Death Metal Band <> Eignung als Lehrer

Beitragvon Subtuppel » 5. Mai 2010, 19:51

<a href='http://www.welt.de/kultur/musik/article7468195/Death-Metal-Saenger-darf-nicht-mehr-unterrichten.html' target='_blank'>http://www.welt.de/kultur/musik/article746...terrichten.html</a>

Lese ja normalerweise nicht freiwillig in der Welt, aber den hab ich bekommen und geb ihn mal weiter ...
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Beitragvon Sagaart » 5. Mai 2010, 21:09

...Da krieg ich Plaque... :mad: :mad: :mad: :mad: ...
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Beitragvon asye_usu » 6. Mai 2010, 06:11

Erschreckend. Wenn man analoge Maßstäbe an die Lehrer anlegte die ich so hatte, dann wären da nicht viele übrig geblieben......Aber gerade deswegen waren viele auch recht sympathisch.

Allerdings muß man zugeben, dass der Typ in dem Bild aus dem Video auch erschreckend dämlich posiert. Da es jedoch gesellschaftsfähig ist z.B. Fußballspiele anzugucken sollte man da den Ball flach halten. Leider hat man sich in Baden-Württemberg der "Entnazifizierung" teils recht erfolgreich widersetzt, von daher sind solche ideologisch begründeten Entscheidungen dort sicher kein Wunder.
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Beitragvon Niggels » 6. Mai 2010, 07:08

Prinzipiell finde ich es ja okay, wenn an Lehrer Maßstäbe angelegt werden, die man an "normale" Arbeitnehmer nicht anlegt...es ist ja ganz richtig, darauf hinzuweisen, dass Lehrer maßgebend an der Erziehung der nächsten Generationen beteiligt sind, und dass deshalb hier bestimmte (schärfere?) Kriterien gelten müssen.

Aber der hier geschilderte Fall ist doch wohl ein schlechter Witz! Interessanterweise ist die Vorgehensweise der Fachleiterin für Ethik irgendwie...unethisch! Das finde ich deutlich bedenklicher, als einen Lehrer der in Death Metal-Videos mit ästhetisch fragwürdigen Inhalten auftritt. Was ich auch nicht zwingend begrüßenswert finde, aber eine Fachleiterin die auf höchst intrigante Weise und aufgrund ihrer eigenen Ignoranz die Karriere eines angehenden Lehrers zerstört ist da echt noch ne andere Hausnummer!

Ein schlechter Witz ist es ebenfalls, von dem (ex-)Referendar zu fordern, er müsse drei Jahre lang (!) "in glaubhafter und nachvollziehbarer Form" (!?) seine Musik aufgeben, um in den Referendardienst zurückzukehren. Ausgemachter Blödsinn! Ich frage mich, auf welcher rechtlichen Grundlage so eine Bedingung gestellt wird...
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Beitragvon bostich1980 » 6. Mai 2010, 09:42

Erschreckend!!! :wacko:
Hätte im Vorfeld nicht die 'einvernehmliche Lösung' stattgefunden, dürfte die Vorgehensweise gegenüber dem ach so bösen Referendar eigentlich jeglicher rechtlichen Grundlage entbehren.
Immerhin hat dieser nunmehr ja anwaltliche Hilfe hinzugezogen. Der Ausgang der Angelegenheit dürfte überaus interessant sein bzw. werden.
<span style='color:gray'><i>Ich glaube, es ist dem Kapitalismus immanent, dass er in seiner zweiten Natur dem Menschen sprichwörtlich über den Kopf wächst. Der Mensch, der glaubt, dass er das System kontrolliert und im Griff hat, lügt sich selbst in die Tasche. Es ist das System selbst, der Moloch des Kapitalismus, der ständig nach Wachstum schreit. Und wenn er sein Wachstum nicht mehr bekommt, nach dem er schreit, dann veranstaltet er einen Krieg oder eine Krise wie gerade.</i></span> // Dieter Meier
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Beitragvon Niggels » 6. Mai 2010, 10:03

bostich1980 hat geschrieben: Hätte im Vorfeld nicht die 'einvernehmliche Lösung' stattgefunden, dürfte die Vorgehensweise gegenüber dem ach so bösen Referendar eigentlich jeglicher rechtlichen Grundlage entbehren.

