Wahl zum goldenen Windbeutel 2010

Alles was irgendwie Off-Topic ist

Beitragvon Maila Nurmi » 8. Jul 2010, 21:19

venovelle hat geschrieben: Thilo Bode- Abgespeist. Wie wir beim Essen betrogen werden und was wir dagegen tun können.

Habe irgendwie den Verdacht, daß das Buch keine neuen Erkenntnisse bringen wird, aber das wird sich zeigen...

Oh, davon hab ich gehört. Fake Food und sowas. Bei manchen Artikeln war ich durchaus überrascht, auch ich hab mich verladen lassen. Viel Spaß, sag uns mal, was wir nicht mehr essen sollten, wenn Du durch bist, ja?
"Die Erwachsenen begehen eine barbarische Sünde, indem sie das Schöpfertum des Kindes durch den Raub seiner Welt zerstören, unter herangebrachtem, totem Wissensstoff ersticken und auf bestimmte, ihm fremde Ziele abrichten."(Robert Musil)
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Beitragvon asye_usu » 9. Jul 2010, 06:53

venovelle hat geschrieben: Thilo Bode- Abgespeist. Wie wir beim Essen betrogen werden und was wir dagegen tun können.

Habe irgendwie den Verdacht, daß das Buch keine neuen Erkenntnisse bringen wird, aber das wird sich zeigen...

Ein gut zu vermarktendes Thema. Interessant wäre mal ein Buch über die unsachliche Berichterstattung der Presse und solcher Journalisten mit dem Ziel Ihre Profite zu maximieren.
Der Verbraucher versteht einfach nicht, dass seine eigene "billig"-Mentalität die Ursache ist. Dieser jahrzehntelange "Discount"-Reflex bei Lebensmitteln ist einfach nicht der Qualität förderlich. Wenn ich einen Fiat bezahle bekomme ich keinen Benz. Ganz einfach. Aber bei Lebensmitteln erlaubt sich die Masse eine völig unkritische Sichtweise, als ob "Auto" gleich "Auto" wäre. :poli:
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Beitragvon venovelle » 9. Jul 2010, 13:39

asye_usu hat geschrieben: Der Verbraucher versteht einfach nicht, dass seine eigene "billig"-Mentalität die Ursache ist. Dieser jahrzehntelange "Discount"-Reflex bei Lebensmitteln ist einfach nicht der Qualität förderlich.  Wenn ich einen Fiat bezahle bekomme ich keinen Benz. Ganz einfach. Aber bei Lebensmitteln erlaubt sich die Masse eine völig unkritische Sichtweise, als ob "Auto" gleich "Auto" wäre.  :poli:

Wir haben dummerweise so gut wie keinen Einfluß darauf, die herrschenden Zustände zu ändern, und das liegt darin begründet, wie der Lebensmittelmarkt funktioniert. Erst wenn daran etwas geändert wird, haben wir eine Chance auf Qualität... Zur Zeit haben wir kaum die Wahl zwischen guten und schlechten Lebensmitteln, da der Preis nicht unbedingt etwas über die Qualität aussagt und wir so kaum Möglichkeit haben, schlechte Lebensmittel zu vermeiden. Wir sind Gammelfleisch, Acrylamid, Uran, Cumarin, Dioxin, Pestiziden usw. ausgeliefert, da wir nur kaufen können, was auf dem Markt ist. Und teuer ist nicht zwangsläufig gut sowie billig nicht zwangsläufig schlecht ist. Dem Verbraucher den schwarzen Peter zuzuschieben ist eine Umkehrung der Tatsachen: Er soll an Gammelfleischskandalen etc. selbst schuld sein, da er nur Billiges will. Als ob Verbraucher, die nicht so viel Geld haben, das Recht verwirkt hätten, einwandfreie Lebensmittel zu kaufen, die sie sich auch leisten können. :rolleyes:

Und was das Autobeispiel betrifft, so hinkt das ziemlich: Wenn ich mir einen günstigen Wagen kaufe, darf ich immerhin davon ausgehen, daß dieser Wagen technisch einwandfrei ist. Ist er das nicht, kann ich Schadenersatz fordern, wenn ich einen Unfall aufgrund von beispielsweise defekten Bremsleitungen habe. Auf den Lebensmittelmarkt trifft das nicht zu, wenn ich an BSE bzw. K.-J. erkranke, habe ich einfach Pech gehabt...
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Beitragvon asye_usu » 12. Jul 2010, 05:45

Vorsicht! Das ist ein beliebtes Vermischen zweier Themen. Man muß aber grundsätzlich unterscheiden:

1) <span style='color:red'>Gesundheitsgefahren</span> die vom Essen ausgehen
und
2) minderwertige Qualität in sonstiger Hinsicht.

