Demnächst auch an Ihrer Schule?

Beitragvon lux et tenebrae » 14. Feb 2005, 09:59

<a href='http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,341139,00.html' target='_blank'>http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,341139,00.html</a>

<span style='color:red'> Kindvieh, aber sicher

Grundschüler der Brittan Elementary School in Sutter, Kalifornien, tragen einen ID-Umhänger, der sie überwachbar macht. Die hitzige Debatte darüber entzweit Eltern- wie Lehrerschaft: Wieviel "Big Brother" soll man akzeptieren, um mehr Sicherheit zu gewinnen?

Im Grunde ist das, was die Kinder der Brittan Elementary School um den Hals tragen, ganz alte Technik: In der Viehzucht werden Funk-ID-Etiketten seit längerem eingesetzt. Was dem Rancher die Inventur seiner Rindviecher erleichtert, soll auch den Lehrern im Schulalltag den Job leichter machen, befand Direktor Earnie Graham. Hauptgrund für die Einführung der Funk-IDs sei aber die Erhöhung der Sicherheit im Schulgebäude.

Am 18. Januar stellte Graham die um den Hals zu tragenden Etiketten vor und verpflichtete die Schüler, diese auch zu tragen. Gefragt hatte der resolute Direktor niemanden, was zumindest einige Eltern auf die Barikaden brachte: Michael Cantrall ist der Sprecher dieser Gruppe. Der Vater zweier Kinder, die zur Brittan Elementary gehen, verbot diesen, ihre elektronischen Ausweise zu tragen. Für Cantrall ist das alles eine Prinzipsfrage: Wieviel Überwachung soll man als Preis angeblicher höherer Sicherheit hinnehmen?

Prinzipiell würden die elektronischen Ausweise eine Vollüberwachung der Kinder auf dem Gelände der Schule ermöglichen. Bisher wird jedoch nur erfasst, wer wann seine Klasse betritt. Eine Überwachung der Spinte in der Sportanlage ist zudem in Vorbereitung, "um Vandalismus einzudämmen", wie Direktor Graham erklärt.

Der versteht sowieso nicht so recht, worüber sich die Gegner des ID-Chips so erregen. Die Ausweise der Schüler tragen ein Foto mit Namen und Klassenangabe sowie den elektronischen Chip, der aber nur eine verschlüsselte Codenummer übertrage. Mehr sei über das das Kind über den Chip nicht in Erfahrung zu bringen.

Schon das sei zu viel, meint Nicole Ozer von der American Civil Liberties Union. Ihre Organisation hält den Fall Brittan Elementary für einen Präzedenzfall: Wenn sich Eltern dort nicht wehrten, erklärte sie einer Elternversammlung, dann werde sich die Überwachungstechnik munter verbreiten. Auch unter den Eltern gibt es viele, die das so schlimm nicht fänden: Selbst an einer Grundschule könnten heute schlimme Dinge geschehen, von denen sich einiges per Überwachung verhindern ließe.
</span>



:mad: :wut: :kotz:
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Beitragvon Niggels » 14. Feb 2005, 10:06

Die USA scheinen wirklich ein vollkommen paranoides Land zu sein! :wacko:
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Beitragvon dendrite » 14. Feb 2005, 10:48

das werden CDU und SPD sicher bald für Lehrer einführen, damit man demnächst immer weiß, wo die "faulen Säcke" was treiben. Nicht, dass die mal wieder krank feiern und sich dann beim Arzt vergnügen oder so...

Wo meine Schüler sich aufhalten, will ich - wenn ich ehrlich sein soll - gar nicht immer wissen. Oft ist es sehr angenehm, wenn meine Spezialisten das eine oder andere Mal fehlen...
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Beitragvon tapir » 14. Feb 2005, 12:36

Man könnte auch einfach hinter jedem Kind den ganzen Tag einen FBI-Agenten postieren oder so.
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Beitragvon dendrite » 14. Feb 2005, 16:28

wisst Ihr eigentlich, dass wir in Rheine letztens alle darüber abstimmen mussten, ob wir lernbehinderte Schüler an unserer Schule zusammen mit "normalen" Schülern unterrichten wollen? Die lernbehinderten Schülern können in den meisten Fällen weder lesen noch schreiben, von rechnen ganz zu schweigen. Die sollen dann mit den anderen in eine Klasse gehen und immer dann, wenn sie Schwierigkeiten haben, von einer Sonderpädagogin / einem Sonderpägagogen separat betreut werden (also fast immer). Dadurch will man mehr Integration dieser Schüler erreichen.

