In einem schwedischen Comic wird Donald Duck zum Raubkopierer und bekommt dafür prompt einen Rüffel. Für diese Geschichte steht der Herausgeber der schwedischen Version des "Micky Maus"-Heftes nun in der Kritik. Der Comic sei ein billiger Propagandaversuch der Copyright-Lobby, so der Vorwurf.
In der schwedischen Comic-Zeitschrift Kalle Anka (Donald Duck) sparen Donald Ducks Neffen Tick, Trick und Track für die neueste Platte ihrer Lieblingsband. Bis sie jedoch ihr Geld erhalten, beschließen sie, das Album vorerst herunter zu laden. Das bekommt Onkel Donald mit und schmiedet daraufhin den Plan, Musik-CDs massenhaft zu kopieren und dann zu verkaufen. Seine Neffen versuchen vergeblich ihn aufzuhalten. Schließlich gebe es doch ein Urheberrecht, das die Künstler schütze. Zudem stellt sich heraus, dass die Plattenfirma ausgerechnet Dagobert Duck gehört. Der erfährt von Donalds kriminellen Machenschaften. Allerdings lässt er Donald mit dem Schrecken davon kommen, nachdem dieser verspricht, künftig nie mehr zu raubkopieren. Für diese Geschichte, die man für eine Anti-Piraterie-Werbung halten kann, steht der Herausgeber der Kalle Anka-Zeitschrift nun in der Kritik.
Comicfans und piratennahe Copyright-Skeptiker sehen in diesem Geschichtsverlauf eine "Indoktrination mit dem erhobenem Zeigefinger" und sprechen von dick aufgetragener Propaganda. Nun sieht sich der schwedische Egmont-Verlag sogar einer Strafanzeige ausgesetzt, denn Werbung muss in schwedischen Zeitschriften vom redaktionellen Teil optisch hervorgehoben werden. Insbesondere die Tatsache, dass sich die Zeitschrift auch maßgeblich an Kinder richte, die eine weniger kritische Auffassungsgabe besitzen, verärgert viele Comicfans. Verlagschefin Marika Bark übt sich währenddessen in Schadensbegrenzung. Sie entschuldigte sich dafür, dass diese Geschichte ins Heft gelangt sei, weist jedoch die Kritik, es handele sich um politische Werbung, ab. Der Comic habe keinen Bezug zur kontroversen Copyright-Debatte, die in Lehrer Lempel, Filesharing, CopyrightSchweden seit dem Aufkommen der Piratenpartei geführt wird, beteuert Bark. Allerdings stünde der Verlag auf der Seite der Gesetze und Musikpiraterie sei nunmal verboten. Es scheint jedoch fast grotesk, dass ausgerechnet Disney in dieser Woche eine erneute Klage gegen den schwedischen BitTorrent-Tracker The Pirate Bay eingereicht hat (gulli:news berichtete). Welchen Einfluss dieser Zwischenfall auf die schwedische Filesharing-Debatte hat, ist aber noch unklar. (Malo)
(via taz.de & dn.se, thx!)
Quelle : Gulli Board
<a href='http://img339.imageshack.us/img339/8229/donaldpiraterieden.jpg' target='_blank'>Hier</a> könnt ihr euch den Comic in freier deutscher Überstzung ansehen.