So. Ich war da, hab mich durch Eis und Schnee gekämpft, nachdem es meinem Auge wieder besser ging.
Empfehlenswerte Veranstaltung. In jedem Fall unterstützenswert.
Obwohl ich niemanden der Anwesenden kannte hatte ich einen spannenden Abend. Außer Schirmherr Steffi Stephan hatte sich auch Henning Wehland eingefunden, um sich das Ganze mal anzugucken. Leider hat er die Gewinnerband nicht mitbekommen, da war er schon wieder weg, hätte ihm sicher gefallen.
Aber von Anfang an:
Begonnen hat der Abend mit einem Sythipepop-Duo, das gar nicht mal übel war, hätten sie nicht die Leute zum Mitklatschen animieren wollen, sorry, sowas gehört vielleicht zu Schlagerparties oder zur Vorksmusik, aber das wars auch schon, so ist zumindest meine Ansicht, mir stellen sich da jedesmal die Nackenhaare auf. Nix für ungut.
Da ich mich entschlossen hatte, eines der 15 freiwilligen Jurymitglieder zu sein, bewertete ich sie im Mittelfeld, denn aller Anfang ist schwer und ich wußte nicht, was noch kommen würde.
Ich wurde nicht enttäuscht, denn im Anschluß gab es einen grandiosen Vibraphonspieler, dessen Eigenkompositionen mich mal an Keith Jarrett, mal an Greenaways Hauskomponisten Michael Nyman, mal ans e.s.t. erinnerten, dann doch aber wieder irgendwie ganz anders waren. Talent zu erkennen, wenn man es sieht bzw. hört war in diesem Fall nicht schwer, so verteilte ich nahezu Höchstwertung. Danach trat ein Singer-Songwriter auf, der klang wie Al Stewart, aber nach der Ankündigung klingen wollte wie Bowie, nunja, man hat es alles schonmal gehört, das Betroffenheitslied über den Krieg in Afghanistan hat meine persönliche Wertung dann nochmal nach unten gedrückt, etwas weniger "Inshallah" wäre besser gewesen, bißchen sperrig, Mittelfeld.
Eine Band fiel aus und ein spontan zusammengwürfelter Haufen aus "linksrheinischen Musikern" meinte es gut, füllte die Lücke und performte drei Songs. Ursprünglich eher im Swing angesiedelt interpretierte man zuerst eine (nicht eigene) Komposition in ELFISCHER Sprache... uh... grausam. Ganz grausam war das, halbherzig nachgesungenes Playback, schlimm, dazu immer wieder das joviale Kichern der Sängerin... grausam. Schuster, bleib bei deinen Leisten! Glücklicherweise besann man sich hernach auf seine Wurzeln und es folgte noch etwas Swing. Nicht überragend und wegen des ersteren Totalausfalls und weil ich dachte, die wollten überhaupt nicht mehr von der Bühne runter, obgleich jedem nur 15 Minuten gestattet waren, unteres Mittelfeld.
Schließlich rundete Metalcore den Abend ab. Ich gebe zu, es ist wirklich nicht meine Musik, aber wie oben bereits bemerkt... Talent erkennt man, wenn man es sieht. Es gab weiß Gott ordentlich was auf die Ohren, aber mit solcher Inbrunst und so viel Spaß vorgetragen, daß ich auch diesen Beitrag sehr hoch bewertete, Abzug gab es für ein bißchen viel Dankeschön-Geschleime gegenüber den Veranstaltern, hätten sie nicht nötig gehabt.
Die beiden Finalisten waren also erwartungsgemäß (und hätten unterschiedlicher nicht sein können) Vibraphon und Metalcore, die beide noch einmal 10 Minuten zur Verfügung hatten. Beide Beiträge waren wiederum ganz erstaunlich gut und so war das Ergebnis sehr knapp, das durch ein Applauslautstärke-Meßgerät ermittelt wurde.
Disposed To Mirth durften den Sieg nach Hause tragen, den sie sich schweißtreibend verdient hatten.
Am 12.2. findet der nächste Musikslam statt - ich hoffe sehr, daß ich dort das eine oder andere bekannte gesicht sehen werde, ich werde versuchen, wieder dabei zu sein. Mal wirklich was anderes, hat Spaß gemacht, Dank an Christian und Heiko für diese Innovation!!! Ganz großes Lob, ich denke, Ihr habt die Feuertaufe bestanden!
@ Urgrunz: Wo warst Duuuu denn? Ich dachte, Du wolltest da auch hin?? Wohl eingeschneit, wie?