GEMA will mehr Geld

Beitragvon Black_Cat » 19. Jun 2009, 11:39

ich leite das mal so weiter

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Hallo Freunde,

dieses hier ist kein Newsletter, sondern eine wirklich große Bitte an
euch alle an der folgenden Petition des Bundestages teilzunehmen:
<a href='https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=4517' target='_blank'>https://epetitionen.bundestag.de/index.php?...s;petition=4517</a>

Die Registrierung ist sicher und läßt sich innerhalb von 2 Minuten
bewerkstelligen. Die Datenschutzerklärung ist in Ordnung und zur
Zustimmung braucht es dann nurnoch einen einzigen Klick.

Es handelt sich um eine SEHR SEHR wichtige Petition, die ALLE
betrifft, die Musik machen, Musik hören, gerne auf Konzerte gehen
oder
generell einem großen kulturell schadhaftem Mißstand in unserem
Land
entgegentreten wollen: der Tantiemenverteilung der GEMA.

Das Thema wird nur auf die Tagesordnung unseres Parlaments kommen,
wenn bis zum 17.Juli 50000 Unterschriften gesammelt sind. Deshalb
bitte ich euch alle diesen Aufruf an eure Freunde weiterzuleiten und
möchte insbesondere Musiker, Blogbetreiber und Journalisten um
die
Bekanntmachung der Petition und zum Aufruf an der Teilnahme bitten.

Insbesondere geht es hierbei um die von der GEMA beabsichtige
Erhöhung
der Gebühren bei Live Musik um 600% (!!). Dies wird nicht nur den
Veranstaltern schaden, manche, vor allem kleinere Konzerte
unmöglich
machen, die Preise für Veranstaltungen erhöhen, es ist auch nicht
zum
Nutzen der Musiker (wie man eigentlich erwarten könnte).
Durch einen überaus komplexen Verteilungsplan, welcher u.a.
Radioairplays (es werden Deutschlandweit nur 25 (!!) Sender
ausgewertet), Chartpositionierungen (die Erstellung der zur
Auswertung
kommenden Charts ist sehr fragwürdig), Unterscheidung zwischen E- und
U-Musik (E ist sogenannte ernste Musik, in erster Linie Klassik, U ist
Unterhaltungmusik) beinhaltet, werden die von der GEMA
eingenommenen
Gelder nicht direkt den auftretenden Künstlern zugewiesen, sondern
landen erst in einem großen Topf . Da fast alle Independent-Artists
weder auf Airplay, TV-Sendungen, oder Charterfolge, etc. verweisen
können, werden die Einnahmen vor allem Majorlabel-Artists, Lady Gaga,
Musikantenstadl und Co. zu Gute kommen. Es klingt abgedroschen, aber
es handelt sich hier um die Realität! Kleinere und mittelgroße
Künstler (also der größte Teil) werden von der Erhöhung der Gebühren
in der GEMA-Sparte Livemusik kaum profitieren! Im dreistelligen Euro-
Bereich eingenommene Gebühren können hier schnell zu einem Centbetrag
zusammenschrumpfen.

Bitte nehmt euch die Zeit!
<a href='http://www.covenant-forum.de' target='_blank'>www.covenant-forum.de</a><br><a href='http://www.reflectionsofdarkness.com' target='_blank'>www.reflectionsofdarkness.com</a><br><br><a href='http://www.black-cat-net.de' target='_blank'><!--aimg--><a href='http://archiv.black-cat-net.de/Grafiken/banner_klein.jpg' target='_blank'><img src='http://archiv.black-cat-net.de/Grafiken/banner_klein.jpg' alt='--Resize_Images_Alt_Text--' width='300' height='45' class='attach' /></a><!--Resize_Images_Hint_Text--><!--/aimg--></a><br><br><a href='http://shop.accession-records.de' target='_blank'><!--aimg--><a href='http://reflectionsofdarkness.com/images/banners/dod_band_banner_anim1.gif' target='_blank'><img src='http://reflectionsofdarkness.com/images/banners/dod_band_banner_anim1.gif' alt='--Resize_Images_Alt_Text--' width='468' height='60' class='attach' /></a><!--Resize_Images_Hint_Text--><!--/aimg--></a>
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Beitragvon Niggels » 19. Jun 2009, 12:20

Klingt erstmal zum Kotzen, hab das Rundschreiben daher auch bei Myspace weiter geleitet.

