Verfasst: 3. Mai 2004, 23:11
Eine ziemliche Bestie, die neue STORMLORD. Bisher war mir diese Band noch kein Begriff gewesen. Ich bin daher reichlich froh darüber, dass sich das nun geändert hat.
STORMLORD fröhnen dem epischen Black Metal in der Schnittmenge aus CRADLE OF FILTH und DIMMU BORGIR, wobei die Arrangements, vor allem die der Keyboards, deutlich auf die Norweger schließen lassen.
"The Gorgun Cult" ist ein Sturm! Und zwar einer, der nicht bloß ordentlich durch das Haupthaar pustet, sondern leidenschaftlich das Herz und die Seele mitreißt. "The Gorgon Cult" ist dabei so finster wie die Nacht und so kalt wie ein Stein. Dennoch berührt einen die Scheibe wohlig, wie eine wärmende und schützende Hand. Man fühlt sich in diesem Gewitter zu Hause, weil STORMLORD nie den Boden zur Melodie verlieren und in diesem unheiligen Sturm wie der metallisch harmonische Fels in der Brandung stehen. STORMLORD sind melodiös, allerdings auf ihre eigenwillige Art und Weise. Man muss sich Zeit für dieses Werk nehmen und "The Gorgon Cult" in Ruhe auf sich wirken lassen. Dann nehmen einen die sechs STORMLORDs auf eine beachtlich intensive Reise in die Finsternis mit.
Es beginnt ruhig instrumental mit 'The Torchbearer', das mit Chören und düsterem Pomp das schwarze Loch aufreißt. Mit 'Dance Of Hecate' wird der Hörer unbarmherzig in Selbiges gestoßen. In einem gnadenlosen Melodieorkan zerrt eine Hookline nach der anderen die Nervenstränge in die Länge. Immer wieder brechen fetteste Riffwände durch die Blaststürme und reißen moshpitkompatible Löcher in die epische Black-Metal-Breitwand. Das Drumming von David Folchitto ist halsbrecherisch, während sich sein Rhythmuspartner Francesco Bucci die tiefen Töne mit purer Gewalt zur Brust nimmt. Das Fundament knallt wie die Hölle auf Erden und kann es locker mit Rasanzexperten wie den oben genannten Bands aufnehmen.
Das folgende 'Wurdulak' ist schlicht und einfach genial. Die melody line zwingt mich gleich in die Knie. Herrlich eingängig bugsiert der wunderschöne Schwarzprügel sein graziles dunkles Gemüt direkt in die Seele des Hörers.
Der wohlige Schauer kippt zur puren Raserei, als 'Under The Boards' losfetzt und Blastbeats entfesselt, die südlich des Himmels eine neue Eiszeit anbrechen lassen und dennoch immer die sonnige Harmonie der Melodie im Blickfeld haben. 'Under The Boards' ist abgrundtief böse, musikalischer Hass in Perfektion und könnte mit seinen spacigen Keyboardsounds auf DIMMU BORGIRs "Puritanical Euphoric Misanthropia" stehen.
Das anschließende 'The Oath Of The Legion' hat eine leichte Power-Metal-Schlagseite und brilliert durch die hyperschnellen Bassdrums und die gnadenlose Riffarbeit der etatmäßigen Gitarristen Pierangelo Giglioni und Gianpaolo Caprino. Die Nummer treibt wahnsinnig und hat einige geile Chorgesänge und Riffbrocken parat.
Beim Titelsong widmen sich STORMLORD dem Midtempo. Stampfend ergießen sich bittere und dunkle Melodien, die jedoch jederzeit von monumentalen und herrlich sonnigen Keyboardeinsätzen durchbrochen werden. Die Mischung machts eben.
Anschließend erfährt der Begriff "Epic" mit 'Memories Of Lemuria' eine wahrhafte Demonstration. Das wunderschöne Instrumental beinhaltet alles, was ich von einem epischen Track erwarte. Theatralik, Dramatik und musikalische Größe!
'Medusa´s Coil' powert mit fetten Hooklines und mächtigen Keyboards. Wieder einmal killt die doppelte Bassdrum das letzte bisschen Verstand und ebnet so Sänger Christiano Borchi den Weg, um seine hasserfüllten Vocals brachialst intonieren zu können.
Mit 'Moonchild' haben STORMLORD das britische Metalflagschiff IRON MAIDEN gecovert. Das gelingt ihnen so gut, dass ich aus dem Klatschen nicht mehr rauskomme. Musikalisch sehr dicht am Orginal, verleihen STORMLORD der 1988 auf "Seventh Son Of A Seventh Son" veröffentlichten Nummer dennoch einen völlig neuen Glanz. Der Track funktioniert mit den gekreischten und gegrowlten Vocals perfekt. Ein klarer Anwärter auf den Titel "Coversong des Jahres". Unglaublich!
Zum Abschluss ziehen die Blackies mit 'Nightbreed' das Tempo noch mal kräftig an und feuern mit brennenden Riffsalven um sich, und das aus allen Rohren. Ein starkes und rasantes Ende für eine starke und rasante CD.
STORMLORD ist wie DIMMU BORGIR oder CRADLE OF FILTH kommerzieller Black Metal, der nicht jedermanns Sache ist. Wer sich aber in schwarzen Gefilden wohl fühlt und trotzdem nicht auf epische Dramatik und symphonische Klänge verzichten will, kann hier bedenkenlos zuschlagen.
STORMLORD spielen majestätischen Metal, der mit seiner sonnigen Kälte zwangsläufig die Angst vor der Dunkelheit exorziert. Geile Scheibe und eine dicke Kaufempfehlung wert!
