Wer neulich die Lokalblätter las, konnte sich über eine etwas bizarre Pressemeldung "freuen"...:
Worum ging es?
Im Jahr 2004 erwirtschaftete die Halle Münsterland ein Defizit von 1,37 Millionen Euro (= 2,68 Millionen DM), wie die laut Presse „gut gelaunte“ Geschäftsführerin der Halle, Dr. Ursula Paschke, mitteilte.
Dieses Defizit lief auf, obwohl die Halle 2004 den höchsten Umsatz seit drei Jahren machte. Für die Hallenchefin ist klar, daß die Ausstellungsfläche der Halle erweitert werden muß, „wenn es gut läuft“. Momentan aber müsse die Hawerkamp-Szene „noch nicht zittern“.
Besteht also der Hawerkamp "von Paschkes / HaMü`s Gnaden??"
1,37 Millionen Euro Defizit für für die HaMü in 2004 sind kein Pappenstil.
Dieses Defizit wird vom Steuerzahler gedeckt, der Anspruch darauf hat, daß sein Geld sinnvoll, d.h. auch: in seinem Sinne, angelegt wird.
Die Äußerung zur Hawerkamp-Szene, wie eine Drohung klingend, ist unverständlich. Sie setzt unhinterfragt voraus, daß die Wünsche der Halle Münsterland Vorfahrt haben vor den Interessen der
Hawerkamp-Szene, die
- kein Defizit erwirtschaftet und
- von der die Stadt sogar verlangt, ein tragfähiges (= finanziell selbsttragendes) Konzept zu entwickeln.
Von der HaMü oder vom Stadttheater hat dies noch niemand verlangt.
Wenn die Politiker der Stadt ihre Darstellung des Hawerkamp in der Bewerbung Münsters zur Kulturhauptstadt 2010 ernst meinten, darf man wohl von einer prinzipiellen Gleichwertigkeit von Hallen- und Szenen-Interessen ausgehen. Dann ist jedoch für Drohungen seitens der Halle oder für eine selbstherrliche Erweiterungspolitik kein Platz.
Oder sehe ich das falsch?