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BeitragVerfasst: 23. Jul 2011, 17:44
von Maila Nurmi
Der "Klub 27" hat ein neues Mitglied... Amy Winehouse ist tot aufgefunden worden. Dass mich das jetzt besonders erstaunen würde, kann ich nicht behaupten - bei dem selbstzerstörerischen Lebenswandel. Aber was sie veröffentlich hat, hat mich durchaus beeindruckt. R.I.P., Amy.

Aus der "ZEIT":
Die britische Soul-Sängerin Amy Winehouse ist tot. Die 27-jährige Musikerin sei leblos in ihrer Wohnung im Norden Londons aufgefunden worden, teilte die Polizei am Samstag laut Nachrichtenagentur AFP  mit. Die Todesursache sei zunächst noch unklar.

Der Rettungsdienst teilte mit, gegen 16.54 Uhr MESZ (15.54 Ortszeit) seien zwei Krankenwagen zur Wohnung der Künstlerin gerufen worden. Der Notarzt habe aber nur noch den Tod von Winehouse feststellen können. Die Todesursache werde untersucht, teilte die Polizei mit. Von der Agentur der Sängerin gab es zunächst keine Stellungnahme.

Die fünffache Grammy-Gewinnerin Winehouse hatte immer wieder mit Alkohol- und Drogeneskapaden auf sich aufmerksam gemacht. Berichten zufolge hatte sie erst im Juni einen Alkoholentzug in London abgeschlossen. Ende Juni hatte sie alle Konzerte ihrer für den Sommer geplanten Comeback-Tournee in Europa abgesagt. Zuvor hatten sie die Fans bei einem Konzert mit 20.000 Zuhörern in Belgrad ausgebuht, weil sie offenbar zu betrunken war, um zu singen.

Winehouse galt vielen als derzeit beste Soul-Sängerin. Zu ihren Hits zählte unter anderen You Know I'm No Good. Nach einer Krise wegen Drogenproblemen hatte sie sich 2008 bei der 50. Grammy-Verleihung mit gleich fünf Auszeichnungen eindrucksvoll zurückgemeldet.

Winehouse' Debütalbum Frank bescherte ihr bereits große Aufmerksamkeit und wurde in Großbritannien mit dreimal Platin bedacht. Ihr zweites Album Back to Black wurde als CD des Jahres ausgezeichnet, der dazugehörige Hit Rehab als Song des Jahres. Weitere Grammys bekam die Britin als Beste Neue Künstlerin, für das beste Pop-Album und für ihren Gesang bei Rehab.

2009 war Winehouse nach zwei Jahren stürmischer Ehe im Schnellverfahren von ihrem wegen Körperverletzung und Justizbehinderung inhaftierten Mann Blake Fielder-Civil geschieden worden. Ihr Vater Mitch hatte wiederholt besorgt über ein "langsames und schmerzhaftes Sterben" seiner Tochter gesprochen.


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BeitragVerfasst: 23. Jul 2011, 22:25
von Mopsbacke
Obzwar in fernen Landen, hab' ich die brandheisse News auch schon über meinen "persönlichen Ticker" bekommen. Wundern tut's einen ja nicht wirklich.
(..aber muss man nicht, um im Club27 aufgenommen zu werden, explizit an seiner eigenen Kotze ersticken? :lol: )

Grandios fand ich ja übrigens seinerzeit folgendes:

<!-- YOUTUBE begin --><div align="center"><object width="425" height="350"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/AbjvVcujoMg"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/AbjvVcujoMg" type="application/x-shockwave-flash" width="425" height="350"></embed></object></div><!-- YOUTUBE end -->

Offensichtlich passte der Parodie-Text da mal... hm...

BeitragVerfasst: 24. Jul 2011, 03:51
von bostich1980
Und wieder ein Moment, an dem man sich auf ewig erinnert... die 23 Uhr Nachrichten auf 1Live.
Bin zutiefst erschüttert.

BeitragVerfasst: 24. Jul 2011, 04:55
von ketzer
Oooooch nee. Dat is man nich wirklich so wichtich.
Da haben mich die Geschehnisse in Oslo doch mehr erschüttert.

