Frau Doktor Death Metal

Beitragvon Niggels » 26. Feb 2009, 11:52

ABSCHLUSSARBEIT ÜBER HEADBANGER
Frau Doktor Death Metal


Brachiale Klänge, kehliges Grunzen, wogende Haarmähnen: Sarah Chaker interessiert sich für harte Jungs - rein wissenschaftlich, ihre Doktorarbeit schreibt sie über Black und Death Metal. Die meisten Headbanger sind höflich, sagt sie, doch jeder Zehnte wählt rechts.


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Beitragvon Maila Nurmi » 26. Feb 2009, 12:42

Musikwissenschaftlerin. Cooles Thema, wahrlich, ein wirklich ganz großartiges Thema. In Münster allerdings einen Prof zu finden, der das unterstützt, halte ich für schwierig.
"Die Erwachsenen begehen eine barbarische Sünde, indem sie das Schöpfertum des Kindes durch den Raub seiner Welt zerstören, unter herangebrachtem, totem Wissensstoff ersticken und auf bestimmte, ihm fremde Ziele abrichten."(Robert Musil)
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Beitragvon Subtuppel » 26. Feb 2009, 12:48

Die Leute können echt nicht mal ihre eigenen Artikel lesen wie es scheint....
Da steht doch sogar direkt drin, jeder 10. von den BLACK Metallern..... bei den Death Metallern 2.6, und davon gibts 5-10 mal mehr.
und abgesehen davon ist wohl nicht gesagt, wieviele ÜBERHAUPT wählen GEHEN und nicht nur wollen.
Und 2.6% liegt locker unter dem Bundesdurchschnitt, würde ich mal meinen.

und das ganze dann mit ner LORDI-Klickstrecke, als hätte das was mit dem Thema zu tun...

Ansonsten gehts aber so einigermassen ;)
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Beitragvon Deathgrind » 26. Feb 2009, 13:27

". "Metal bleibt damit eine der wenigen Männerdomänen. Früher waren Männer in Vereinen und Burschenschaften, dort konnten sie ihre Leistung messen. Heute müssten sie dazu auf Konzerte gehen." Die Disziplinen dort seien dem Vereinsleben gar nicht so unähnlich - möglichst viel Bier trinken und ausprobieren, wer sich am härtesten aufführt. Dabei gehe es um die Frage: "Was muss ich tun, um von anderen Männern als Mann anerkannt zu werden?" Um "Aufplusterungsversuche", so Chaker, handele es sich etwa beim Festlegen der Hackordnung auf dem Moshpit."

Äh?!?
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Beitragvon Maila Nurmi » 26. Feb 2009, 13:39

@Deathgrind: Streng soziologisch betrachtet ist das gar nicht falsch. Aber natürlich MUSS man das nicht verallgemeinern. Aus weiblicher Perspektive kann es aber durchaus so aussehen. Prost!
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Beitragvon Edward Teach » 26. Feb 2009, 15:32

Eine wissenschaftliche Arbeit die die Welt nicht braucht.
Schade um die Zeit. Als Diplomarbeit vielleicht noch akzeptabel, quasi als Beweis, daß man gelernt hat wie man wissenschaftlich arbeitet aber als Doktorarbeit?
- nur weil ich paranoid bin, heißt das noch lange nicht, dass >sie< nicht hinter mir her sind. -
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Beitragvon Subtuppel » 26. Feb 2009, 15:36

Doktorarbeiten die für irgendwas gut sind gibt es doch sowieso nur noch in Naturwissenschaften und Medizin, und auch da wird's angeblich immer seltener.
Alles andere braucht niemand, abgesehen von den Druckereien ;)

In jedem Fall hat sowas meiner Meinung nach mehr Existenzberechtigung als eine seilschaftsbedingte Promotion in Jura oder BWL, die sich zum zehntausendesten Mal mit Rechtsvergleichen USA-GER beschäftigt und ausser dem Verfasser von niemandem gelesen oder angefasst wird ;)
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Beitragvon Edward Teach » 26. Feb 2009, 16:01

Subtuppel hat geschrieben: Doktorarbeiten die für irgendwas gut sind gibt es doch sowieso nur noch in Naturwissenschaften und Medizin, und auch da wird's angeblich immer seltener.
Alles andere braucht niemand, abgesehen von den Druckereien ;)

In jedem Fall hat sowas meiner Meinung nach mehr Existenzberechtigung als  eine seilschaftsbedingte Promotion in Jura oder BWL, die sich zum zehntausendesten Mal mit Rechtsvergleichen USA-GER beschäftigt und ausser dem Verfasser von niemandem gelesen oder angefasst wird ;)

