von Maila Nurmi » 5. Apr 2009, 23:58
Hier das Neuste zum Thema aus der SZ:
Gema-Chef Heker: YouTube sperrt kaum Videos
Hamburg (dpa) - Der Musikrechte-Verwerter Gema hat YouTube vorgeworfen, bislang kaum Musikvideos gesperrt zu haben, für die der Online-Videodienst keine Vorführrechte mehr habe.
«Wenn ich mich bei YouTube umschaue, kann ich bisher nicht entdecken, dass bislang in größerem Umfang Videos gesperrt worden sind», sagte der Vorstandsvorsitzende der Gema, Harald Heker, dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel».
Die zum Internetgiganten Google gehörende Videoplattform YouTube und die Gema streiten sich derzeit um die Vergütung für den Abruf von Musikvideos. Ende März war eine im Herbst 2007 geschlossene Pauschalvereinbarung ausgelaufen, über deren Details beide Seiten Stillschweigen vereinbart haben. Da nicht rechtzeitig eine Anschlussvereinbarung gefunden werden konnte, kündigte YouTube am vergangenen Dienstag an, die entsprechenden Musikvideos zu sperren und gleichzeitig die Zahlungen an die Gema einzustellen.
Der Gema-Chef warf YouTube vor, nur Druck auf die Urheber ausüben zu wollen. «Das hat nichts mehr mit fairen Verhandlungen zu tun.» Heker bestritt, zwölf Cent pro Musikvideoabruf gefordert zu haben. «Die Ausgangsbasis war ein Cent. YouTube spricht von zwölf Cent nur im Rahmen seiner Kampagne gegen uns», meinte der Gema-Chef.
Ein Google-Sprecher hatte am Mittwoch auch die Forderung von einem Cent als «völlig unrealistisch» bezeichnet, da YouTube in diesem Fall bei jedem Videoabruf ein Minus mache. Die Gema-Forderung liege fünf Mal höher als das Angebot des britischen Rechteverwerters «PRS for Music», mit dem YouTube derzeit einen ähnlich gelagerten Konflikt austrägt.
© sueddeutsche.de - erschienen am 05.04.2009 um 11:51 Uhr
"Die Erwachsenen begehen eine barbarische Sünde, indem sie das Schöpfertum des Kindes durch den Raub seiner Welt zerstören, unter herangebrachtem, totem Wissensstoff ersticken und auf bestimmte, ihm fremde Ziele abrichten."(Robert Musil)