Sozialrassismus beim Arbeitsamt

Beitragvon Subtuppel » 18. Aug 2009, 08:44

Juhu, wir sind wieder soweit, als nächster konsequenter Schritt kommt dann wieder Euthanasie, nehme ich an:

Das Arbeitsamt Madgeburg hat (wie wohl andere Ämter in vergleichbaren Fällen auch gehandelt haben) eine Langzeitarbeitslose nach Aktenlage für geistig behindert erklärt:

[dohtml]<object width="560" height="340"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/YD6WNl_DEaE&hl=de&fs=1&"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/YD6WNl_DEaE&hl=de&fs=1&" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="560" height="340"></embed></object>[/dohtml]

Und oh Wunder, schon hat man wieder einen Menschen aus der Statistik und aus den Zahlungen raus ...

Man kann echt nicht so viel fressen wie man kotzen möchte, vor allem wenn man dann diesen blasierten Arsch da beim Amt sieht, der den Vorgang offenbar ganz normal findet.

passend dazu: <a href='http://ad-sinistram.blogspot.com/2009/08/wer-behindert-wird-verbehindert.html' target='_blank'>http://ad-sinistram.blogspot.com/2009/08/w...rbehindert.html</a>
cu Subtuppel
Bild
Benutzeravatar
Subtuppel
Board-Inventar
 
Beiträge: 5205
Registriert: 3. Feb 2004, 13:39
Wohnort: exil-Münsteraner in Mülheim/Ruhr

Beitragvon Niggels » 18. Aug 2009, 09:50

"Sozialrassismus" - interessantes Wort, hab ich ja noch nie gehört.

Wie auch immer, das ist ja echt ein erbärmlicher Vorgang! Glaube ich gerne, dass selbst die Monitor-Redaktion, die ja bestimmt schon genug Unfug gesehen hat, da nur ungläubig staunen konnte!

Die Frau hat sicher keine akademische Bildung etc, aber geistig behindert? Hallo?? :wut: Vor allen will sie ja arbeiten und wäre sich auch nicht für Putzjobs oder Toilettendienst zu schade! Mannmannmann...
"Von allen Tyranneien ist eine Tyrannei, die aufrichtig das Beste für ihre Opfer will, vielleicht die repressivste." (C.S. Lewis)
Termine in MS: http://www.monasteria.net
Benutzeravatar
Niggels
Board-Inventar
 
Beiträge: 9144
Registriert: 3. Feb 2004, 23:04
Wohnort: Münster/Westf.

Beitragvon Laila » 18. Aug 2009, 10:13

das ist echt nen unding,aber leider wahr...mir ist selbst änliches passiert,wenn auch ne etwas andere variante...

aufgrund meiner hüft geschichte sollte ich ein ärtzlichen gutachten machen und war auch tatsächlich bei dem arzt,der dann ein gutachten erstellt hat,welches sich gewaschen hat....hinterher habe ich mich mit dem jemanden unterhalten,der solche fälle nur zu gut kennt.
da werden sogar die,die eigentlich arbeitunfähig sind aufgrund ihrer erkrankung oder anstehenden OPs,wie in meinem fall,einfach mal "gesund geschrieben"nur damit sie sich weiter bewerben und von der Statistik weg kommen und auch kein Sozialgeld o.ä. beziehen müssen/können. Zum glück,war bei mir klar,das ich aufgrund der geplanten OP,nirgendwo mehr genommen werde..und somit musste das Amt auch weiter für mich zahlen.