Die Entscheidung musste ziemlich schnell getroffen werden, da ab dem Sommer lernbehinderte Schüler auf die weiterführenden Schulen müssen, da sie, weil keine Schule bereit war, sie aufzunehmen, bereits ein Jahr länger an der Grundschule waren.

Stellt Euch vor, dann gehen solche Schüler demnächst auf's Gymnasium....wenn's nach unserer Landesregierung geht (würde Herrn Steinbrück hier grüßen, wenn ich das nicht auf dem Dienstweg tun müsste) würden diese Schüler ihre Schullaufbahn auch noch erfolgreich mit dem Abitur abschließen. Man muss ja nicht unbedingt lesen, schreiben oder rechnen können....

Deutschland kommt Amiland also schon sehr nahe...

Finde den Integrationsgedanken ja im Grunde ganz gut und würde das auch sofort unterstützen, wüsste aber nicht, wie ich in meinen Fächern (Englisch und Deutsch) Schüler betreuen sollte, die nicht wirklich mit Texten arbeiten und nicht richtig schreiben können. Da können mir auch 2 Sonderpädadogen an die Seite gestellt werden, das funktioniert dann auch nicht besser. Irgendwie läuft da in den Köpfen der Verantwortlichen etwas schief




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Beitragvon lux et tenebrae » 15. Feb 2005, 09:14

Naja, Gymnasium für Leute, die weder lesen noch schreiben können, ist natürlich übertrieben. :hae2:
Behinderte, die weder lesen noch schreiben können, gehen übrigens meistens auch nicht auf integrierte Grundschulen. Die, die zu Euch gehen sollten, sind wahrscheinlich Trisomie-Patienten mit geringfügigen geistigen Behinderungen. Gibt da nämlich durchaus Unterschiede in der Schwere der Behinderung. ;) Trisomie-Patienten mit geringfügigen Behinderungen sind durchaus in der Lage, bei zusätzlicher Betreuung, ein Abitur zu schaffen. Andere wiederum kommen über eine Sonderschule nie hinaus.
Also ist es unsinnig, bei einer solchen Anfrage gleich die abwehrend die Hände zu heben. :motz: Stattdessen sollte man erst mal klären wer da integriert werden soll. :unsure:
In Holland ist man da schon weiter. Da ist die Akzeptanz von Behinderten in der Bevölkerung ungleich größer. Die Behinderten werden ihren Fähigkeiten entsprechend den Schulen zugewiesen. Es gibt vielmehr betreutes, selbstbestimmtes Wohnen, was hier als "Luxus" angesehen wird. In Deutschland verwehrt man Behinderten viele Dinge, die für normale Menschen selbstverständlich sind. Daß wir die Zwangssterilisation abgeschafft haben grenzt schon an ein Wunder, bei der Einstellung, die die Deutschen zu Behinderten haben. In Holland dürfen Behinderte sogar seit Ewigkeiten heiraten. Es gibt sogar speziell ausgebildete Assistenzen, die die Behinderten beraten, wie sie ihre Sexualität möglichst normal ausleben können.
In Deutschland sind wir erst seit kurzem, daß geringfügig Behinderte unter Zustimmung des Vormunds/Geschäftsbevollmächtigten heiraten dürfen. Und schon denken wieder Leute darüber nach, diese Errungenschaften der Ziviisation wieder einzustampfen. Natürlich nur aus Kostengründen. Krass! :kotz: :wiki:
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Beitragvon dendrite » 15. Feb 2005, 10:24

das Kollegium hat sich natürlich vorher informiert und es fanden auch entsprechende Info-Abende für die Eltern statt. An anderen Schulen läuft das Modell ja auch schon, z.B. in Emsdetten an einer Realschule, wo das ziemlich gut läuft, aber auf der anderen Seite auch wieder nicht. d.h die Sache ist positiv aufgenommen worden, der gemeinsame Unterricht findet aber nicht in dem Umfang statt, wie es geplant war.
Kollegen haben auch eigene Erfahrungen mit so etwas gemacht, mit dem Ergebnis, dass es zu sehr viel Frust auf Seiten der gehandicapten Schüler kam, weil sie immer wieder an ihre Grenzen stießen und merkten, dass sie nicht so sind wie die anderen. das ist auch nicht Sinn der Sache.