BeitragVerfasst: 24. Jul 2011, 09:15
von Maila Nurmi
@ketzer: Erstens ist das überhaupt nicht zu vergleichen... Amoklauf und Tod einer Künstlerin in einen Topf zu werfen ist schon ziemlich merkwürdig... und zweitens ist es persönliche Ermessenssache, ob man den Verlust bedauert oder nicht, je nach dem, ob man die Musik nun mochte oder nicht

@Mopsbacke: Hm. An dieser Stelle eine Parodie zu bringen ist ein wenig pietätlos, oder? Heißt es nicht de mortuis nihil nisi bene? Und: Nein, es ist nicht erforderlich, an der eigenen Kotze zu ersticken, um im Club27 zu landen, bei Kurt Cobain hat es gereicht, sich mit der Wumme die Fresse wegzupusten.

BeitragVerfasst: 24. Jul 2011, 09:25
von Mopsbacke
Wie heisst es doch so schön?
"Parodie ist die höchste Form der Bewunderung."
Keinesfalls wollte ich damit pietätlos daher kommen.
Aber die Frau war eine dermaßen stadtbekannte Drogentante, dass man nicht wirklich schockiert oder erschüttert sein kann, dass es dann letztenendes so gekommen ist.
Und für ein wenig überbewertet habe ich die Dame ja eh schon immer gehalten.
Ein tragischer Verlust?
- musikalisch: nein
- menschlich: das müssen andere entscheiden.

BeitragVerfasst: 24. Jul 2011, 10:23
von ketzer
stimmt...
An M. N.: Ich finde schon, dass der Tod vieler, vielleicht vielversprechender, junger Talente tragischer ist als das Ableben einer abgehalfterten Künstlerin die ihren Zenit schon längst hinter sich hatte. Auch wenn dieser sehr früh erklommen und schnell wieder verlassen wurde.

BeitragVerfasst: 24. Jul 2011, 10:55
von Niggels
ketzer hat geschrieben: An M. N.: Ich finde schon, dass der Tod vieler, vielleicht vielversprechender, junger Talente tragischer ist als das Ableben einer abgehalfterten Künstlerin die ihren Zenit schon längst hinter sich hatte. Auch wenn dieser sehr früh erklommen und schnell wieder verlassen wurde.

Das ist alles vollkommen richtig. Aber es vernachlässigt einen Punkt: Man kann doch durchaus beide Geschehnisse betrauern, bedauern bzw. von beidem geschockt sein. Ggf. auch auf unterschiedliche Art und Weise.

Auf Facebook haben sich gestern auch wieder reihenweise Schlaumeier mit Sprüchen a la "In Afrika sterben Tausende Kinder, was interessiert mich da eine drogensüchtige Popsängerin?" gemeldet. Solchen Leuten unterstelle ich mittlerweile per se, dass die ihre Sprüche nur zwecks moralischer Selbstaufwertung klopfen, weil ich kaum glaube, dass die vor dem Ableben von Whinehouse sich megamäßig für Afrika engagiert haben und jede Menge gespendet haben...und jetzt womöglich genauso wenig. :rolleyes: Da sind auf jeden Fall einige dabei, die die Gelegenheit zur Selbstdarstelung nutzen.

Ganz zynisch betrachtet hat Amy Whinehouse das Pech, zeitgleich zu dem Amoklauf in Norwegen abgelebt zu sein. Wäre der Tod von Amy Whinehouse die einzige "große" Nachricht zur Zeit, dann gäbe es jetzt zig Sondersendungen über sie und ihr Tod wäre ähnlich ins kollektive Gedächtnis gebrannt wie der von Kurt Curbain etc. So bleibt sie im Club 27 'ne kleine Nummer, weil die Masse sie schnell vergessen wird.

Nicht, dass ich das ungerecht fände. :rolleyes:

BeitragVerfasst: 24. Jul 2011, 11:47
von ketzer
Dann formuliere ich es mal anders:
ICH denke für MICH das MIR das Ableben dieser Tante an MEINEM Arsch vorbeigeht.

