Holla!
Hatte ganz vergessen, das hier reinzuschreiben ... erster Teil von Freddys Reisebreicht, wer mag kann es sich ja mal reinziehen
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Hallo zusammen!
Nach knapp einem Monat europäischer Abszenz (der sich eher wie ein viertel Jahr anfühlen), komme ich doch mal dazu, euch, meinen Freunden und meiner Familie, ein paar Zeilen zu senden.
Vorab - ich bitte die Empfänger "erster Hand" dieser Mail, sie an euer jeweiliges Umfeld... (sofern mir bekannt und von denen gewünscht) weiterzuleiten, ich steuere nur "Knotenpunkte" an.
Für alle, die erst jetzt "zugeschaltet" haben, hier die Vorgeschichte:
Am 18.10.2004, 23.55 verlässt der Flug "Q6" von Quantas Airlines den Frankfurter Flughafen. Mit an Board (neben anderen) sicher 50-100 Backpacker, alle auf den Weg in den Fernen Südosten, zum fünften Kontinent - sprich, nach Australien. Unter dieser buntgemischten Gruppe auch der 24-jährige Freddy K. aus Münster, seines Zeichens Fachinformatiker der Anwendungsentwicklung.
Das Ziel ist Sydney, New South Wales, aber weil der Flug zu lang und der Zwischenstopp malerisch ist, gibt es 24 Std. Aufenthalt in Singapore. Nach gut 11 Flugstunden tritt man aus dem Flugzeug in einen Flughafen und es könnte immer noch Frankfurt sein - wenn es nicht so sauber wäre . Wer allerdings noch nicht in Äquatornähe war (wie der oben erwähnte Fachinformatiker), wird sich schon ein wenig über das warme, nasse Handtuch wundern, dass ihm ins Gesicht schlägt, wenn er aus dem klimatisierten Flughafen in das (nicht klimatisierte) Singapore tritt - ein geradezu Schweißtreibendes Erlebnis. Ohne etwas vorweg zu nehmen, unser Held wird es Zeit seines kurzen Aufenthaltes nicht lernen, dass in dem Moment, indem er ein klimatisiertes (und meist durchaus unterkühltes) Gebäude verlässt, sich jedes Kleidungsstück, von einer kurzen Hose und einem T-Shirt mal abgesehen, unverzüglich als (im wahrsten Sinne des Wortes) überflüssig erweist.
Nach halbstündiger Fahrt, auf der eine maleysische Reiseführerin ein paar Dönesken über Singapure, Kaugummiverbot und Karaokebars verliert, erreicht eine Busladung mit erschöpften Backpackern das (für europäische Maße) durchaus luxuriöse NEW PARK HOTEL im Herzen der Stadt - in Little India. Durch teilweise willkürliche Mischung lernt sich die "Gruppe" schnell kennen und das Glück will es, dass sie NICHT in Touristenfallen tappen muss, sondern von einem netten, jungen Lehrer an der Deutschen Schule in Singapore (und ehemaligen Refrendar des Ludwig-Erhard-Berufskolleg zu Münster *zwinker*) das "echte" Singapore gezeigt bekommt - inkl. der berühmten Asia-Bar im 70. Stock des alten Western-Stamford Hotels.
Am nächsten Mittag dann noch die obligatorische Stadtrundfahrt und wieder ab zum Flughafen - der Flieger startet um 20 Uhr Ortszeit und bringt uns nach weiteren 7 Stunden in die inoffizielle Hauptstadt der kleinen, beschaulichen Insel Australien.
Ein paar lustige Fakten:
In Australien leben 20 Mio Menschen, davon 18 an der Ostküste und Südostküste (Sydney, Cairns, Melbourne, Adelaide), 1,5 an der Westküste und im ganzen Rest (Flächenmäßig ca. 70-80%) die restlichen 500.000. Was die Fläche angeht, gibt es eine sehr aufschlussreiche Karte, in dem viele Europäische Länder nebeneinander mit großzügig Platzt drumherum in Australien reinpassen. Es gibt hier eine Farm, die so groß wie Dänemark ist - kurz:
Die spinnen, die Australier
Der erste Tag ist der härteste und die Kunst besteht darin, sich SOFORT dem neuen Rythmus anzupassen - leichter gesagt als getan, denn das bedeutet schlicht und einfach, (wenn man die kurzen Nickerchen, eingeklemmt zwischen Flugzeugsitzen, nicht mitzählt) mehr als 36 Stunden wach zu bleiben - Im wahrsten Sinne des Wortes (auch für jemand geübten) der längste Tag deines Lebens...
