Nazi Demo

Beitragvon Gast » 19. Feb 2006, 23:34

Nein, wie geil! *lachtränenabwisch*

Nachdem man sich darüber informiert und belustigt hat, sollte man wohl mal ernstere Seiten aufziehen:

Warum steht so etwas nie im Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit? In den Nachrichten heißt es doch immer nur, dass es einen Aufmarsch von Nazis gibt, aber nie, dass eine derartig gescheitert ist!

Ich denke, dass es sehr wichtig ist, solche Aktionen - wie nun in MS - in den Mittelpunkt zu rücken, weil es wichtig ist, dass nicht nur die Nazis in den Nachrichten erscheinen, sondern VOR ALLEM die Reaktion auf sie. Oder gibt es auch dazu einen Artikel? Ich frage mal so in die Runde, weil hier manche so hervorragend informiert sind. *smile*
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Beitragvon Traum:A » 20. Feb 2006, 02:22

wenn ich nicht gerade umgezogen wäre, hätte ich mich da auch eingefunden. Dafür konnte ich beim Möbelschleppen den Hubschrauber beobachten, der wie ne 1 über dem Bahnhof stand.

@Samael: da stimm ich Dir zu. Ein derartig gescheiterter Aufzug der Nazis sollte durch alle Medien gehen... die hätten dann sicher nicht mehr soviel zum Lachen ...
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Beitragvon ketzer » 20. Feb 2006, 03:45

unter <a href='http://www.westline.de' target='_blank'>westline</a> ist heute morgen zu lesen:
Münster (wl) - Nach 200 Metern war der Marsch zu Ende. Die Gruppe von rund 150 Neonazis wollte vier Stunden durch Münster laufen, auf Höhe des vegetarischen Café Prütt (Tagesgericht: Kartoffelweizenpüfferchen mit Gemüsetatar und buntem Salat) war Schluss.


Rund 600 Gegendemonstranten versperrten ihnen den Weg. Um einen Zusammenstoß zwischen beiden Gruppen zu verhindern, stoppte die Polizei den Marsch der Rechten. Zwei Stunden des Wartens begannen. Aufforderungen der Beamten an die Nazi-Gegner, die nicht genehmigte Versammlung zu verlassen, verpufften. Die Demonstranten wegzutragen wäre angesichts ihrer großen Zahl nicht möglich gewesen, erklärte ein Sprecher der Polizei. Darum blieb den Rechtsradikalen nichts anderes übrig, als zum Hauptbahnhof zurückzukehren. Gegen 15.05 Uhr war ihr Aufmarsch damit beendet.

Begleitet war ihr Aufzug von fünf genehmigten und mehreren ungenehmigten Demonstrationen. Eine davon zog vom Hauptbahnhof in den münsterischen Rathausinnenhof. 1500 Menschen aus Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Schulen und Organisationen beteiligen sich. Oberbürgermeister Berthold Tillmann freut sich über ein "kraftvolles, selbstbewusstes, bürgerschaftliches Zeichen". Später wird er betonen, dass in Münster 160 Nationen friedlich miteinander lebten. Er wertet die Demonstration als Zeichen, dass Münster aus der Geschichte gelernt hat: Sie würde zeigen, dass die Münsteraner "nie wieder rassistischem, fremdenfeindlichen und politisch extremen Gedankengut" weichen wollen.

Am gewalttätigsten war eine etwa 50-köpfige Gruppe von Autonomen, die am Servatiiplatz Streit mit der Polizei suchte. Beim Versuch, in das Gebiet des geplanten Umzugs der Rechten zu gelangen, kam es zu einer Auseinandersetzung, bei der Bierflaschen, Eier und Knallkörper flogen. Die eingesetzten Beamten, über deren Zahl die Polizei keine Angaben macht, mussten sich viel gefallen lassen, bis sie eingriffen. Dass Sprecher vom "Bündnis gegen Rechts" den Demonstranten zuriefen, "Flaschenwerfen ist nicht die Lösung. Kommt bitte her und lasst uns eine friedliche Kundgebung durchführen", klang eher kläglich.

Nach eigenen Angaben nahm die Polizei 21 Personen aus beiden Lagern, unter ihnen neun Jugendliche, fest, weil sie Gegenstände warfen, Gefangene zu befreien versuchten und in einem Fall den Hitlergruß gezeigt haben.

Am meisten gelitten unter der Sicherheitsvorkehrungen haben die Bahnfahrer. Die mussten in ihren Zügen bis zu 45 Minuten vor dem Bahnhof warten, weil Demonstranten versucht hatten, über die Gleise die Polizeisperren zu umgehen. Im Bahnhof drohte die Tafel mit den Zugverbindungen weiteres Ungemach an: "Unbestimmte Verspätung" hieß es zwischenzeitlich hinter jeder Verbindung.

Sonntag, 19. Februar 2006 | Stefan Werding

Also nix neues, aber so wirds denn wohl auch gleich in der WN zu lesen sein.
Ich weiß, guter Geschmack macht sehr einsam.
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Beitragvon Avirell » 20. Feb 2006, 05:49

ketzer hat geschrieben: Münster (wl) - Nach 200 Metern war der Marsch zu Ende. Die Gruppe von rund 150 Neonazis wollte vier Stunden durch Münster laufen, auf Höhe des vegetarischen Café Prütt (Tagesgericht: Kartoffelweizenpüfferchen mit Gemüsetatar und buntem Salat) war Schluss.

Ich frag mich ja immer noch welch Sinn das haben soll... liegt in dieser Speise eine Bedeutung die ich nicht fähig bin zu erfassen oder hat der Verfasser einfach nur einen denkbar doofen Clown gefrühstückt? :D
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Beitragvon lux et tenebrae » 20. Feb 2006, 11:35

Samael hat geschrieben: Warum steht so etwas nie im Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit? In den Nachrichten heißt es doch immer nur, dass es einen Aufmarsch von Nazis gibt, aber nie, dass eine derartig gescheitert ist!

Ich denke, dass es sehr wichtig ist, solche Aktionen - wie nun in MS - in den Mittelpunkt zu rücken, weil es wichtig ist, dass nicht nur die Nazis in den Nachrichten erscheinen, sondern VOR ALLEM die Reaktion auf sie. Oder gibt es auch dazu einen Artikel? Ich frage mal so in die Runde, weil hier manche so hervorragend informiert sind. *smile*

Ich denke, es ist zwar gut, daß die Rechten derart gescheitert sind, jedoch ist das so außergewöhnlich nicht. In Oldenburg waren es gar nur 50 Nazis bei gut 2000 Gegendemonstranten, die nicht einmal ihren Lautsprecherwagen zur Verfügung hatten, weil sie umzingelt waren. Ich denke in Studentenstädten haben Nazis grundsätzlich einen schweren Stand. Hinzu kommt die Route mitten durch Münsters linkes Herz. :huh:
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Beitragvon Semiramis » 20. Feb 2006, 14:38

Avirell hat geschrieben:
ketzer hat geschrieben: Münster (wl) - Nach 200 Metern war der Marsch zu Ende. Die Gruppe von rund 150 Neonazis wollte vier Stunden durch Münster laufen, auf Höhe des vegetarischen Café Prütt (Tagesgericht: Kartoffelweizenpüfferchen mit Gemüsetatar und buntem Salat) war Schluss.

Ich frag mich ja immer noch welch Sinn das haben soll... liegt in dieser Speise eine Bedeutung die ich nicht fähig bin zu erfassen oder hat der Verfasser einfach nur einen denkbar doofen Clown gefrühstückt? :D

*lol*
Hm... vielleicht haben die vom Café ja einen heimlichen Vertrag mit der Zeitung, daß jedesmal, wenn sie erwähnt werden, gleich auch das Tagesgericht in Klammer dazugeschrieben werden muß... oder der Textredakteur hat da zu Mittag gegessen und wollte nicht unerwähnt lassen, was das war... *grübel*
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:lol:
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Beitragvon DJBenny » 20. Feb 2006, 16:53

na, ist ja anscheinend fein gelaufen! Ägere mich zwar ein wenig, dass ich das nicht miterlebt habe (schließlich hätte ich ja anscheinend den absoluten "erste Reihe-Platz" gehabt), aber nungut.
Auf jeden Fall sehr schön, dass es die Ewiggestrigen nicht mal ansatzweise geschafft haben, durch Münster zu marschieren.
War übrigens äußerst gespenstisch die ganze Sache. Bin um ca. halb 8 aufgewacht. Kurz vor 8 standen schon die ersten Polizeiwagen am Bremer Platz und es kamen immer mehr. Bin um Viertel vor 9 dann zum Bäcker und überall standen Polizisten, an der Unterführung an der Wolbecker Str. wurden die Leute kontrolliert, sogar die HBF-Ostausgänge waren dicht. Kurz vor 9 haben sie dann unter kleineren Rangeleien den da schon ziemlich vielen Gegendemonstranten einen Platzverweis erteilt. War auch heftig, die Polizisten haben sich nebeneinander gestellt und in einem menschlichen Ring dann die Demonstranten vertrieben. Als ich dann um kurz vor halb 10 aus´m Haus bin, war wirklich alles voller Polizei. Habe ja anscheinend auch noch Glück gehabt. Ne halbe Stunde später wäre ich mit dem Auto womöglich gar nicht mehr raus gekommen.
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Beitragvon Niggels » 20. Feb 2006, 17:07

Ich finde die Erwähnung des Tagesgerichtes irgendwie zum Schreien lustig! Ist ein ganz witziger stilistischer Kniff, denn durch die Erwähnung dieser absoluten Banalität erscheint die pöse pöse Demo auch banaler und nebensächlicher - wenn ihr versteht was ich meine. :unsure:
Und Cafe Prütt ist ja auch ein laden, der das absolute Feindbild für diese Rechten darstellen dürfte. Vegeatrisch, Öko, Dritte-Welt-Laden, und dann noch ein zauseliges linkes Intellktuellenpublikum. Schön dass die ausgerechnet dort stehen bleiben mussten, hehe.
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Beitragvon Avirell » 20. Feb 2006, 17:16

Niggels hat geschrieben: Und Cafe Prütt ist ja auch ein laden, der das absolute Feindbild für diese Rechten darstellen dürfte. Vegeatrisch, Öko, Dritte-Welt-Laden, und dann noch ein zauseliges linkes Intellktuellenpublikum. Schön dass die ausgerechnet dort stehen bleiben mussten, hehe.

Danke für die Erleuchtung jetzt macht die Erwähnung für mich auch annähernd Sinn ;)

bin da zwar schon öfters vorbeigelaufen aber hab dem Café irgendwie nie wirklich Aufmerksamkeit geschenkt...
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Beitragvon Semiramis » 20. Feb 2006, 17:20

Niggels hat geschrieben: Ich finde die Erwähnung des Tagesgerichtes irgendwie zum Schreien lustig! Ist ein ganz witziger stilistischer Kniff, denn durch die Erwähnung dieser absoluten Banalität erscheint die pöse pöse Demo auch banaler und nebensächlicher - wenn ihr versteht was ich meine. :unsure:
Und Cafe Prütt ist ja auch ein laden, der das absolute Feindbild für diese Rechten darstellen dürfte. Vegeatrisch, Öko, Dritte-Welt-Laden, und dann noch ein zauseliges linkes Intellktuellenpublikum. Schön dass die ausgerechnet dort stehen bleiben mussten, hehe.

Stimmt. Das ist der Grund!
Hab heut morgen im Radio (Antenne Münster) nochmal eine Wochenend-Nachlese zum Thema Demo gehört. Man kann zumindest in dieser Hinsicht ganz beruhigt sein, hier zu wohnen... die Rechten kommen wahrlich nicht besonders weit. Erfreulich, zu sehen, daß die braunen Hunde mit eingezogenem Schwanz wieder von dannen trotten durften. Jeder Kommentar der hiesigen Medien konnte sich tatsächlich ein kleines "Nänänänänäänää" als Subtext nicht verkneifen! :)
Kartoffelweizenpüfferchen. Klasse.
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Beitragvon mephi » 20. Feb 2006, 18:31

Gerade vor diesem Hintergrund verstehe ich nicht, warum man beim AB-West noch einmal die Auseinandersetzung auf Münsteraner Boden sucht. Im Schlußteil des Demo-Berichts heißt es nämlich dort:

Mit dieser Vorgehensweise haben sich die Polizei und die Stadt Münster wohl keinen Gefallen getan, denn nun werden wir Münster einen erneuten Besuch
abstatten müssen. Die Antwort auf Repression lautet nach wie vor Demonstration und Aktion!