Bevor es zu irgendwelchen negativen Äußerungen kommt, von wegen man wäre nicht offen für so etwas: unser Kollegium hat (ich glaube sogar einstimmig) abgestimmt. ich sag nicht, wie, aber wir werden uns jedenfalls nicht diesem Ansatz in den Weg stellen.
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Beitragvon lux et tenebrae » 15. Feb 2005, 11:12

Das hört sich zumindest schon mal nach mehr an, als man von den meisten erwarten kann. :unsure:
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Beitragvon dendrite » 28. Feb 2005, 13:47

mal was zu "meiner " Schule. Folgendes fand ich gerade in meinem Forum zu meinem Unterricht (Gott sei Dank bin ich NICHT der Deutschlehrer!) . Ein Schüler aus meinem Englisch GK 11, dem ich gerade zugemutet habe, einen Roman zu lesen und bei dem ich mich bemühe, abwechslungsreichen Unterricht zu machen, ein Kurs, der fast nie Hausaufgaben macht (einige Schüler schon...) und oft genug geschlossen keine Sachen dabei hat....


So ich wollt hier nen Beitrag reinschreiben der wahrscheinlich nich jedem gefällt, aber fänd es gut wenn ihr nen paar Kommentare zu abgibt, also...
Ich find es schade, dass unser Englisch Unterricht nur so lahm is und wir im Grunde genommen "nichts" gebacken bekokmmen. Hmm,es gibt bestimmt welche, die Englisch noch weiter benutzen würden und gerne bessere Noten haben wollen, wofür man aber nen gutes Arbeitsklima braucht und seid mal ehrlich, das haben wir net... *keiner will was sagen und alles scheisse hier lass mal den Unterricht schnellst möglich ohne größeren Aufwand hinter uns bringen Stimmung*, ehrlich gesagt hab ich in letzter Zeit die Stimmung auch, weil der Unterricht mich vollkommen net anspricht,woran das liegt, da kann sich jeder selbst was zu denken.

Das dazu. Des weiteren würde ich es für gut befinden nen paar Vokabeln mal auf zu bekommen und dann abzufragen. Ich musste die letzten Jahre bei Apel das auch machen und es hat mich wirklich weitergebracht und ich hatte mir eigentlich vorgenommen Englisch LK zu nehmen,aber das was ich dieses Jahr gelernt hab ist, dass ich ungefähr versteh wie sich ne Frau mit Kind fühlt, die von ihrem "Macker" verlassen wurde, dass Englische Bücher sau scheisse sind, wie man nen Referat nicht hält :), was man alles für Spiele am Pc machen kann :D und wie man tagträumt :P. Und das Englische is bei mir nen bissel auffe Strecke geblieben. Also z.B ein bissel Grammatik wäre vielleicht mal angebracht, weil viele (mich eingschlossen) oft noch Grammatikfehler machen.

So :D!! Nur mal zum Nachdenken...............

..........Würd man auf einer hohen Manager Position (wo ihr bestimmt alle hinwollt) mit ner 4 in Englisch GK,die noch die einzige Sprache ist, auffen Abschlusszeugnis oder mit
ner 1 im LK :D................

............................


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Beitragvon Diti » 28. Feb 2005, 16:19

Oha...Schule is scho nen bischen hin (und ich haett auch mal wieder Lust drauf :-) - und die letzten 2 Jahre oder so hab ich auch keine Hausaufgaben mehr gemacht - jedenfals nix, was sich nicht innerhalb einer Schulpause erledigen liesse ;-)
Ich finde diese Messy ziemlich interessant:
-Machen die Schueler keine Hausaufgaben, weil sie den Sinn darin nicht sehen - denn sie haben das Gefuehl, dass er sie nicht "klueger" macht
-Machen die Schueler keine HA und bringen nix mit, weil sie keine Boecke auf DIESEN Unterricht haben? (vielleicht haben sie bei Mathe alle brav ihre Integrale berechnet und die Kurvendiskussion in mehreren Farben zu Papier gebracht? (schwelg...))
-bringt die Englisch-Paukerin den Stoff vielleicht uebertrieben lebendig rueber und hat selber mehr Spass dran als ihre Schöler? (erinnert mich an meinen English-Teacher, mit dem man sich gut ueber Movies unterhalten konnte...der Haken: er hat im 3 Wochen-Rhythmus unangemeldete 10min-Vokabeltests geschrieben und auch sofort im Unterricht ausgewertet....was aber gut bei uns ankam :-] )
-11.Klasse - midden inner Pubertät - das kann auch so einiges erklaeren
-Ich erinnere mich an mein damaliges Lieblingsfach: Geschichte. Ich mochte das genau ein Jahr lang gern: Dann war das Thema Dinosaurier und Urzeitmensch abgehakt und es wurde fuer mich super-oede (neben Poli war Geschi spaeter bei mir so'n 4-Minus-Kippelfach). Bring denen doch mal nen Ausschnitt aus Moores 9/11 oder so mit ;-)
In Franzoesisch hatten wir immer Vater-und-Sohn-Comics, die wir frei nacherzaehlen mussten (boah...is das schon lang her...aber ich erinnere mich immer noch gut an unseren Hippi-Lehrer...hab bei dem nur nie das Alphabeth gelernt)
-Frag sie dochmal, wie sie sich English-Lessons vorstellen? Wenn das mit meinem naechsten Job klappen sollte (ich bemuehe mich grad), dann ist FREIE Rede auf Englisch wichtig...Vokabeln? Naja...man kann ja auch was umschreiben.
Is DAS den Pupils klar? Schoen, wenn man Manager mit ner 1 is, aber wenn man bei ner Unterhaltung nur studdering rausbringt? Neee danke....das kratzt mehr am Image als wie wenn man logger floggisch mit weniger Vokabeln das selbe aussagen kann. - Und den Manager-Fachterminus bekommt man auf der Uni mit - die Schule legt doch auch "nur" die Basis.

sincerely,

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Beitragvon Sid_Marx » 28. Feb 2005, 17:44

dendrite hat geschrieben: <Beitrag eines Schülers>

Das baut einen doch auf, oder? ;)
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Beitragvon dendrite » 7. Mär 2005, 14:06

Sid_Marx hat geschrieben:Das baut einen doch auf, oder?  ;)

brauch'n dickeres Fell, das ist alles... weiß nur noch nicht, wie...muss mich auch langsam dran gewöhnen, dass ich als Lehrer nicht gerade "ich selbst" sein sollte, sondern lediglich 'nen Job mache. Ist nicht so leicht...

@Diti: Du scheinst Dir ja echt Gedanken zu machen :) ich find's ja gut, dass hier noch keiner auf die "faulen Lehrer" geschimpft hat, meistens liegt's nämlich an denen, nicht an den armen Schülern.

Mal sehen...werde wirklich meinen Schülern einiges zur Diskussion stellen. ich will ja schließlich, dass sie was lernen und möchte das nicht nur mit Druck erreichen. dachte, ich tue den was Gutes, wenn ich auch mal alternative Methoden anwenden, aber anscheinend haben die das lediglich als Aufforderung angesehen, gar nichts mehr zu machen...

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Beitragvon Diti » 7. Mär 2005, 16:55

Klar habe ich mir Gedanken gemacht. Wenn jemand so etwas postest wie DU es getan hast, dann isses Wert, das nicht mit Weichspuelergeschwaetz abzutun sondern ernsthaft zu beleuchten. Dazu gehoert fuer mich auch, eine Sache moeglichst unvoreingenommen und neutral zu betrachten - von beiden Seiten. Klaro kriegste dann auch Dein Fett weg :blink:
(ich dachte Dich so einzuschaetzen, dass Du Kritikfaehig bist :) )


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Beitragvon Niggels » 7. Mär 2005, 18:00

Diti hat geschrieben: Qualitaetsmanegement

Autsch!

Yours,
Orthografiemanager :lol: :P
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Beitragvon Diti » 7. Mär 2005, 18:07

Du sagst es. Haben heute nen 3stuendiges Audit gehabt. Nun hab ich mir auf 7 Seiten mitgeschrieben, was noch alles bis Juli veraendert werden muss - und das, wo mir noch das WE in den Knochen sitzt....
Ich sage nur: Danke fuer dieses Gespraech :-7

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