Der fall,wie im viedeo ist dennoch noch ein härteres stück.Einfach mal,ohne irgendwelchen tatsächlichen untersuchungen,jemand als geistig behindert abzustempeln nur um geld einzu sparen....das ist ehct hart,hoffe die Dame und auch andere Personen können da rechtlich gesehen noch etwas machen.!?
Benutzeravatar
Laila
Stammgast
 
Beiträge: 395
Registriert: 24. Aug 2008, 15:27
Wohnort: Münster

Beitragvon asye_usu » 18. Aug 2009, 11:20

Erscheint irgendwie nicht glaubhaft, dass ein "Arbeitsamt" eine derartige Diagnose verbindlich stellen darf. Zumindest dürfte das dann rechtlich kaum haltbar sein. Trotzdem skandalös, dass derartige menschenverachtende Urteile von unqualifiziertem Arbeitsamtpersonal gefällt werden.
Im Grunde sollte man die Arbeitsämter weitgehend abschaffen. Leistungen wie z.B. die Weiterbildung von Arbeitslosen könnte man sicher auch effizienter organisieren.
Benutzeravatar
asye_usu
Board-Inventar
 
Beiträge: 2969
Registriert: 27. Aug 2004, 13:06

Beitragvon Niggels » 18. Aug 2009, 11:23

asye_usu hat geschrieben: Im Grunde sollte man die Arbeitsämter weitgehend abschaffen. Leistungen wie z.B. die Weiterbildung von Arbeitslosen könnte man sicher auch effizienter organisieren.

Zum Beispiel?

Ich hoffe, Du zielst nicht auf eine Privatisierung ab! Das wäre ne Katastrophe...bei derlei Aufgaben sollte an sich schon der Staat das Hoheitsrecht behalten. Auch wenn bei den Arbeitsämtern einiges "verbesserungswürdig" ist....
"Von allen Tyranneien ist eine Tyrannei, die aufrichtig das Beste für ihre Opfer will, vielleicht die repressivste." (C.S. Lewis)
Termine in MS: http://www.monasteria.net
Benutzeravatar
Niggels
Board-Inventar
 
Beiträge: 9144
Registriert: 3. Feb 2004, 23:04
Wohnort: Münster/Westf.

Beitragvon Subtuppel » 18. Aug 2009, 11:57

asye_usu hat geschrieben: Im Grunde sollte man die Arbeitsämter weitgehend abschaffen. Leistungen wie z.B. die Weiterbildung von Arbeitslosen könnte man sicher auch effizienter organisieren.

Oh weh,
sowas passiert ja schon en Masse, sehr oft eben mit den sog. 1-Euro-Jobs, die ja offiziell auch alle das Ziel Weiterbildung/Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt haben.

Die Betroffenen erhalten weiter staatliche Zuwendungen, fallen aber aus der Arbeitslosenstatistik und die privaten Anbieter solcher Maßnahmen bekommen dafür pro Nase um die 500 €/Monat als Entschädigung. Das führt dann dazu, dass beispielsweise die Dekra in einigen hundert Standorten Arbeitslose für wohltätige Alibiprojekte monatelang Stricken und Puzzles sortieren lässt und dafür kassiert. Worin genau die Vorbereitung auf die Widereingliederung ins Arbeitsleben besteht, vermag man dort freilich nicht zu beantworten.

Ich stimme dir zu, dass man die Weiterbildungsmassnahmen sicherlich effizienter gestalten kann, aber bisher ist in der Geschichte der Menschheit noch nicht eine einzige Privatisierung ursprünglich staatlicher Aufgaben für jemand anderen als den neuen Auftragsnehmer, dessen Lobbyisten, Juristen und die bestochenen Politiker von Vorteil gewesen.
cu Subtuppel
Bild
Benutzeravatar
Subtuppel
Board-Inventar
 
Beiträge: 5205
Registriert: 3. Feb 2004, 13:39
Wohnort: exil-Münsteraner in Mülheim/Ruhr

Beitragvon asye_usu » 19. Aug 2009, 08:29

Nein, ich meinte keine Privatisierung, sondern einfach eine deutliche Verkleinerung dieses Wasserkopfes, da Teile scheinbar tatsächlich nur Alibiveranstaltungen sind. Das kostet mehr als es nützt.
Benutzeravatar
asye_usu
Board-Inventar
 
Beiträge: 2969
Registriert: 27. Aug 2004, 13:06


Zurück zu Politik & Gesellschaft

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 17 Gäste