Aber: Bitte auch die Diskussion zur Petition verfolgen! Höchst interessant!


Hier: <a href='https://epetitionen.bundestag.de/index.php?topic=1920.105' target='_blank'>https://epetitionen.bundestag.de/index.php?topic=1920.105</a>

Zum Beispiel:

Ich bin der Meinung,dass die GEMA-Gebühren bereits hoch genug sind. Eine Erhöhung um 600 Prozent ist völlig übertrieben. Ich stimme dieser Petition voll und ganz zu.


Wieder ein Missverständnis!
Die 600-Prozent-Diskussion bezieht sich auf eine Erhöhung bzw. einen Streit, den die GEMA mit den Großveranstaltern der Konzertbranche ausficht. Dazu muss man aber wissen, dass jeder Kleinveranstalter an die 10 Prozent seines Income an GEMA-Lizenzen abführt, wohingegen die Großveranstalter lange Jahre lediglich rund 2,79 des reellen Incomes an die GEMA bezahlt haben.
Insofern könnte man daraus den Rückschluss ziehen, dass es sich hierbei im Groben um den Abbau einer ungerechten Besserstellung der "Großen" handelt.
Konkretes Beispiel: Wenn ein kleiner Kulturverein ein Open-Air mit z.B. 5.000 Personen durchführt, wird dessen GEMA-Lizenz nach dem Normaltarif für Unterhaltungsmusik (U-VK) berechnet - also roundabout die erwähnten 10 %. Führt ein großer Konzertveranstalter (Mitglieder des VDKD - Verband der KOnzertdirektionen oder des IDKV) das gleiche Konzert zu den gleichen Bedingungen durch, bezahlt er nur 2,79 % GEMA-Lizenz.
Nennt man das gerecht? Viel wichtiger wäre es doch zu fordern, dass auch die Kleinveranstalter nach dem günstigeren Tarif abgerechnet werden, anstatt sich in die populistische Forderung der Großveranstalter einzureihen.

Dass dieses 600-Prozent-Argument hier kommt, zeigt doch eher, dass die PR-Arbeit der Großveranstalter funktioniert und die Leute nicht mehr differenzieren. Aber das ist einmal mehr das Problem, und das merkt man auch den verschiedenen Beiträgen, dass viele die Fakten nicht interessieren. Stattdessen wird undifferenziert nachgeplappert, was andere Meister der PR-Strategien in die Welt gesetzt haben.

FAKT ist: Der Tarif, nachdem jeder Kleinveranstalter abgerechnet wird, ist von dieser Erhöhung nicht tangiert. Im übrigen haben die Großverbände im ersten Termin vor der zuständigen Aufsichtsbehörde der GEMA einen ersten Etappensieg erungen. Final wird der Streit aber sicherlich vor Gericht gehen.


Fakt ist aber auch, dass die GEMA vielen Veranstaltern das wirtschaften schwierig macht, viel zu bürokratisch ist, ihre Geschäftspartner (also Musikschaffende, Veranstalter etc) unzureichend aufklärt und informiert, und dass die Gebührenberechnung schlicht nicht zeitgemäß ist und oft eher auf sehr veralteten Vorstellungen aus der prä-digitalen Zeit fußt.
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Beitragvon solace » 19. Jun 2009, 12:51

Hmmm das System hat vor und Nachteile. Dass alles natürlich noch teurer wird ist natürlich nicht genial, aber was die Verteilung bei Radiosendungen betrifft, ist das System sehr sehr vorteilhaft. Nur weiss das wohl keiner ;-)

