Ich kannte bislang höchtstens die Hälfte der Strophen, hab diese Fassung aber neulich im Netz entdeckt...
Dunkel war's der Mond schien helle,
Schnee bedeckt die grüne Flur
als ein Wagen blitzeschnelle
langsam um die Ecke fuhr.
Drinnen saßen stehend Leute,
schweigend ins Gespräch vertieft,
als ein totgeschoss'ner Hase,
auf der Sandbank Schlittschuh lief.
Und der Wagen fuhr im Trabe,
rückwärts einen Berg hinauf.
Droben zog ein alter Rabe
grade eine Turmuhr auf.
Und auf einer roten Banke,
die blau angestrichen war,
saß ein blondgelockter Jüngling
mit kohlrabenschwarzem Haar.
Neben ihm 'ne alte Schachtel,
die noch keine siebzehn Jahr',
sie aß eine Butterstulle,
die mit Schmalz bestrichen war.
Droben auf dem Apfelbaume,
der sehr süße Birnen trug,
hing der Frühlings letzte Pflaume
und an Nüssen noch genug.
Ringsumher herrscht tiefes Schweigen
und mit fürchterlichem Krach,
spielen in des Grases Zweigen
zwei Kamele lautlos Schach.
Und zwei Fische liefen munter,
durch das blaue Kornfeld hin.
Endlich ging die Sonne unter,
und der graue Tag erschien.
Von der regennassen Straße
wirbelte der Staub empor.
Und ein Junge bei der Hitze
mächtig an den Ohren fror.
Beide Hände in den Taschen
hielt er sich die Augen zu.
Denn er konnte nicht ertragen,
wie nach Veilchen roch die Kuh.
Holder Engel, süßer Bengel,
furchtbar liebes Trampeltier.
Du hast Augen wie Sardellen,
alle Ochsen gleichen dir.
Dies Gedicht schrieb Wolfgang Goethe
abends in der Morgenröte
während er auf'm Nachttopf saß
und seine Morgenzeitung las.
Schönen Sonntag Euch! B)