1) du sagst völlig richtig: ungefährliches Essen darf zu recht jeder Erwarten! Und entgegen der Meldungen aus der Boulevard-/Lobbypresse ist das auch im Lebensmitteleinzelhandel nahezu 100% gewährleistet egal ob billig oder teuer. . Man vergleiche die Berichte der Untersuchungsämter!
Beispiele für "gesundheitsgefährdend" gibt es nur wenige z.B. iranische Pistazien und türkisches Paprikapulver sind mitunter auffällig gewesen.
In der Gastronomie sieht das anders aus.

Durch die Discount-Mentalität wird aber 2) gefördert. Und da verdreht das Buch ja die Kausalitäten.
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Beitragvon Flo » 12. Jul 2010, 05:49

Ein Anfang wäre kein totes Tier zu essen.

[ModEdit: ab hier kommen die nächsten Beiträge aus dem Bücherthread]
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Beitragvon asye_usu » 12. Jul 2010, 06:49

Flo hat geschrieben: Ein Anfang wäre kein totes Tier zu essen.

Ja, oder alternativ auf Biofleisch umzusteigen und den Fleischverzehr auf 2 Mahlzeiten in der Woche zu beschränken. Wenn mans nicht lassen kann. Aber wie gesagt, das ganze gilt auch für Nicht-Fleischprodukte.
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Beitragvon Sagaart » 12. Jul 2010, 09:30

Flo hat geschrieben: Ein Anfang wäre kein totes Tier zu essen.

Diese ganze "esst kein totes Tier" Mentalität is mir etwas zu militant. Der Mensch kriegt nur oft den Hals nicht voll. Da kriegt man ja daran mit, dass es immer mehr Ware für weniger Geld gibt. Mir in meinem Singlehaushalt geht das ziemlich auf den Senkel, weil bei diesen "Fertigprodukten" eben eine recht große Menge drin ist, die ich allein nicht verspeisen kann, solang ich nicht schlinge. Daher gehe ich jetzt auch immer an die Käsetheke und kaufe nur nach Bedarf. Ebenso beim Fleisch. Bio Fleisch wäre da ne Alternative. Werde demnächst mal den Biosupermarkt um die Ecke aufsuchen...

Aber diese Fressmentalität ist echt so eine Sache...

Zum Thema zurück:

Ich lese momentan viele Texte über Heinrich Heine, über seine "romantische Schule" (diese auch selbst), über Heines politische und religiöse Ansichten, über die Loreley, über die Romantik, über die Vertonungen der Romantik usw...usf... Alles für die MAP die bald ansteht...xD...
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Beitragvon ketzer » 12. Jul 2010, 13:03

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Beitragvon venovelle » 12. Jul 2010, 14:04

@asye: Was mich so ärgert ist, daß man einfach keine echte Wahl hat, da die Ergebnisse der Lebensmitteluntersuchungen nicht im Detail veröffentlicht werden und so niemand weiß, welche Unternehmen negativ auffallen. Und das gilt für Supermärkte genauso wie für die Gastronomie. Wenn ich wüßte, daß Produkt X von Firma Y belastet ist, könnte ich mich für eine Alternative entscheiden, aber dummerweise habe ich keine Chance, solche Informationen zu erhalten...
Laut Öko Test u.a. wird beim Lebensmittelmonitoring des BVL jedes Jahr beim Obst und Gemüse ein hoher Anteil an Pestizidrückständen festgestellt, und bei einigen Sorten ist die Belastung extrem. Wenn ich z.B. lese, daß sich bei über 90% aller Rucola-Proben, bei 85% aller Birnen- und Pfirsich-Proben sowie bei fast jeder Orange Rückstände von Pestiziden nachweisen lassen, dann habe ich schlichtweg ein Problem, denn irgendetwas muß ich ja schließlich essen. Und wenn ich da nur die Wahl zwischen Gift und noch mehr Gift habe.... :kotz:
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Beitragvon ketzer » 12. Jul 2010, 14:28

Äh, ich glaube ich muss da mal moderierend tätig werden. (auch wenn ich gerade selber in die Kerbe gehauen habe.)
Das Nahrungsthema gehört nicht hier her. Also bitte passendes Thema suchen, ein neues aufmachen oder per PM weiterdiskutieren.

