niggels auch den Platz der Astronomie) und nicht zu vergessen die Existenz von Leben, per Zufall heraus aus dem Chaos mehr als unwahrscheinlich ist.

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Extrem viele Wissenschaftler sehen es so. Wissenschaft als Gottersatz. Aber der letzte Satz ist so schön und so wahr, daß ich ihn einfach noch einmal hier haben wollte! ;) Der Witz ist, beschäftigen wir uns mit der Frage des Ursprunges, der Ursache, gehen fast alle Thesen auf das Niveau des Glaubens, worauf auch immer, zurück.
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Beitragvon Niggels » 20. Sep 2006, 11:39

<!--QuoteBegin-Geburtstagskind+--></div><table border='0' align='center' width='95%' cellpadding='3' cellspacing='1'><tr><td>Zitat (Geburtstagskind)</td></tr><tr><td id='QUOTE'><!--QuoteEBegin-->
Um Himmels Willen Niggels!!! Jetzt sag nicht das ich wie ein 12 verpickelter Onlinejunky hinter (für mich eindeutig) jeder ironischen Aussage *ironie* schreiben muß! Vor allem Glaube ich das die meisten hier den Verstand haben sollten zu lesen und sich vielleicht sogar darüber gedanken machen, was die Person wie gemeint hat.... Oder überschätze ich Dich?[/quote]
Eher andersrum, ich hab da wohl Dich unterschätzt. ;)

Womit wir im Übrigen wieder bei dem Problem wären, das man bei der Kommunikation per Internet im Gegensatz zur Diskussion von Angesicht zu Angesicht hat. Der Tonfall etc. fehlt. Da wird's schnell missverständlich bzw. zweideutig.
Aber Gott gab uns Smilies. ;)

Einen leicht humorigen Unterton hatte ich durchaus bemerkt, aber trotzdem angenommen dass da ein ernster Kern ist. Zumal ja die Ansicht, Religion/Glaube und Wissenschaft würden sich irgendwie widersprechen oder gegenseitig ausklammern, durchaus noch verbreitet ist. Da darf man ja ruhig, so ganz allgemein, kommentieren.

Und ich hatte mich in der Tat zu sehr auf die biologische Evolution eingeschossen, das war wohl der Biologe in mir (dass es den überhaupt noch gibt, hihi). Macht aber keinen Sinn, da die Schöpfungsgeschichte (um die es hier - wie Du ganz richtig nochmal herausgestellt hast - ja geht!) sich nicht nur auf Pflanzen, Viecher & Menschen beschränkt. "Und Gott kam, sah dass da ein Universum mit Planeten rumstand, und dachte sich 'na gut, dann schaffe ich mal Leben, ist ja sonst öde". ;)

Insofern rudere ich halb zurück, auch wenn meine Aussagen imo nicht falsch waren.
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Beitragvon caret » 20. Sep 2006, 11:59

SaintOfSpinner hat geschrieben:Extrem viele Wissenschaftler sehen es so. Wissenschaft als Gottersatz.

Naaaah, vielleicht am Anfang ihrer Karriere. Irgendwann sehen viele das ganze Sein in voller Pracht und wollen einfach nicht mehr glauben, dass das alles Zufall sein soll (z.B. eben Hawkins). Andere erkennen, dass je mehr sie herausfinden, desto mehr neue offene Fragen aufgeworfen werden. Das es eben nicht möglich ist das Sein in nur wissenschaftichen Begriffen zu fassen. Wiederum andere stoßen an die Systemgrenze ihres Wissenschaftlichen Bereichs und erkennen, dass es vieleicht gar nicht so viel Unterschied macht an Gott zu glauben oder an eine Singularität aus der der Urknall entstand. Man kann sich evtl. noch in die Philosophie oder Metawisenschaften wie z.B. MetaPhysik flüchten. Aber auch das hat seine Grenzen.
Würde das also eigentlich nicht von Gottersatz sprchen wollen.Ich sehe das eher so, dass nur aus der Kombination von Religion und Wissenschaft erst zuriedenstellene Antworten kommen können. Weder das eine noch das andere gibt für sich allein einen Sinn.

