Uli Hannemann - Hähnchen leider
Beim einzigen der Autoren, den der Rezensent wenigstens schon mal gesehen hat, Uli Hannemann nämlich, gilt dies nur sehr eingeschränkt. "Hähnchen, leider" versammelt Geschichten, die das Leben so niemals geschrieben haben kann. Der Taxifahrer und Berliner Lesebühnenstar überhöht in seinen Texten den Alltag, setzt Pointen und schafft so wahnwitzige Grüße aus der Hölle, die Leben heißt. Mal legt er sich mit einem Polizisten vor dem Roten Rathaus an, bis dieser ob seiner Frustration in Tränen ausbricht. "Im selben Moment - wohl kein Regisseur der Welt hätte das wunderbarer inszenieren können - fliegt das Rote Rathaus in die Luft und der alte Wachpolizist mit der Druckwelle an mir vorbei und in der falschen Richtung durch die Einbahnstraße." Oder er bringt mit seiner Freundin zwei flaumbärtige Interrailer zur Verzweiflung: "Wir waren wild entschlossen, ihnen die nachsichtige und liebevolle Erwachsenen-Unterstützung zukommen zu lassen, die man uns in ähnlicher Situation einst selbst gewährte." Uli Hannemanns Geschichten entfalten eine anarchische Wucht, die ihn zum Starkolumnisten prädestinieren. Chefredakteure dieser Republik, schaut auf diesen Mann!
<a href='http://www.medienbu.de/shop/buch-hannemann-haehnchenleider.htm' target='_blank'>http://www.medienbu.de/shop/buch-hannemann...nchenleider.htm</a>
Lohnt sich echt, habe sowohl bei der Lesung als auch beim Selberlesen herzhaft lachen müssen!