also ich kenne Unheilig gezwungenermaßen auch schon seit zig Jahren, weil ich ja früher in meiner "aktiven Zeit" auch mit CDs von denen bemustert wurde - und ich fand sie damals schon richtig schlecht!!! Mir ist es sowas von wurscht, ob sie nun bei viva laufen und ob sie nun kommerziell erfolgreich sind. Wenn es ums Kommerzielle geht,dürfte ich ja auch kein DM oder Cure mehr hören - die verkaufen sicherlich ein paar CDs mehr.
Wenn man sich aber als "Szene-Band" über Jahre verkauft / verkaufen lässt, darf man sich nicht wundern, wenn einem nun von dort "Ausverkauf" vorgeworfen wird: Wofür ich nämlich in keinster Weise Verständnis habe sind solche Auftritte wie beim Wedding Planer oder bei einer Vox-Sendung, wo Der Graf ein Haus suchte oder der anscheinend geplatzte Auftritt im ki.ka (nur mal zur Verdeutlichung für Nicht-Eltern: Das ist der Kinderkanal - unser Sohn guckt da gerne Sendungen wie Coco der Affe, Zigby das Zebra oder Roary Rennwagen B) ).
Meinetwegen sollen Bands für ihre jahrelange harte Arbeit gerne mit Erfolg belohnt werden. Oomph! habe ich es z.B. gegönnt (allerdings ging es in den letzten Jahren mit ihnen leider qualitativ derbe bergab ...), Unheilig gönne ich es zwar eher nicht, denn ich finde das, was der Graf über die Jahre ablieferte nicht wirklich als Musik "mit Verstand", aber egal.
Was ich mich auch schon bei anderen Szene-Band gefragt hab ist, ob man sich vor jeden Karren spannen lassen muss? Irgendwo muss doch eigentlich die Grenze für einen persönlich sein, wenn man sich dieser Szene zugehörig fühlt. Bei den oben von mir aufgeführten TV-Auftritten ist für mich die Grenze eindeutig überschritten. Vielleicht sehe ich das zu idealistisch, aber würde es nicht reichen, wenn man sagt, "ok, den Auftritt bei "The Dome" muss ich machen, weil das heute halt eine Hitparadensendung wie früher "Formel 1" ist, aber Promoauftritte wo ich meine Ideale verkaufe, lass ich und bin dann halt nur in den Top 10 und nicht auf Platz 1"???
Ich bin eigentlich schon der Meinung, dass man auch als betroffener Musiker noch einiges tun kann, um ein wenig dem medialen Hype entgegenzusteuern.