EDIT: Herzlichen Glückwunsch übrigends.
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Beitragvon Cardinale » 20. Sep 2006, 12:17

Ich als Physiker und Theologe sehe auch keinen Widerspruch zwischen dem Schöpferglauben und den naturwissenschaftlichen Wahrscheinlichkeiten.
Ich kann an eine gottgewollte Schöpfung glauben und die Notwendigkeit der Naturgesetze und deren Anwendung gleichfalls verstehen.
Jedwede dumm-blöde (fachsprachlich: fideistische) Annahme von reaktionären Totschlagargumenten dienen weder der vernünftigen Glaubwürdigkeit noch der tatsächlichen Ergründung der Problematik, sondern beruhigt höchstens einfältige Gemüter - sowas gibts zwar, aber das muß man ja nicht ernst nehmen. Diese Leute nehmen selbst die "kritischen" Gläubigen nicht ernst.
Leider hat das Wort Kreationismus durch mehrheitlich amerikanische Puristen mittlweile eine negative Konnotation bekommen. Dabei kann es auch einfach nur meinen, daß man daran glaubt das sichtbar Entstandene ist nicht zufällig existent.
Das Problem der Unvereinbarkeit von Wissenschaft und Glaube ist ein Relikt aus der Aufklärung und mittlerweile hat die moderne Fundamentaltheologie (hat nix mit Fundamentalismus zu tun) einige gute Konzepte zu diesem Thema entwickelt.
Dazu empfehle ich das Buch von Perry Schmidt-Leukel "Einführung in die Fth".

aber allen ernstes: ich habe als jugendliche mal versucht, mit einer strenggläubigen klassenkameradin über die entstehung des universums und des lebens zu diskutieren. keine chance! sie war allen ernstes der meinung, daß ihr gott alle planeten per hand geformt hat - bildlich gesprochen. jegliche argumentation mit urknall, evolution etc. wurden mit einem seichten lächeln abgetan und darauf hingewiesen, daß gott diejenigen mit entsprechenden lügen straft, die nicht an ihn glauben. außerdem sei evolution, urknall und co blendwerk des teufels... undsoweiterundsofort.


Kannst ja aufm nächsten DuDo oder TdV mal versuchen mit mir zu reden - ich bin da anders. ^_^
<span style='color:red'>"Und schnell und unbegreiflich schnelle dreht sich umher der Erde Pracht; es wechselt Paradieseshelle mit tiefer schauervoller Nacht". (Goethe, Faust I)</span><br><br><a href='http://damaged.anime.net/archive/death.jpg' target='_blank'>death</a>
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Beitragvon Malefiz » 20. Sep 2006, 12:25

@cardinale:

würde ich bestimmt machen - wenn ich nicht schon vorher wüßte, daß dabei nix rauskommen wird ^_^ nene, laß mal gut sein.

jedem seinen glauben, so wie er mag. aber ne frau aus ner rippe schnitzen und dergleichen ist so schräg, daß es fast an einen lsd-trip erinnert ;)
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Beitragvon asye_usu » 20. Sep 2006, 12:55

Cardinale hat geschrieben:Ich als Physiker und Theologe [...]

Das macht neugierig: Du bist Diplom-Physiker und hast auch ein Theologiestudium abgeschlossen? Richtig?
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Beitragvon SaintOfSpinner » 20. Sep 2006, 12:55

Cardinale hat geschrieben: Kannst ja aufm nächsten DuDo oder TdV mal versuchen mit mir zu reden - ich bin da anders. ^_^

Diskussionen mit Cardinale haben zwar den Hang anstrengend sein zu können, aber interessant und informativ sind sie immer.

@ Niggels Werde mich in Zukunft mehr den :P widmen, damit es nicht zu :hae: kommt, woraus nur zu schnell :mad: :fresse: werden könnte. Will man ja auch nicht. also mehr von :D und alles ist ^_^ . B) oder?

Kommen wir allerdings noch einmal zum Ursprungsgedanken zurück. Kreationisten an Schulen (das es sie gibt ist ein Fakt, doch das sie Kinder lehren wollen [leeren wäre da sinnvoller] ist ja das Problem).

Hätten alle eine ausgeglichene Einstellung wie zB Caret, wäre das ja nicht das Problem (also die Problematik Religion und Wissenschaft), denn im besten Falle wird den Kindern ja beigebracht, das Ding zwischen den Ohren (die Nase, richtig) zu benutzen. Anders ausgedrückt, sie hören in einer Stunde das es Wesen gibt die sagen das so ziemlich alles in 144 + 24 (der Faulheit zuliebe) Stunden erschaffen wurde und bekommen dann erklärt, das so n Trilobit im Kambrium existierte was mal locker 542 Millionen Jahre her ist!
Jedes Kind würde also beginnen über solche Leute zu lachen (oder zu weinen weil es erkennt wie dumm einige Menschen sind). Ernsthaft den Kreationismus an den Schulen zu lehren, ist beinahe eine Unmöglichkeit, denn der Lehrer diskreditiert sich ja selbst!
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