[Edit: erledigt.]
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Beitragvon Sagaart » 12. Jul 2010, 16:32

Jetzt hast du meinen Beitrag mitverschoben, in dem steht, was ich lese... Der gehört aber nich hierher..;P..
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Beitragvon ketzer » 12. Jul 2010, 17:27

Schwund gibs immer
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Beitragvon asye_usu » 14. Jul 2010, 07:20

venovelle hat geschrieben: @asye: Was mich so ärgert ist, daß man einfach keine echte Wahl hat, da die Ergebnisse der Lebensmitteluntersuchungen nicht im Detail veröffentlicht werden und so niemand weiß, welche Unternehmen negativ auffallen. Und das gilt für Supermärkte genauso wie für die Gastronomie. Wenn ich wüßte, daß Produkt X von Firma Y belastet ist, könnte ich mich für eine Alternative entscheiden, aber dummerweise habe ich keine Chance, solche Informationen zu erhalten...
Laut Öko Test u.a. wird beim Lebensmittelmonitoring des BVL jedes Jahr beim Obst und Gemüse ein hoher Anteil an Pestizidrückständen festgestellt, und bei einigen Sorten ist die Belastung extrem. Wenn ich z.B. lese, daß sich bei über 90% aller Rucola-Proben, bei 85% aller Birnen- und Pfirsich-Proben sowie bei fast jeder Orange Rückstände von Pestiziden nachweisen lassen, dann habe ich schlichtweg ein Problem, denn irgendetwas muß ich ja schließlich essen. Und wenn ich da nur die Wahl zwischen Gift und noch mehr Gift habe.... :kotz:

@Ketzer: Dank fürs Verschieben.

@Venovelle:
Öko-Test ist keine unabhängige seriöse Informationsquelle. Die Berichterstattung ist häufig tendentiös und baut auf die Unwissenheit der Leser. Es werden simple Tatsachen als Skandal verkauft. Ähnlich Bild-Zeitung (nur andere Zielgruppe/Marketingschiene).

Im übrigen werden die Untersuchungen auf Pestizidrückstände an ungewaschenem Material durchgeführt. Wenn du also dein Obst und Gemüse wäschst ist alles im grünen Bereich. Im übrigen wird ständig vergessen, dass die Nachweismethoden heutzutage so empfindlich sind, dass der Fund eines Rückstands nicht gleichzusetzten ist mit einer Gesundheitsgefahr. Daher gibt es ja Rückstandhöchstmengen. Und wenn du die konventionelle Landwirstchaft nicht unterstützen willst kaufe eben verstärkt oder ausschließlich Bioprodukte. Das mache ich.
Und was ebenfalls ständig vergessen wird: der Einsatz von z.B. Fungiziden im Bereich der Landwirtschaft ist der Gesundheit absolut förderlich, da von vielen Schimmelpilztoxinen erhebliche Gesundheitsgefahren ausgehen. Dadurch ist z.B. das Getreide bzw. die daraus hergestellten Produkte heute viel weniger giftig als früher.
Wenn Produkt X von Firma Y belastet ist werden Maßnahmen ergriffen. Glaubst du die Behörden stellen das einfach nur fest und pfeifen ein fröhliches Lied? Warum willst du das als Verbraucher dann wissen?! Glaubst du irgendein Unternehmen tut da extra "Gift" rein und das immer wieder? 99,9% der Unternehmen wollen doch im eigenen Interesse einwandfrei arbeiten. Vorsätzliche Verbrecher findet man meist nur im Kleinen, sprich Gastronomie oder kleinen Zulieferern. An diesen sog. Gammelfleischskandalen z.B. waren alles nur windige Winzbuden beteiligt. Daher konnte das überhaupt nur für einen gewissen Zeitraum unbemerkt bleiben.
Und nochmal: man hat die Wahl.
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Beitragvon venovelle » 14. Jul 2010, 10:38

Was die Rückstandsmengen betrifft, hast Du teilweise recht, aber man darf auch nicht vergessen, daß sich bei einigen Lebensmitteln ein ganzer Cocktail an Giftstoffen findet; teilweise finden sich bei Proben auch mal 18 verschiedene Pestizide, die in Wechselwirkung miteinander treten. Und solange nicht geklärt ist, wie sich das im menschlichen Körper auswirkt, finde ich das durchaus riskant.
Außerdem werden teilweise so hohe Mengen an Rückständen gefunden, daß die Ware gar nicht verkehrsfähig gewesen wäre, und DAS ist definitiv gesundheitsschädlich.

Beispiel Gammelfleisch: Die "Maßnahmen" sind leider witzlos. So wie der Fleischmarkt organisiert ist, ist es auch aus ökonomischer Hinsicht überhaupt nicht im Interesse der meisten Unternehmen, sich an die Gesetze zu halten, denn beim Handel mit Gammelfleisch sind die Gewinnspannen riesig, die Gefahr erwischt zu werden gering, und falls das doch mal passieren sollte, sind die Strafen lächerlich niedrig. Man kann leider nicht nur von Einzelfällen sprechen...
Da könnte ich Seiten zu schreiben... vielleicht sollten wir uns mal beim nächsten Stammtischtreffen unterhalten... ;)
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