Könnte mir für einen solchen Fall höchstens eine Wiederholung des ganzen vorstellen; falls diese Aussage überhaupt in die Tat umgesetzt bzw. eine etwaige zweite Demo genehmigt werden würde...
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Beitragvon Deathgrind » 20. Feb 2006, 19:40

ketzer hat geschrieben: Rund 600 Gegendemonstranten versperrten ihnen den Weg. Um einen Zusammenstoß zwischen beiden Gruppen zu verhindern, stoppte die Polizei den Marsch der Rechten. Zwei Stunden des Wartens begannen. Aufforderungen der Beamten an die Nazi-Gegner, die nicht genehmigte Versammlung zu verlassen, verpufften. Die Demonstranten wegzutragen wäre angesichts ihrer großen Zahl nicht möglich gewesen, erklärte ein Sprecher der Polizei. Darum blieb den Rechtsradikalen nichts anderes übrig, als zum Hauptbahnhof zurückzukehren. Gegen 15.05 Uhr war ihr Aufmarsch damit beendet.

A) Es war eigentlich spontan, mehr oder weniger, und es waren die Anwohner des Hansaviertels und der umliegenden Häuserblocks.

B) Wer steht, kann schlecht weg getragen werden. Ich zumindest stand ganz bequem mit vielen bekannten Gesichtern da herum. Für uns war's ganz lustig, eigentlich. :D
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Beitragvon Deathgrind » 20. Feb 2006, 19:42

mephi hat geschrieben: Gerade vor diesem Hintergrund verstehe ich nicht, warum man beim AB-West noch einmal die Auseinandersetzung auf Münsteraner Boden sucht. Im Schlußteil des Demo-Berichts heißt es nämlich dort:

Mit dieser Vorgehensweise haben sich die Polizei und die Stadt Münster wohl keinen Gefallen getan, denn nun werden wir Münster einen erneuten Besuch
abstatten müssen. Die Antwort auf Repression lautet nach wie vor Demonstration und Aktion!


Könnte mir für einen solchen Fall höchstens eine Wiederholung des ganzen vorstellen; falls diese Aussage überhaupt in die Tat umgesetzt bzw. eine etwaige zweite Demo genehmigt werden würde...

Klar, genau dieselbe Demo-Route nehmen. Von links und rechts würde es dann Eier hageln und die Demo müsste wieder abgebrochen werden. Das eine Demo-Route durch das Hansaviertel von vornherein zum Scheitern verurteilt war, daß muss der Polizei von vornherein klar gewesen sein. Da muss man sich nur anschauen, in welchen Straßenzügen was gewählt wird.....
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Beitragvon Deathgrind » 23. Feb 2006, 17:15

Oh nein, oh nein oh nein..... gerade auf der Webseite des Aktionsbüros Westdeutschland geguckt (sehr unterhaltsam, übrigens), die gebrannten Kinder können's nicht lassen und wollen erneut durch (O-Ton: innerhalb der nächsten drei Monate) nach Münster kommen..

NA SUPER! :D

Eier werden wohl in den Tagen vorher palettenweise verkauft werden...

Achja, sind sie nicht niedlich?

Vorher:

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Ich wäre so gern ein Gestaposchweinchen....

<!--aimg--><a href='http://media.de.indymedia.org/images/2006/02/139530.jpg' target='_blank'>Bild</a><!--Resize_Images_Hint_Text--><!--/aimg-->

Nachher:

<!--aimg--><a href='http://media.de.indymedia.org/images/2006/02/139665.jpg' target='_blank'>Bild</a><!--Resize_Images_Hint_Text--><!--/aimg-->

<!--aimg--><a href='http://media.de.indymedia.org/images/2006/02/139666.jpg' target='_blank'>Bild</a><!--Resize_Images_Hint_Text--><!--/aimg-->

<!--aimg--><a href='http://media.de.indymedia.org/images/2006/02/139667.jpg' target='_blank'>Bild</a><!--Resize_Images_Hint_Text--><!--/aimg-->
<!--aimg--><a href='http://webpages.charter.net/brianphillips/amebix1.jpg' target='_blank'><img src='http://webpages.charter.net/brianphillips/amebix1.jpg' alt='--Resize_Images_Alt_Text--' width='250' height='298' class='attach' /></a><!--Resize_Images_Hint_Text--><!--/aimg-->
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Beitragvon darkjoghurt » 24. Feb 2006, 11:06

wo die gegendemo war, war hinter alles voller scherben. das originellste plakat war "saufen gegen rechts". mehr sag' ich nicht. :wiki:
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