So. Jetzt kann ich mitreden!!! Jetzt HABE ich ein Kind, ich trage es nicht mehr im Bauch.
Und es ist wahr, es ist wirklich klasse, das Leben ändert sich komplett, man kommt aus dem Trott raus, in dem man war und urplötzlich verlangt da jemand ganz kleines die ungeteilte Aufmerksamkeit. Das KANN ziemlich anstrengend werden... glücklicherweise in meinem Fall aber nicht zu sehr. Denn: Minchen ist knapp elf Wochen alt und hat nachts von Anfang an nie Radau gemacht. Zuerst waren es fünf Stunden, inzwischen sind es bis zu acht Stunden, die sie durchschläft. Ich platze vor Stolz. Nur ich, ich muß trotzdem aufstehen, die ausgelassene Milchmahlzeit abpumpen... *gähn*
Das erste Lächeln war ein grandioses Erlebnis, endlich fand Interaktion statt, man war nicht nur der Apparat, der sich um alles kümmert, nein, man wurde endlich wahrgenommen. Mittlerweile lächelt sie nicht nur, nein, sie spielt auch schon ein bißchen, greift nach der Holzkugelkette mit den Glöckchen und kann sich ein Weilchen damit allein beschäftigen. Es geschieht auch immer öfter, daß ich gar nicht viel dazutun muß, damit sie einschläft. Manchmal passiert das ganz von selbst. Vor allem morgens, nach der ersten Mahlzeit - d.h. ICH kann nochmal in die Kissen zurückfallen und ein Mützchen Schlaf genießen.
Nun bin ich natürlich gespannt, wie es weitergeht. Eine Mutter in der Eisdiele sagte neulich zu mir: "Genießen Sie's, solange sie klein ist..." Ihr Töchterlein plärrte nämlich in den höchsten Tönen wütend los, weil sie ihren Lutscher nicht auspacken durfte. Meine Kleine schlief da noch selig und süß... allerdings mußte ich dann auch bald darauf heimjoggen - Windel voll. Keine Chance.
Das sind Erlebnisse und Erfahrungen, die man niemals macht, wenn man keine Kinder hat. Es ist gut, so gefordert zu werden, keine Gelegenheit, irgendwas schleifen zu lassen oder auf später zu verschieben. Hunger heißt: JETZT Hunger, sonst wirds laut. Usw.
Man wächst hinein. Anfangs ist man voller Panik, wenn man mit dem Winzling aus der Klinik nach Hause kommt. Aber allmählich lernt man sich kennen und irgendwann klappt der Mama-Schalter dann doch um. Zugegeben, bei mir hats eine kleine Weile gedauert, da ich nach der Geburt alles andere als fit war und selbst erstmal klarkommen mußte. Aber jetzt? Auch das schlimmste Gebrüll hat mal ein Ende. Und so oft schreit sie ja nun auch nicht, ist eher eine von der entspannten Sorte. Aber WENN sie loslegt, dann schepperts in den Ohren!
Was Klamotten angeht, liege ich mit dem Papa natürlich im Dauerclinch... während ich ständig auf alle Babysachen zurenne und "Guck mal, wie süüüß!" gluckse, wenn wir in der Stadt sind, erinnert er mich dran, daß wir schon soundsoviele Bodys, etc. im Schrank haben ... neulich mußte ich eine halbe Stunde debattieren... wegen eines Mützchens. Ok, es war teuer - aber es sieht einfach klasse aus. Originelle T-Shirts mache ich für sie selber... sie hat eins mit "Drama Queen" und zwei mit "Milchvampir" (eins schwarz auf weiß, das andere weiß auf schwarz). Und ich freu mich schon auf die Zeit des Kleidchennähens, wenn sie erstmal laufen kann. Momentan hab ich hier Stoff liegen für ein neues Jäckchen. Aber man kommt ja zu nix. :unsure:
Natürlich gucken die Leute einen schon an, wenn ich mit dem halloweenorange-schwarzen Kinderwagen losgehe, meine Nightmare-before-Christmas-Tache dran hängen habe und selbst schwarz trage mit riesiger Sonnenbrille auf der Nase (zumindest momentan, bei dem herrlichen Frühlingssonnenschein)... aber das macht nix. Wenn die Leute sehen, daß mein Töchterlein wohlgenährt und bildhübsch ist und natürlich nicht schwarz trägt und mit babygerechten bunten Spieluhren und Spielsachen ausstaffiert ist, dann ist Ruhe und kein Mensch guckt mich mehr komisch an. B)