Oder die Doktorarbeit eines Zahnarztes über das, in seiner Praxis, benutztes Abrechnungsprogramm, die ein Freund von mir, seinezeichens Geograph, mal das Vergnügen hatte gegenzulesen. ^_^
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Beitragvon raunijaR » 27. Feb 2009, 16:54

notiz an mich : niemals nicht an der uni oldenburg immatrikulieren.

ganz ehrlich, entweder hat der spiegel schreiberling das ganze gründligst verzerrt oder man bekommt heute schon für doch erstaunlichen stuss einen doktortitel.

ein artikel der vor verallgemeinerungen einfach nur so überquillt, kombiniert mit soliden forschungsergebnissen vom typ "traue keiner studie die du nicht selbst gefälscht hast".

seit wann sind denn bitteschön 500 leute auf dem party san eine repräsentative stichprobe ? bzw: selbst wenn die 500 auf verschiedenen konzerten befragt wurden: welche waren das und von welchen bands (hey wenn ich mal auf nem taake konzert eine umfrage mache bekomme ich auch garantert raus das alle black metaller braun bis auf die knochen sind).

ebenso stichwort bierkonsum: wie was.... die frau hat festgestellt, dass auf festivals bier getrunken wird ? schokierend ! demnächst kommt die radikale behauptung, dass auf der loveparade teilchen geschmissen werden.

absoluter lieblingspunkt:

"Zweitens sei die Szenenzugehörigkeit ungewöhnlich lang. "Das betont den Wunsch vieler Anhänger nach Beständigkeit und langen, intensiven Bindungen", vermutet Chaker"

muss ich also als veränderungsfreudiger mensch alle 2 jahre meinen musikgeschmack wechseln oder was ? psychologische rückschlüsse aus eigenen motivationen zu ziehen halte ich da doch für sehr fraglich....

zusammenfassend: :mad: :wut: :gaehn:

over & out
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Beitragvon Deathgrind » 27. Feb 2009, 17:23

naja, wenn ich sehe was alles an der uni herumläuft und einen doktortitel hat etc., da ist alles ein lauwarmer aufguß. es ist nunmal so - 20% der wissenschaftler haben eine ahnung, was sie tun und werden zitiert, während 80% stuß schreiben und die 20% zitieren.
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Beitragvon Niggels » 27. Feb 2009, 17:29

Deathgrind hat geschrieben: 20% der wissenschaftler haben eine ahnung, was sie tun und werden zitiert, während 80% stuß schreiben und die 20% zitieren.

:rofl:

Da ist was dran!

Ich kann mich erinnern, dass ich damals bei einer Hausaufgabe in Anglistik Punkte abgezogen bekam, weil ich nicht genug zitiert hätte. Eigene Gedanken waren wohl nicht willkommen, Hauptsache man fasst die Gedanken anderer ausgiebig zusammen. :ph34r:
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Beitragvon Deathgrind » 27. Feb 2009, 18:06

Das tollste sind 400 Seiten lange Doktorarbeiten, in denen zwar in Archiven und Quellen gebuddelt wurde, aber der Theorieteil nur ein paar Seiten lang ist. Buah!

Wenn ich auf die Idee käme zu einem meiner Profs zu laufen und zu sagen "ich will über so die Metalszene schreiben will ich Metal geil finde" müsste ich mir eine Standpauke anhören. Nunja.

Es wird einfach viel Müll produziert und publiziert.
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Beitragvon ketzer » 27. Feb 2009, 19:29

Niggels hat geschrieben:
Deathgrind hat geschrieben: 20% der wissenschaftler haben eine ahnung, was sie tun und werden zitiert, während 80% stuß schreiben und die 20% zitieren.

:rofl:

Da ist was dran!

Ich kann mich erinnern, dass ich damals bei einer Hausaufgabe in Anglistik Punkte abgezogen bekam, weil ich nicht genug zitiert hätte. Eigene Gedanken waren wohl nicht willkommen, Hauptsache man fasst die Gedanken anderer ausgiebig zusammen. :ph34r:

Das Problem hatte <a href='http://www.westfaelische-nachrichten.de/lokales/muenster/nachrichten/978515_Diplomarbeit_abgekupfert_Student_ueberfuehrt_und_rausgeworfen.html' target='_blank'>Diese</a> aber nicht :D
Ich weiß, guter Geschmack macht sehr einsam.
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