Verfasst: 24. Okt 2008, 13:50
Sachen gibt's... ging ja gestern schon durch die Presse...
Und heute... kommt die Bahn gebückt...
Tss... tss... tss... böser Fauxpas und auch ein Imageschaden... :rolleyes:
Zugbegleiterin setzt Zwölfjährige aus
Wegen angeblichen Schwarzfahrens hat eine Zugbegleiterin der Deutschen Bahn eine Zwölfjährige aus dem Zug geworfen – bei einbrechender Dunkelheit und obwohl Mitreisende für das Mädchen bürgen wollten.
Die Proteste der Mitreisenden halfen nichts, das Kind musste auf einem Bahnhof fünf Kilometer von zu Hause aussteigen, berichtet die „Ostseezeitung“ vom Mittwoch. Ein Bahnsprecher bestätigte den Vorfall.
Das Mädchen war am Montagabend auf dem Weg von Bad Doberan zur Musikschule in Rostock. Im Zug bemerkte die Zwölfjährige, dass sie Portemonnaie mit Fahrkarte und Geld zu Hause vergessen hatte. Die Zugbegleiterin warf ihr versuchtes Schwarzfahren vor und verwies sie am Bahnhof in Parkentin des Zuges. Dabei hatten Fahrgäste das Ticket zahlen wollen, wie die Zeitung berichtete. Das Mädchen musste daraufhin mit dem Cello auf dem Rücken den Weg nach Hause zu Fuß antreten.
Unverständnis auch bei der Bahn
Ein Sprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn zeigte sich über den Vorfall entsetzt. Es gebe für Zugbegleiter eine ganze Reihe „humaner“ Möglichkeiten zu reagieren, sagte er der Zeitung. Dazu gehörte, die Identität des Mädchens per Telefon mit Musikschule oder Eltern zu klären, die persönlichen Daten zu notieren und ein erhöhtes Beförderungsentgelt in Rechnung zu stellen.
Auch der Bahnsprecher äußerte sein Unverständnis über die Reaktion der Bahnmitarbeiterin. Grundsätzlich werde kein Minderjähriger von der Beförderung ausgeschlossen, auch wenn er keinen Fahrausweis vorweisen könne, sagte er. Er kündigte eine Auswertung des Falles an.
Und heute... kommt die Bahn gebückt...
Bahn entschuldigt sich
"Das war ein krasses Fehlverhalten"
Nach dem heftig kritisierten Aussetzen eines zwölfjährigen Mädchens aus einem Regionalzug in Mecklenburg-Vorpommern haben sich die Mutter und die Deutsche Bahn über einen Ausgleich verständigt. Die Bahn habe sich mit einem Blumenstrauß und Fahrkarte für den Vorfall entschuldigt, sagte Unternehmenssprecher Achim Stauß sueddeutsche.de. "Wir haben uns im persönlichen Gespräch mit der Mutter entschuldigt." Die Familie habe die Entschuldigung angenommen. "Die Mutter wünscht sich, dass so etwas nicht wieder vorkommt."
Details zum Umfang der Leistung wollte er nicht nennen, sie sei aber umfangreicher als das zunächst versprochene Länderticket im Wert von 25 Euro. "Wir haben uns geeinigt, wie wir das wiedergutmachen können“, sagte der Bahnsprecher.
Das Mädchen war am Montag von einer Zugbegleiterin in der Dunkelheit in Parkentin bei Bad Doberan aus dem Zug gesetzt worden, weil es sein Portemonnaie samt Fahrkarte vergessen hatte. Es war auf dem Weg nach Rostock zum Musikunterricht. Das Kind musste mit seinem schwerem Cello fünf Kilometer nach Hause laufen. Erschwerend kam hinzu, dass die Zugbegleiterin offenbar auch das Angebot eines Mitreisenden abgelehnt hatte, die Fahrtkosten für das Mädchen zu übernehmen.
Keine "Fangprämie" für Mitarbeiter
Meldungen, nach denen die Zugbegleiterin sich finanzielle Vorteile von ihrem Handeln versprochen haben könnte, wies der Bahnsprecher zurück. "Seit einiger Zeit ist es so, dass Zugbegleiter, die Schwarzfahrer identifizieren, eine Aufwandsentschädigung bekommen“, sagte Stauß sueddeeutsche.de. Diese Entschädigung sei aber keine "Fangprämie“.
Zudem habe diese "unspektakuläre" Zahlung nichts mit dem Fall in Mecklenburg-Vorpommern zu tun: "Das war ein krasses Fehlverhalten. Sie hätte ja korrekterweise nur die Personalien aufnehmen müssen." Die Aufwandsentschädigungen für das Ermitteln von Schwarzfahrern will die DB beibehalten.
Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft Rostock die Bundespolizei mit den Ermittlungen beauftragt. Diese sucht nun Zeugen. Der Bahnsprecher bezeichnete den Vorfall als extremen Einzelfall. Jeden Tag befördere die Bahn rund sieben Millionen Kunden. "Wir nehmen das sehr, sehr ernst", sagte er. Die Mitarbeiterin sei vom Dienst suspendiert, arbeitsrechtliche Schritte würden geprüft und sollen nach sueddeutsche.de-Informationen noch am Nachmittag bekanntgegeben werden.
Für Empörung sorgte gestern auch die Aussage eines angeblichen Mitreisenden. Der Mann soll dem Mädchen die Mitnahme auf seiner Fahrkarte angeboten haben. Wie sich nun herausstellt, handelt es sich dabei um einen Trittbrettfahrer, der nicht im Zug anwesend war. Bahnsprecher Stauß sagte sueddeutsche.de, dass die Zugbegleiterin in einer eidesstattlichen Erklärung versichert hätte, nicht von diesem Mann zu wissen. Auch das 12-jährige Mädchen hätte diesen Bericht zurückgewiesen. "Das hat sich nicht zugetragen", so Stauß.
Mit ihrer Anweisung an das Kind, den Zug zu verlassen, hat die Schaffnerin gegen eine Dienstanweisung der Deutschen Bahn verstoßen. Demnach dürfen Minderjährige nicht vom Personenverkehr ausgeschlossen werden, auch wenn sie kein gültiges Ticket vorweisen können.
Tss... tss... tss... böser Fauxpas und auch ein Imageschaden... :rolleyes: