asye_usu hat geschrieben: Der Verbraucher versteht einfach nicht, dass seine eigene "billig"-Mentalität die Ursache ist. Dieser jahrzehntelange "Discount"-Reflex bei Lebensmitteln ist einfach nicht der Qualität förderlich. Wenn ich einen Fiat bezahle bekomme ich keinen Benz. Ganz einfach. Aber bei Lebensmitteln erlaubt sich die Masse eine völig unkritische Sichtweise, als ob "Auto" gleich "Auto" wäre. :poli:
Wir haben dummerweise so gut wie keinen Einfluß darauf, die herrschenden Zustände zu ändern, und das liegt darin begründet, wie der Lebensmittelmarkt funktioniert. Erst wenn daran etwas geändert wird, haben wir eine Chance auf Qualität... Zur Zeit haben wir kaum die Wahl zwischen guten und schlechten Lebensmitteln, da der Preis nicht unbedingt etwas über die Qualität aussagt und wir so kaum Möglichkeit haben, schlechte Lebensmittel zu vermeiden. Wir sind Gammelfleisch, Acrylamid, Uran, Cumarin, Dioxin, Pestiziden usw. ausgeliefert, da wir nur kaufen können, was auf dem Markt ist. Und teuer ist nicht zwangsläufig gut sowie billig nicht zwangsläufig schlecht ist. Dem Verbraucher den schwarzen Peter zuzuschieben ist eine Umkehrung der Tatsachen: Er soll an Gammelfleischskandalen etc. selbst schuld sein, da er nur Billiges will. Als ob Verbraucher, die nicht so viel Geld haben, das Recht verwirkt hätten, einwandfreie Lebensmittel zu kaufen, die sie sich auch leisten können. :rolleyes:
Und was das Autobeispiel betrifft, so hinkt das ziemlich: Wenn ich mir einen günstigen Wagen kaufe, darf ich immerhin davon ausgehen, daß dieser Wagen technisch einwandfrei ist. Ist er das nicht, kann ich Schadenersatz fordern, wenn ich einen Unfall aufgrund von beispielsweise defekten Bremsleitungen habe. Auf den Lebensmittelmarkt trifft das nicht zu, wenn ich an BSE bzw. K.-J. erkranke, habe ich einfach Pech gehabt...