Semiramis hat geschrieben: Aber nach dem jetzigen Stand ist das auch nicht bedeutender als ein etwas größerer Autounfall auf irgendeiner Autobahn. Apropos: Flugangst ist völlig irrational, wer Angst vorm Fliegen hat sollte im täglichen Strassenverkehr im Minutentakt nen herzkasper kriegen. Das Auto ist der bedeutend schlimmere Killer...
Nix für ungut, Niggels, aber so einfach ist das auch nicht...
Ich fahr deswegen auch nicht gern Autobahn. Ich reise lieber im Zug (Ja, ich weiß, was in Eschede damals passiert ist... ich erinnere mich an die Bilder.). Und daß Flugangst
irrational ist, muß ich mir weiß Gott nicht sagen lassen. Ich habe sie, es ist eben so. Momentan auch nicht zu ändern. Punkt. Schlechter Therapieansatz, jemandem mit Flugangst lediglich zu sagen, das sei irrational. Und btw. - ich finde das auch nicht besonders toll, daß es so ist. Man könnte auch sagen, ich finde es zum Kotzen (und mir auch grad ziemlich auf den Schlips getreten!). [/quote]
Äääähm, moment! Da habe ich mich gestern abend bei aller kurzen Knappheit wohl mißverständlich ausgedrückt. Sorry!
Ich wollte eigentlich eher darauf hinaus, dass das Flugzeug eigentlich ein sehr sicheres Verkehrsmittel ist, vor allem im Vergleich mit dem Auto, denn im Strassenverkehr gibt es laufend Verletzte und Tote!
Da gibt es zig Statistiken, die man dazu heran ziehen kann. Insofern ist Flugangst irrational (und das Wort "irrational" verwende ich hier absolut wertneutral!) da Fliegen eben
nicht eine derart mordsgefährliche Angelegenheit ist, dass man eine Phobie davor durch eine mathematisch berechnete Wahrscheinlichkeit oder Statistiken begründen oder erklären könnte.
Aber eine Phobie ist eine Phobie, und das hat prinzipiell rein gar nix mit Rationalität, Statistiken, Wahrscheinlichkeiten und dergleichen zu tun. Das ist mir bekannt!
Wenn jemand unter einer Phobie bezogen auf eine bestimmte Sache oder Situation leidet, dann ist diese Phobie für die betroffene Person schlicht und ergreifend sehr real. Auch wenn das "Objekt" der Phobie völliger Irrsin sein sollte. (schönstes Beispiel: das einem der Himmel auf dem Kopf fallen könnte
)
Insofern wollte ich Flugangst sicherlich nicht ins lächerliche ziehen! Und ich weiß, dass Sprüche wie "stell Dich nicht so an" kontraproduktiv sind.
Phobien sind ein sehr interessantes, vielfältiges und v.a. ernstzunehmendes Thema. Mit Rationalität haben aber Phobien eher weniger zu tun. Mehr wollte ich gar nicht sagen.
Und zurück zum Thema:
Ich bin geneigt, mich auf Subis Seite zu schlagen... sind wir nicht alle so langsam erschöpft von dieser Befindlichkeitsfixiertheit der Amis seit dem 11.9.? Ja, das war schlimm. Aber es ist ein paar Jahre her. Und in jedem Unfall, mag er auch noch so schlimm sein, gleich paranoid an einen terroristischen Akt zu demken und die Bilder um die Welt zu schicken...also, nein. So unglaublich wichtig ist Amerika nun nicht. Und anderswo passieren schlimmere Dinge - aber die filmt keiner. Die kriegen wir nie zu sehen.
Da haste ein paar wichtige Punkte gemeldet.
Wenn irgendwo auf der Welt durch ein Unglück, sei es Naturkatastrophe oder Unfall oder Krieg oder sonstwas, ein paar Hundert Menschen umkommen, aber es keine verwertbaren Bilder davon gibt, dann existiert dieses ereignis medial meist gar nicht oder ist bestenfalls eine Randmeldung. Vor allem, wenn es in "uninteressanten" Ländern wie etwa der sog. "Dritten Welt" passiert.
Aus den USA kriegen wir aber auch die unwichtigsten Ereignisse im TV präsentiert - vor allem weil da ja irgendwie alles gefilmt wird. Wenn es mal wieder eine aufregende Flucht eines Übeltäters im Auto gibt, dann kommt das auf allen Kanälen. Es gibt ja genug sensationelle Bilder aus dem Polizeihubschrauber davon... :unsure:
Mir geht das oft genug auch auf den Sack. Besonders zynisch kommt das einen vor, wenn die Nachrichten wieder einmal irgendeinen Crash in den USA zeigen, während aus dem eigenen Bekanntenkreis jemand gerade bei einem Autounfall verschieden ist und das nur in einer einspaltigen Kurzmeldung in der WN erwähnt wird. Wo ist da bitte die Relation??? Diese USA-Fixierung geht mir gehörig auf den Sack!
Und jetzt wemmst irgendein prominenter Trottel, der sein Leichtbauflugzeug nicht im Griff hat, in ein Gebäude, und der ganze Mist bekommt genauso viel mediale Aufmerksamkeit wie die Drohung des nordkoreanischen Präsidenten, dass er seine hübschen Atomsprengköpfe auch mal mit Langstreckenraketen testen möchte.
Hallo, geht's noch?