SaintOfSpinner hat geschrieben: Nebst immer bestehenden Rachegedanken kann man sich ja mal die Frage stellen:
DU bist die Judikative des Landes und eine solch perverse Sau sitzt vor Dir und man darf nun überlegen wie man sie bestraft...
WIE?
Ein Ausgleich ist schwerst möglich (genau wie bei Mord, Vergewaltigung, etc), Abschreckung, Resozialisierung? Beides Möglichkeiten mit erheblichen Pros und Contras.
Also: Wie würdest DU entscheiden?
Die Frage ist, wie ich finde, nicht ganz stubenrein, weil nicht *richtig* zu beantworten. Wer das dennoch versucht, kann sich nur entweder um eine eigene Antwort herumdrücken (bspw. auf den Gesetzgeber berufen, meiner Meinung nach die korrekteste Antwort, aber keine *eigene* im Sinne der Fragestellung) oder rein willkürlich antworten, was nicht *gerecht* sein kann, weil die Gesetzgebung ganz allgemein für jeden Bürger des Landes gleich anwendbar sein muß (nach dem Gleicheitsgebot des Grundgesetzes).
Wenn es eine richtig kluge Antwort geben würde, bin ich mir sicher, Deutschlands Juristen hätten schon mal was davon gehört...
Als Laie kann man da erst recht keine suffiziente Lösung finden; es hat schon seine Gründe, warum Jura ein langer und komplizierter Studiengang ist. Ich - ebenfalls Laie - hab zumindest mal ein bißchen hinter die rechts
theoretischen Kulissen geguckt und mußte feststellen, daß die Suche nach echter Gerechtigkeit ein ungemein komplexes Unterfangen ist. Und Willkür hat da als allerletztes etwas zu suchen, denn sie ist das absolute Gegenteil von Gerechtigkeit.
Nur ein klitzekleines Beispiel: Was ist der Zweck einer Bestrafung? Rache bzw. Genugtuung für das Opfer? Abschreckung? Erziehung des Täters, damit er sowas nicht nochmal macht?
Antwort: Alle drei Aspekte sind richtig (jedenfalls in Deutschland).
Andersrum: Der Gesetzgeber muß nicht nur auf Angemessenheit und eine allgemeine Anwendbarkeit eines Gesetzes achten (, damit Willkür ausgeschlossen ist), sondern auch alle drei genannten Aspekte mit berücksichtigen und ihnen gerecht werden. Gar nicht so einfach.
Und darum finde ich diese Frage - an uns Jura-Laien gerichtet - im Kontext eines Internetforums, und noch dazu in einem recht subjektiven und voreingenommenen Thread, unbeantwortbar und daher unangemessen. Selbst wenn es nur ein Denkanstoß sein soll (, was ich hier vermute), man kommt nicht wirklich weiter, wenn man drüber nachdenkt.
Ich
habe drüber nachgedacht und, wen wundert´s, keine Antwort gefunden. Aber ich hatte eine ganz theoretische und abgefahrene Idee...
Könnte man nicht vielleicht irgendwie dafür Sorgen, daß *Täter* (= Menschen, die durch ihr Verhalten andere schädigen) gemäß der Art ihres Verbrechens sozusagen ghettoisiert werden? Also ein Dorf für Kinderschänder und Vergewaltiger, ein Dorf für korrupte Leute und Betrüger, ein Dorf für Messerstecher, Totschläger etc...
Die müßten dann unter ihresgleichen leben, wären also sozusagen ständig dem Spiegel ihres eigenen Verhaltens ausgesetzt und würden dadurch irgendwie angemessen bestraft
und eventuell sogar geläutert. Sie würden von der *unbescholtenen Normalbevölkerung* ferngehalten, die sich dann sicherer fühlen könnte und vielleicht weniger gefährdet wäre. Sie könnten sich innerhalb ihres Ghettos frei bewegen, ihren Berufen nachgehen (und damit selber Geld verdienen, anstatt im Knast zu sitzen und dem Steuerzahler auf der Tasche zu liegen), soziale Kontakte pflegen...
Man hätte Genugtuung für die Opfer, man hätte einen pädagogischen Ansatz, und man hätte die Abschreckung mit drin - denn welcher Mörder möchte ausschließlich unter Mördern leben?
Und man hätte auch so eine Art "Wegsperr-Effekt", um die Allgemeinheit vor den Tätern zu schützen.
Naja, mag sein, daß mir da vielleicht jemand ins Gehirn geschissen hat, als ich mir das ausgedacht hab. Praktisch ist das sowieso nicht zu machen. Aber die Idee hat was, das Prinzip gefällt mir irgendwie...
<span style='font-family:Arial'><span style='font-size:10pt;line-height:100%'><span style='color:yellow'>Ein kleines Nickerchen am Steuer schützt vorm Älterwerden...!</span></span></span><br><br><span style='font-family:Arial'><span style='font-size:10pt;line-height:100%'><span style='color:red'>Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht.</span></span></span><br><br><span style='font-family:Arial'><span style='font-size:7pt;line-height:100%'>"I refuse to prove that I exist," says God, "for proof denies faith, and without faith I am nothing." <br>"But," says Man, "the Babel fish is a dead giveaway isn't it? It could not have evolved by chance. It proves that you exist, and so therefore, by your own arguments, you don't. Q.E.D."<br><br>"Oh dear," says God, "I hadn't thought of that," and promptly vanishes in a puff of logic.<br><br>"Oh, that was easy," says Man, and for an encore goes on to prove that black is white and white is black and gets himself killed on the next zebra crossing.<br>(D. Adams)<br></span></span>