Zwar war ich mit meiner Freundin ziemlich lange auf der "Black Forces Domain"-Party, doch wollte ich die "Met Evil"-Party nicht komplett ausfallen lassen (wenn schon meine Freundin nicht mit kann, da sie "leider" nach Madrid fliegen muss
).
Unter normalen Umständen wäre ich auch sofort ins Bett gegangen, da ich nachher um 8 Uhr aufstehen muss. Unter normalen Umständen... eine Busfahrt kann schon sehr interessant sein.
Gegen 1 Uhr stieg ich in den Nachtbus Richtung Gievenbeck. Hinter mir u.a. drei Jungs, die garantiert noch keine 20 waren, dafür volltrunken und selbst gerade stehen war schon recht schwer gewesen :trink: .
Zunächst hörte ich ihre nahezu philosophischen Ergüsse, gegen die Schiller und Goethe keine Chance gehabt hätten:
- Bo ey, wie komme ich jetzt nach Hause?
- Zuhause? Können bei ihm noch einen trinken.
- Ja, doch habe ich auch Bock auf Zuhause.
- Wie komme ich jetzt nach Havixbeck? Boah, bin gleich so froh in meine Kiste zuhause zu sitzen.
-Ey, sag Bescheid, wenn ich aussteigen muss.
- Jetzt... jehetzt.
- Laber nich, Maul, sonst gebe ich dir einen.
- Ha, ha... kannst nicht mal aufstehen
:bonk:
Wie dem auch sei... nach der Haltestelle Domplatz wurde es ruhiger. Nr. 1 lehnte sich auf den beiden Sitzen zurück, Nr. 2 und 3 legten ihren Kopf in die verschränkten Arme auf ihrem Schoß. "Fertig" war für die drei untertrieben.
Zwischen Landgericht und Domarkstraße hatte der Bus einen leichten "Wellengang" und Nr. 2 konnte mit seinen 3-4 Ergüssen nicht inne halten. :kotz:
An der Haltestelle Domarkstraße stieg Nr. 1 aus und setzte sich ins Bushäuschen. Nr. 2 (wieder etwas fitter) versuchte vergeblich über zwei Minuten lang Nr. 3 zu wecken und winkte immer wieder zu Nr. 1, er solle ihm helfen (Es stiegen mehrere Fahrgäste ein). Viel bewegen konnte sich Nr. 1 anscheinend nicht mehr, schüttelte nur den Kopf und winkte ab.
Die Bustür schloss sich und Nr. 2 setzte sich wieder hin. Nr. 3 bewegte sich kurz, doch Aktionen von den beiden kamen nicht mehr, die Arme wurden wieder auf den Beinen verschränkt und der Kopf abgelegt. Dafür hörte ich nun hinter mir im Bus eine Frau, die immer und immer wieder zu ihrem Freund sagte, dass ihr schlecht ist.
Als ich aufstand um auszusteigen blickte ich nach hinten und sah einen halbgeöffneten Regenschirm, in den sich ebenfalls ein Mageninhalt entleerte...
Die Frau tat mir leid, dass sie einen empfindlichen Magen hat, doch bei den Dreien... leider bekomme ich nicht mit, ob sie heute noch ihr Zuhause finden. Dennoch wünsche ich dem Busfahrer, dass er das "Passierte" bemerkt und den Jungen wischen lässt.
Tja, jeder von uns war jung und (fast) jeder hat auch böse Erfahrungen mit Alkohol gehabt.