Ob nun "Masche" oder nicht - die Message dieser sogenannten Masche ist eine wirklich gute: Nämlich genau hinzuschauen bzw. hinzuhören, bevor man einen Menschen oberflächlich vorverurteilt. Und die andere Seite dieser Masche ist ebenso eine gute: Nämlich daß weniger attraktive Gestalten als man normalerweise von jedweder Sparte der Populärkultur präsentiert bekommt, ins Rampenlicht dürfen und ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Es gibt an diesem Konzept nicht das mindeste auszusetzen.
Ich sehe mir sowas gern an.
Ganz im Gegensatz zu unseren hiesigen Castingshows mit all diesen durchschnittlich begabten aufgehübschten Dumpfbacken und den als markige Kerle verkauften Warmduschern.
Ausnahme: Stefan Raabs Gegenprojekt zu DSDS: Max Mutzke und Stefanie Heinzmann haben wirkliches Talent und sind jetzt optisch auch nicht gerade das, was ansonsten so durch die deutsche (deutschsprachige) Mainstreammusik geistert.
"Britain's got Talent" hat mich auch diesmal wieder positiv überrascht. Ich nehme mal an, bei "unserem" Bohlen hätte keiner der beiden auch nur den Hauch einer Chance gehabt, trotz allen Talentes. Man hätte sie hinauskomplimentiert und ihnen empfohlen, einen Stylingberater aufzusuchen oder ähnliches... es hätte nicht genügt, Gesangstalent vorzuweisen. Ganz sicher. Und das hiesige Konzept dieser britischen talentshow, als man auf den Paul-Potts-Hype-Wagen aufspringen wollte? War da nicht irgendsoein Mundharmonikaspieler? Tja. Und er sit auch ganz schnell wieder in der Versenkung verschwunden.
Das ist es vielleicht, was die Briten ausmacht... sie geben auch "Typen" eine Chance. Und diesen leuten gesteht man zu, daß sie eben so sind.
Wir hier... sind zu amerikanisiert, wir wollen... nein... die breite Masse will "Plastic People" sehen. Jung, hübsch, schlank, gesund...
Mir sind die mit Ecken und Kanten wirklich lieber. Sie bleiben in Erinnerung, werden nicht von der ganzen dahinter agierenden Industrie ausgeblutet bist zum Burnout und dann durch was Jüngeres, Vergleichbares ersetzt.
Ich muß - ganz nebenbei - sozusagen als eine Andere Art des Gegenbeispiels zu Susan Boyle, spontan an die längst verstorbene "Opernsängerin" <a href='http://de.wikipedia.org/wiki/Florence_Foster_Jenkins' target='_blank'>Florence Foster-Jenkins</a> - ok, zugegebenermaßen eine Amerikanerin, noch dazu eine mit einer Menge Geld - denken. Falls die jemand kennt. Ok, Talent hatte sie wirklich nicht. Aber ihre Aufnahme der "Arie der Königin der Nacht" ist wirklich unvergeßlich...