Ja, sehe ich auch so. Und das, obwohl ich das im Artikel erwähnte Video durchaus "bedenklich" finde.
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Beitragvon bostich1980 » 6. Mai 2010, 10:25

Konnte mir das Video leider nicht ansehen, da bostich @ work und die Gegenüber-Kollegin nicht verschrecken wollte; denke aber, dass die künstlerische Freiheit weitaus gewichtiger sein dürfte, als irgendwelche pseudo-ethischen Moralvorstellungen einer übertrieben engstirnigen Schulleitungsobrigkeit.
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Beitragvon Sagaart » 6. Mai 2010, 10:40

Ich schreibe später auch nen Beitrag dazu...komme gerade nicht ganz dazu...
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Beitragvon Niggels » 6. Mai 2010, 10:43

bostich1980 hat geschrieben:Konnte mir das Video leider nicht ansehen, da bostich @ work und die Gegenüber-Kollegin nicht verschrecken wollte

Das Video ist garantiert nicht geeignet für den Arbeitsplatz!!!! :lol: Ist ähnlich explizit wie Rammsteins Video zu "Pussy", mit dem Unterschied dass nur weibliche Personen beteiligt sind. :rolleyes: ^_^

denke aber, dass die künstlerische Freiheit weitaus gewichtiger sein dürfte, als irgendwelche pseudo-ethischen Moralvorstellungen einer übertrieben engstirnigen Schulleitungsobrigkeit.

Und ich denke, dass diese Argumentation den falschen Baum anwufft. ;)

Die künstlerische Freiheit wird ihm ja nicht genommen. Seine Kunst kollidiert allerdings mit der Wahl seines "bürgerlichen" Berufs. Man könnte es einen Interessenkonflikt nennen. ;) Es ist ja auch völlig legitim, darauf hinzuweisen, dass ein Lehrer der öffentlich (das ist ein entscheidender Punkt) in Musikvideos mit eindeutig pornografischen Inhalten und viel Kunstblut auftritt, für den Lehrbetrieb problematisch werden könnte. :unsure: Allein, dass er sich durch diese Bandaktivitäten z.B. für Eltern sehr angreifbar macht, ist ein Aspekt den man nicht unter den Tisch fallen lassen sollte.

Wie man vielleicht merkt, will ich den Herrn Ex-Referendar gar nicht verteidigen. Ich greife nur die Vorgehensweise seiner Rektorin, des Seminarleiters und v.a. seiner Fachleiterin für Ethik an. Was da ablief, und v.a. wie, das ging ja gar nicht!

Im Endeffekt hätte es doch gereicht, wenn der Herr Ex-Referendar seine Band-Homepage entschärft hätte indem er u.a. das beanstandete Video vom Netz nimmt. Ansonsten gehen seine künstlerische Ambitionen seinem Arbeitgeber nix an. Hintenrum eine Karriere eines jungen Lehramtsanwärters zerstören ist allerdings unter aller Sau...

Aber er darf ja zurück ins Referendariat, wenn er sich drei Jahre "glaubhaft" von seiner Musik distanziert hat.... :wut: Aua! das ist echt der größte Brüller!!
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Beitragvon ketzer » 6. Mai 2010, 10:56

Kann die Schulleitung oder wer immer auch dafür verantwortlich ist verstehen. Würde warscheinlich selbst nicht wollen, daß "soeiner" meine Kinder unterichtet und auch miterzieht. Stellt sich die Frage ob Lehrer für einen Freigeist überhaupt der richtige Beruf ist. Für mich waren Lehrer immer etwas beschränkte Gesellen die selbst mit der Materie die sie lehrten im wirklichen Leben nicht zurecht kamen.
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Beitragvon Cholet » 6. Mai 2010, 11:00

Wie man vielleicht merkt, will ich den Herrn Ex-Referendar gar nicht verteidigen. Ich greife nur die Vorgehensweise seiner Rektorin, des Seminarleiters und v.a. seiner Fachleiterin für Ethik an. Was da ablief, und v.a. wie, das ging ja gar nicht!

Im Endeffekt hätte es doch gereicht, wenn der Herr Ex-Referendar seine Band-Homepage entschärft hätte indem er u.a. das beanstandete Video vom Netz nimmt. Ansonsten gehen seine künstlerische Ambitionen seinem Arbeitgeber nix an. Hintenrum eine Karriere eines jungen Lehramtsanwärters zerstören ist allerdings unter aller Sau...


