Hallo Ihr,
also ich sehe das auch so, daß alleine die Vorstellung, jemanden verhungern und verdursten zu lassen (egal, ob der was davon mitkriegt oder nicht), viel grausamer ist als eben besagte schnelle Spritzenmethode. Der - mal wieder juristische - Unterschied zwischen beiden Möglichkeiten ist der zwischen "aktiv" und "passiv". Wenn aktive Maßnahmen generell und ohne Ausnahme verboten sind (und das aus gutem Grund, nämlich um Mißbrauch grundsätzlich auszuschließen), bleiben nur noch die passiven Maßnahmen. Auch wenn sie grausam sind. Das hat also weniger mit der Feigheit der Leute, die zu entscheiden haben, zu tun als vielmehr mit den Grenzen, die wir uns selbst gesetzt haben (also den Gesetzen), weil sie im allgemeinen vor Schlimmerem bewahren sollen, im Einzelfall aber deutliche Nachteile für den Betroffenen haben können. Gesetze müssen unbedingt Allgemeingültigkeit aufweisen, sonst sind es keine Gesetze mehr, sondern nur mehr Regeln oder Empfehlungen, die man gerade dann umgehen kann, wenn man sie mißbrauchen möchte.
(Ich klugscheiße hier nur so rum, weil ich mit nem Juristen verlobt bin, von dem ich solche Prinzipien schmerzlich habe lernen müssen. Inzwischen hab ichs eingesehen, aber das hat gedauert.)
Und ob das Verhungernlassen bei Komapatienten jetzt schmerz- und beschwerdefrei vonstatten geht oder nicht, weiß wohl keiner. Ich
glaube auch, daß die Patientin nichts davon mitkriegen wird. Aber gerade in solchen heiklen Fällen darf man meiner Meinung nach nicht
glauben, sondern man muß
wissen, um nicht eventuell verheerende Fehler zu machen!
Sehr schlimmes Beispiel: Früher hat man noch geglaubt, Neugeborene seinen noch nicht fähig, Schmerzen zu empfinden, weil ihr Nervensystem noch nicht fertig entwickelt ist. Daher hat man bei (ich glaube) bis zu 6 Monate alten Säuglingen operative Eingriffe nur unter Muskelralaxation (mit Medikamenten, die die Muskelanspannung verhindern) durchgeführt; die eigentliche (Voll-)Narkose hat man sich im Hinblick auf das Risiko von Kreislaufkomplikationen geschenkt.
Heute weiß mans besser... Aber es hat den Babies damals nicht viel geholfen, daß irgendwer
geglaubt hat, sie würden bei der OP keine Schmerzen empfinden. In Wirklichkeit haben sie jeden Schnitt mit vollem Bewußtsein und Schmerzempfinden mitbekommen. Darum meine ich, wenns um anderer Leute Unversehrtheit geht, dann reicht glauben einfach nicht aus.
@nemcom: Danke erstmal für den Link; ist ja recht interessant. Jetzt hast Du mich soweit, daß ich nachher in der Mittagspause mal selber recherchieren gehe.
In einigen Deiner Links (und auch anderen I-Net-Seiten zu dem Thema) gab es Hinweise auf Fälle, wo apallische Patienten wieder aufgewacht sind - nur keinen konkreten. Und in einem Deiner Links stand auch drin, daß Kritiker davon ausgehen, daß die Wiedererwachten gar nicht im Wachkoma gelegen hatten, sondern "nur" in einem ähnlichen Zustand. Und da ich jemand bin, der es immer ganz genau wissen will, mach ich mich nachher mal auf die Suche, was denn verflixt nochmal jetzt wirklich stimmt. Jetzt will ichs nämlich wissen.
Schönen Gruß,
eclipse
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