Da sind sie wieder, die alten Schlagworte: Die Industrie hält Entwicklungen zurück, alternative Energien und das gute alte Kyoto Protkoll.
Tja, leider ist nichts auf der Welt so schön einfach wie diese Weisheiten. :unsure:
Schauen wir uns das mal im Detail an:
Nehmen wir mal an, ich bin der Automobilkonzern X. Ich entwickele für Y Mrd. Euro ein umweltfreundliches Brennstoffzellen-Auto zur Serienreife. Im Gegensatz zu allen anderen Versuchen der Konkurrenz kann ich das Fahrzeug jetzt zu einem marktüblichen Preis verkaufen. Was tue ich? a) ich sehe zu, daß ich das Ding auf den Markt bringe. Damit kann ich mir den Ruf geben umweltfreundliche Autos zu bauen. Außerdem bin ich meinen Konkurrenten voraus und kann erst mal für diese Sparte eine Monopolstellung ausnutzen, bis die anderen so weit sind.
b ) ich warte bis meine Konkurrenten ein ähnliches Produkt entwickelt haben, damit ich in der zwischenzeit meine alten Modelle auf einem unkämpften Markt weiter zu Ramschpreisen verschleuderrn kann. :hae2:
Übrigens: Der weltgrößte Hersteller von Photovoltaikzellen für Sonnenkraftwerke ist eine Tochterfirma von Shell. :wacko: So viel zum Thema: die wollen nur ihre alten Sachen verkaufen und bezahlen dafür, daß keine neuen Standards kommen.
Alternative Energien. Nun ja, man kann sich über Kosten/Nutzen Relationen in diesem Bereich streiten, denn wie hoch soll man den Nutzen ansetzen?
Nun gut.
Bei Windenergie mag ich sogar noch zustimmen, würde da nicht ein Wildwuchs stattfinden. Leider werden solche Parks nämlich nicht nach Effektivität aufgestellt, sondern nach Subvention. Soll heißen: Die Teile werden aufgestellt, wo gar nicht genug Wind ist, als daß die Propeller irgendeine Wirkung hätten als die Gegend zu verschandeln.
Bei Photovoltaik wird zwar behauptet, die Dinger hätten einen Wirkungsgrad von 25%, aber wenn man die Hersteller fragt, wieviel davon in der Praxis übrigbleibt, werden sie kleinlaut oder erzählen einem glatte Lügen. Zumal die Dinger eine begrenzte Haltbarkeit haben. Rein physikalisch kriegt man in diesen Breitengraden nur die Herstellungsenergie knapp wieder raus.
Anders sind photo-thermale Anlagen, die per Sonnenenergie Heizungs- und Brauchwasser vorwärmen. Diese haben 60% Wirkungsgrad. Und sparen eine Menge Heizöl, sofern man denn bereit ist, die Investition zu tragen.
Bleibt noch das Kyoto-Protokoll. Ein politisches Papier, ein Papier, das so entworfen wurde, weil es so am wenigsten Widerstand gab. Die Bedingungen wurden angepaßt, um möglichst alle Länder unterschreiben zu lassen. So kann China quasi ungebremst weiter die Luft verpesten, ebenso Rußland und einige andere Länder. Die USA haben nicht unterschrieben, weil ihre Wissenschaftler ausgerechnet haben, daß das vor allem eins erreichen würde: eine verdammt lange Kostenrechnung. Dann kam noch hinzu, daß einige Wissenschaftler die Kyoto-Werte in ihre Klimamodelle eingesetzt haben. Es kamen Temperatursteigerungen von 0,93 bis 4,93 Grad (welch eine Bandbreite) gegenüber 1 - 5 Grade ohne Kyoto raus. Zu peinlich. Also möglichst nicht darüber reden. Außer in den USA. :rolleyes:
Nun gut, man sollte etwas tun. Aber man sollte sich schon überlegen, ob etwas, was viel Geld kostet auch in diesem Maße der Umwelt nutzt. Ansonten kann man das Geld besser anderweitig verwenden.
Klar gibt es in den USA umweltpolitische Mißstände, aber auch dort setzt (trotz G.W.B.) ein Umdenken ein (laaangsam). Vielleicht fangen sie ja demnächst an, ihre Klimaanlagen nicht auf 18° C, sondern auf 21°C zu stellen. Und im Winter nicht mit Klimaanlagen, sondern mit Heizung zu heizen. Damit ist schon viel gewonnen.