Dem schließe ich mich mal an. Grade als Lehramtsstudentin, die auch noch irgendwann ins Referendariat gehen darf.
Erinnert mich aber stark an mein erstes Praktikum in Kinderhaus. "Anfangs habe ich es ja noch für einen Zufall gehalten, aber tragen Sie wirklich immer schwarz? Sind Sie da in irgendeiner Szene oder so?" ... :rolleyes:

Wobei ich jetzt mal aus Studi-Sicht hinzufügen möchte, dass ich es nicht in Ordnung finde, dass er sich so auf seiner Homepage präsentiert hat. Dass SuS durchaus in der Lage sind, das Internet nach ihren Lehrern zu googeln, das war schon zu meiner Zeit so. Spricht ihm ja niemand ab, dass er das machen kann/soll, nur eventuell nicht ganz so leicht zugänglich. Ich denke, das eigentliche Problem war die Explizitheit der ganzen Sache. Die endgültige Entscheidung, ihn aus dem Referendariat zu nehmen, kann ich allerdings durchaus nachvollziehen, auch wenn ich die Art und Weise nicht gut finde.


P.S.: Ich kann das Video nicht öffnen? :lol:
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Beitragvon ketzer » 6. Mai 2010, 11:01

Nachtrag: Das Video taugt ja noch nicht mal für den Aufklärungsuntericht. :lol:
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Beitragvon bostich1980 » 6. Mai 2010, 13:22

Da ich seit jeher Beruf und Privatleben strikt (=mind. 100 %) trenne, könnte ich mir vorstellen, 'Soeinen' bedenken- und vorbehaltlos auch auf meine Kinder loszulassen (wenn ich denn welche hätte!).
Klar, dass das Gros der Masse (hier: explizit die Elternschaft) im vorliegenden Fall wieder anders damit umgehen würde, als meine Wenigkeit.
Allerdings stehen für mich primär im Vordergrund die fachliche Kompetenz und die vorhandenen pädagogischen Fähigkeiten. Was die Lehrperson in ihrer Freizeit anverstaltet ist mir sowas von egal (ob öffentlich oder im stillen Kämmerlein - sofern sich alles im legalen Rahmen abspielt). Besser ein gewaltverherrlichender Porno-Death-Metal-Freak als jemand, der sich allabendlich die Kante gibt und dann morgens im Unterricht eifrig Pfefferminz lutschen muss.

Habe daher in keinster Weise Verständnis für die Entfernung aus dem Referendariat!
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Beitragvon Deathgrind » 6. Mai 2010, 16:14

Was für ein dämlicher Scheiß. Da werden die Erinnerungen an <a href='http://de.wikipedia.org/wiki/Christa_Jenal' target='_blank'>Christa Jenal</a> wach. Die Hälfte der Kids in der 9. Klasse hören wohl Sido und Bushido, oder irgendeine Death Metal Kombo. Früher war's ja auch nicht anders. Dummheit ist überall.
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Beitragvon Sagaart » 6. Mai 2010, 20:12

Also es verhält sich so, dass ein Mensch nun einige Hobbies neben seiner Tätigkeit zu haben hat. Es gibt Berufe, die nunmal ein gewisses Äußeres erfordern (wie z.B. ein Bankangestellter usw..), aber die Frage ist, ob man das auch auf Freizeitaktivitäten ausweiten sollte. Nun ist es ja so, dass ich selbst auch Lehramtsstudent bin und Musiker. Daher empfinde ich das Verhalten des Ministeriums bzw. weiterer Beteiligter für eine absolute Anmaßung. Nun besteht aber das Problem, dass die Band ihr Image nicht nur über auditive Reize, sondern eben auch über visuelle Reize pflegt, die nichts für Kinder sind. Der Mann hätte sich ein Pseudonym zulegen sollen, dann wäre er unter Umständen nicht so leicht im Netz zu finden. Vor allem aber sollte er sich schon was überlegen, was er auf evtl. Vorwürfe entgegnet. Denn es ist klar, dass die Obrigkeit den Schlappen tanzen lässt, wenn sie da was spitz kriegt.
Viele Leute begreifen eben leider nicht, dass Death Metal manchmal so die Splatterverwandtschaft innerhalb der Musik darstellt (im Vergleich zum Film). Dass aber ein Mensch dermaßen angeprangert bzw. denunziert wird grenzt fast schon an einen Skandal. Irgendwie gabs da mal die Stasi oder die Gestapo... Die waren da auch nicht gerade zimperlich.
Diese Medaille hat nunmal zwei Seiten und ist ne Gratwanderung innerhalb einer Diskussion. Aber das absolutistische Verhalten der Oberen ist nicht akzeptabel...
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