Die erste Unterkunft ist eine Jugendherberge, allerdings kühl (auch dank der Klimaanlage) und modern eingerichtet - das www.basebackpackers.com in Sydney. Nach ein paar Nächten (und mangels anderer Jobs und (gleichwertiger) Unterkünfte), fängt unser Kopfmensch die körperliche Arbeit an - er wird "Concierge" gegen Unterbringung, auch vom Manager liebevoll "bag bitch" genannt. 2 1/2 Stunden am Tag unten am Empfang stehen und - da der Aufzug, der die Gäste bis zur 4. Etage geleiten soll, "vorrübergehend" defekt ist - schwere Rucksäcke und noch schwerere Trollis von Kleidungs-, Schuh- und Make-Up-verliebten Damen aus Übersee durch das Treppenhaus schleppen. Und natürlich - würdig, höflich, zuvorkommend, was anscheinend mehr ist als erwartet wird, das Management ist begeistert...
Die Unterbringung besteht aus 8-Bett-Zimmern mit mehr oder weniger offenen, kommunikativen, interessanten, freundlichen Mitmenschen gleicher Generation. Manchmal gewinnt man den Eindruck, erst hier den wahren, geheimen Grund für die ungesunden Weihnachtsbaum-Demographien aus dem Erdkunde Unterricht entdeckt zu haben...
Um einen Job zu finden, wird unser junger Held Mitglied einer Arbeitsagentur zu werden, die sich speziell um Jobs für Backpacker kümmern. Der Plan, zuerst den Standortvorteil Sydneys zu nutzen und sich (nach ein paar Tagen der Entspannung und des Sightseeings) um einen Job in der IT-Branche für 1-3 Monate umzuschauen, reift zusehends, Zeugnisse werden übersetzt, Anschreiben geschrieben, Lebensläufe verfasst... und schließlich, nach 20 Tagen Sydney, 12 Tagen Kofferschleppen und Hostelwohnen wird das Warten (das sich wie gesagt kürzer anhört als sie sich darstellt) am 09.11. belohnt! Die besagte Arbeitsagentur SELBST benötigt einen "IT-Troubleshooter", ein Profil, dass dank breiter Ausbildung und langem Selbststudiums wie die Faust in's Gesicht passt. Die Aufgabe - das komplette Büro auf Windows 2000 inkl. zentraler Benutzerprofile in einer Domäne umrüsten, säubern, schneller machen, Backup-Konzepte realisieren... Die Zeit: mündlich zugesichertes Minimum von 4 Wochen. Die Bezahlung: überdurchschnittlich für Backpacker, gemessen an deutschen Verhältnissen allerdings gering . Wobei man zugeben muss, dass die Lebenshaltungskosten hier doch ein wenig günstiger sind (und das, obwohl Sydney die teuerste Region ist). Die Arbeitswoche geht 6 Tage von Freitag (Zahltag für die vergangene Woche) bis Donnerstag. Interessantes Konzept
Passend zum Job ein Appartment in einem Appartmenthaus, 7 min. Fußweg vom Büro und mitten in der Stadt (für Insider: George St.). Zur freien Verfügung darin: Ein Schwimmbad (25 m), ein Whirlpool, eine Sauna, einen Billard- und Tischtennisraum... das Appartment liegt im 14. Stock und geteilte Freude ist 7-fache Freude... Unser Held hat zwei nette, ziemlich chaotische Schweden kennengelernt, mit denen er ein Zimmer teilt, in dem gerade genug Platz für die drei Betten, einen Fernseher, einem Einbauschrank und einem Gang zum (sehr viel großzügigeren) Balkon, auf dem sich unser Leben in dieser Wohnung hauptsächlich abspielt (gekocht wird in der Küche, die von einer Art Bar vom Flur getrennt wird und somit zur Essenseinnahme schlecht geeignet ist, gegessen auf dem Balkon - mit Blick auf Darlington Harbour... Die anderen beiden Zimmer der Wohnung werden von drei Koreanerinnen und zwei Chinesen bewohnt, gezahlt wird praktischer Weise alle zwei Wochen - bar auf die Hand
Da der frischgebackene Administrator die in den letzten 5 Tagen 48,5 Stunden gearbeitet und seit 2 Stunden Feierabend hat, möge man ihm verzeihen, an dieser Stelle noch keine Photos zur Verfügung zu Stellen, sie gehen nicht verloren und werden noch nachgeliefert...
Wer mir (neben der geradezu obligatorischen Antwort auf diese Mail) mal eine SMS schreiben will,
kann dies gerne tun: +61 424 379 480
Ich melde mich wieder.
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