Anspieltipps: Dance Of Hecate, Wurdulak, The Oath Of The Legion, Memories Of Lemuria, Moonchild
STORMLORD fröhnen dem epischen Black Metal in der Schnittmenge aus CRADLE OF FILTH und DIMMU BORGIR, wobei die Arrangements, vor allem die der Keyboards, deutlich auf die Norweger schließen lassen.
"The Gorgun Cult" ist ein Sturm! Und zwar einer, der nicht bloß ordentlich durch das Haupthaar pustet, sondern leidenschaftlich das Herz und die Seele mitreißt. "The Gorgon Cult" ist dabei so finster wie die Nacht und so kalt wie ein Stein. Dennoch berührt einen die Scheibe wohlig, wie eine wärmende und schützende Hand. Man fühlt sich in diesem Gewitter zu Hause, weil STORMLORD nie den Boden zur Melodie verlieren und in diesem unheiligen Sturm wie der metallisch harmonische Fels in der Brandung stehen. STORMLORD sind melodiös, allerdings auf ihre eigenwillige Art und Weise. Man muss sich Zeit für dieses Werk nehmen und "The Gorgon Cult" in Ruhe auf sich wirken lassen. Dann nehmen einen die sechs STORMLORDs auf eine beachtlich intensive Reise in die Finsternis mit.
Es beginnt ruhig instrumental mit 'The Torchbearer', das mit Chören und düsterem Pomp das schwarze Loch aufreißt. Mit 'Dance Of Hecate' wird der Hörer unbarmherzig in Selbiges gestoßen. In einem gnadenlosen Melodieorkan zerrt eine Hookline nach der anderen die Nervenstränge in die Länge. Immer wieder brechen fetteste Riffwände durch die Blaststürme und reißen moshpitkompatible Löcher in die epische Black-Metal-Breitwand. Das Drumming von David Folchitto ist halsbrecherisch, während sich sein Rhythmuspartner Francesco Bucci die tiefen Töne mit purer Gewalt zur Brust nimmt. Das Fundament knallt wie die Hölle auf Erden und kann es locker mit Rasanzexperten wie den oben genannten Bands aufnehmen.
Das folgende 'Wurdulak' ist schlicht und einfach genial. Die melody line zwingt mich gleich in die Knie. Herrlich eingängig bugsiert der wunderschöne Schwarzprügel sein graziles dunkles Gemüt direkt in die Seele des Hörers.
Der wohlige Schauer kippt zur puren Raserei, als 'Under The Boards' losfetzt und Blastbeats entfesselt, die südlich des Himmels eine neue Eiszeit anbrechen lassen und dennoch immer die sonnige Harmonie der Melodie im Blickfeld haben. 'Under The Boards' ist abgrundtief böse, musikalischer Hass in Perfektion und könnte mit seinen spacigen Keyboardsounds auf DIMMU BORGIRs "Puritanical Euphoric Misanthropia" stehen.
Das anschließende 'The Oath Of The Legion' hat eine leichte Power-Metal-Schlagseite und brilliert durch die hyperschnellen Bassdrums und die gnadenlose Riffarbeit der etatmäßigen Gitarristen Pierangelo Giglioni und Gianpaolo Caprino. Die Nummer treibt wahnsinnig und hat einige geile Chorgesänge und Riffbrocken parat.
Beim Titelsong widmen sich STORMLORD dem Midtempo. Stampfend ergießen sich bittere und dunkle Melodien, die jedoch jederzeit von monumentalen und herrlich sonnigen Keyboardeinsätzen durchbrochen werden. Die Mischung machts eben.
Anschließend erfährt der Begriff "Epic" mit 'Memories Of Lemuria' eine wahrhafte Demonstration. Das wunderschöne Instrumental beinhaltet alles, was ich von einem epischen Track erwarte. Theatralik, Dramatik und musikalische Größe!
'Medusa´s Coil' powert mit fetten Hooklines und mächtigen Keyboards. Wieder einmal killt die doppelte Bassdrum das letzte bisschen Verstand und ebnet so Sänger Christiano Borchi den Weg, um seine hasserfüllten Vocals brachialst intonieren zu können.
Mit 'Moonchild' haben STORMLORD das britische Metalflagschiff IRON MAIDEN gecovert. Das gelingt ihnen so gut, dass ich aus dem Klatschen nicht mehr rauskomme. Musikalisch sehr dicht am Orginal, verleihen STORMLORD der 1988 auf "Seventh Son Of A Seventh Son" veröffentlichten Nummer dennoch einen völlig neuen Glanz. Der Track funktioniert mit den gekreischten und gegrowlten Vocals perfekt. Ein klarer Anwärter auf den Titel "Coversong des Jahres". Unglaublich!
Zum Abschluss ziehen die Blackies mit 'Nightbreed' das Tempo noch mal kräftig an und feuern mit brennenden Riffsalven um sich, und das aus allen Rohren. Ein starkes und rasantes Ende für eine starke und rasante CD.
STORMLORD ist wie DIMMU BORGIR oder CRADLE OF FILTH kommerzieller Black Metal, der nicht jedermanns Sache ist. Wer sich aber in schwarzen Gefilden wohl fühlt und trotzdem nicht auf epische Dramatik und symphonische Klänge verzichten will, kann hier bedenkenlos zuschlagen.
STORMLORD spielen majestätischen Metal, der mit seiner sonnigen Kälte zwangsläufig die Angst vor der Dunkelheit exorziert. Geile Scheibe und eine dicke Kaufempfehlung wert!
Anspieltipps: Dance Of Hecate, Wurdulak, The Oath Of The Legion, Memories Of Lemuria, Moonchild