Die GEMA übernimmt bei diesen Sachen wie Radio nur das Inkasso für die GVL. Da kommt zwar alles in einen Topf, aber daran kann fast jeder teilhaben und gerade die kleinen Bands haben einen riesen Vorteil. Metal wird ja kaum im Radio gespielt und daher würden wirklich alles nur die bekannten Künstler bekommen. Da es aber nur bei den großen Radiosendern eine genaue Abrechnung gibt und es bei den kleinen nicht möglich ist wird die Ausschüttung danach gemacht, wer vorher für seine CD-Aufnahme Geld bekommen hat... also z.B. Lizenzzahlungen vom Label oder Eigenverkäufe auf Konzerten (bei Eigenproduktionen).
Schade nur, dass das kaum Bands wissen, der Papierkram nicht immer unkompliziert ist... und letztendlich deswegen viel verloren geht, obwohl dieses System eher gut für kleinere Bands wäre.

Genauso auch mit der Verteilung bei Live-Musik. Man müsste immer brav seinen Musikfolgebogen abgeben, der Veranstalter den auch wirklich einreichen... und wer weis wie oft das überhaupt gemacht wird.
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Beitragvon Urgrunz » 19. Jun 2009, 13:19

Wo kann man sich denn wegen der Gema-Thematik mal richtig schlau machen?
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Beitragvon ketzer » 19. Jun 2009, 13:20

Ähm... Das ist schon wichtig (nehme ich an) Aber da geht es um die Interessen von Wirtschaftsunternehmen und nicht, wie im Falle der Internetsensurpetition, um unser aller Grundrechte. Meiner Meinung müssen die schon selber klar kommen.
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Beitragvon Niggels » 19. Jun 2009, 15:38

ketzer hat geschrieben: Ähm... Das ist schon wichtig (nehme ich an) Aber da geht es um die Interessen von Wirtschaftsunternehmen und

...um die Interessen von Konzertbesuchern, Musikliebhabern, Hobby-Musikern, gemeinnützigen Kulturzentren, Amateurchören, Endverbrauchern.

Eine merkwürdige Einstellung hast Du da. Dürfen Milchbauern also keine Petitionen starten, um eine gerechte Bezahlung einzufordern? Oder Leute in Heilberufen oder die im sozialen Bereich arbeiten? Man darf also nur Petitionen starten, wenn es um Grundrechte geht? Na, herzlichen Dank für diese Beschneidung der Bürgerrechte. :P

Und ich denke mal, dass die Leute mündig genug sind um zu wissen, welche Petitionen sie unterstützen möchten und welche nicht. ;)
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Beitragvon ketzer » 19. Jun 2009, 16:00

Ich kann doch nicht wegen jedem Blödsinn gleich ne petition starten, nur weil das im Fall der Internetzensur so schön geklappt hat. Manche Dnge lassen sich nun wirklich anders regeln. Z.B. über Gerichte und Verträge. Und nein die Milbauern müssen andere Wege finden um zu einer gerechten Bezahlung zu kommen.
Wenn das Schwert zu oft benutzt wird, wird es stumpf.
Aber soll das unterschreiben wer will, ich nicht.
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Beitragvon Niggels » 19. Jun 2009, 16:10

Dass das Blödsinn ist, ist deine Meinung. Die ist aber nicht ausschlaggebend dafür, wer für was eine Petition starten darf.

Dass Du das nicht unterzeichnen willst und dazu auch Deine Meinung sagst ist natürlich okay. Ist ein freies Land - noch. ;)
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Beitragvon Niggels » 19. Jun 2009, 16:21

Ach ja, noch was: Die GEMA ist ein wirtschaftlicher Verein (also kein gemeinnütziger!), dem die Rechtsfähigkeit vom Bund verliehen wurde. Die GEMA handelt sozusagen indirekt im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland, um als Verwertungsgesellschaft die Urheberrechte von Musikschaffenden und Autoren bei Wiedergabe und Vervielfältigung wahrzunehmen.

Dieser Zusammenhang rechtfertigt es imo durchaus, dass man in Bezug auf die GEMA eine Petition startet.
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