BeitragVerfasst: 24. Jul 2011, 11:49
von Niggels
ketzer hat geschrieben: Dann formuliere ich es mal anders:
ICH denke für MICH das MIR das Ableben dieser Tante an MEINEM Arsch vorbeigeht.

Das ist ja auch völlig legitim! ;)

BeitragVerfasst: 24. Jul 2011, 12:29
von Subtuppel
Einer geht noch, einer geht noch rein ....


selbst schuld & auch noch schlechte Musik, scheiss drauf.

BeitragVerfasst: 24. Jul 2011, 12:32
von thor1978
Tragisch wenn man Unsummen für Psychater und Entzugskliniken ausgeben kann,
aber offenbar kein Mensch da ist der dir einen ordentlichen verbalen Tritt in den Hintern
verpasst ! Kenne zwar den Namen habe aber keine Musik dazu im Ohr, deshalb will ich nichts über das Werk von Frau Weinhouse sagen (seit 1993 lebe ich weitestgehen abstinent wenn es um Popmusik geht).
Wenn sich ein Rennfahrer vor die Wand setzt und die Masse die diesen Moment einerseits
herbeisehnte, dann aber zutiefst erschüttert ist das ihr Lieblingsgladiator tot ist, dann bin ich mittlerweile Stumpf genug ein sarkastisches Komentar dazu zu schreiben.
Finde das hier aber nicht angebracht !

Und Intelell (ein wenig Besserwisserisch) betrachtet :

- In den USA konsumieren ca. 40 % der Bevölkerung Antidepressiva
- In der DDR waren die Schnapsregale immer voll, in der BRD naturlich auch
- In der sog. 1. Welt ist Zucker immer billig und für fast alle Bevölkerungsschichten
leicht in großen Mengen verfügbar
- ...

Über so etwas denken die "aber am anderen Ende der Welt" besser(Herren)Menschen
auch nicht nach und setzen sich lieber auf ihren Thron, den sie mit der Spendenquittung
letztes Weihnachten erstanden haben.
Denn so kann man ja den Anschein erwecken, das kein Dreck vor der eigenen Haustür liegt.

BeitragVerfasst: 24. Jul 2011, 15:36
von Deathgrind
Ich frage mich gerade nur warum Popikone, Klatschspaltenliebling und Mediendarling Amy Winehouse einen Tragitodesthread kriegt, seit Freitag Abend jedoch niemand ein Sterbenswörtchen Mitleid zu den Geschehnissen in Norwegen geschrieben hat.

BeitragVerfasst: 24. Jul 2011, 15:45
von thor1978
Deathgrind hat geschrieben: Ich frage mich gerade nur warum Popikone, Klatschspaltenliebling und Mediendarling Amy Winehouse einen Tragitodesthread kriegt, seit Freitag Abend jedoch niemand ein Sterbenswörtchen Mitleid zu den Geschehnissen in Norwegen geschrieben hat.

Stimmt die Frage ist berechtigt,aber mir persönlich fehlen die Worte !

BeitragVerfasst: 24. Jul 2011, 18:57
von Maila Nurmi
Ganz richtig. Was soll man über Norwegen auch schreiben? Namenloses Entsetzen!
Über Amy Winehouses Tod lässt sich ja wie man sieht vortrefflich debattieren. Aber über den Amokläufer? Hatte er 'ne schwere Kindheit? Rechtfertigt das irgendetwas Derartiges? Wie kann ein Mensch nur so kaltblütig und hasserfüllt sein?
Darüber diskutieren?
Nein. Da fehlen einem echt die Worte.
Die Geschichte mit dem WTC damals hat uns auch alle stumm gemacht, aber wer stuft schon ein, wie hoch der Wert einer Tragödie ist...?
Amy Winehouses Tragödie ist vielleicht nur eine kleine, aber es ist eine.

Und um es auf die Spitze zu treiben... der eine zerstört sich selbst, weil er mit der Welt nicht klarkommt, der andere läuft Amok.

So, jetzt bitte weiterdiskutieren.